“Du” statt “ihr”

Schönen guten Morgen, oder guten Tag, oder was auch immer gerade für eine Tageszeit ist, bei der Du diesen Blogpost liest.

Es gibt hier im Blog eine kleine Änderung, die Dir vielleicht unbedeutend vorkommt, die ich aber sinnvoll finde: Ich habe bisher immer beim Schreiben oder bei der Aufnahme von Videobeiträgen meine Leser oder Zuschauer als Gruppe angeredet, also “…ihr seht/könnt…” oder “…wünche euch viel Spaß…”. Das ist glaube ich auch eine völlig natürliche Schreibweise, wenn ICH mich als Blogger hinsetze und eben für EUCH als meine Leserschar ein paar Worte auf das virtuelle Papier banne.

Nun habe ich mich neulich wieder einmal in den Blog von Calvin Hollywood begeben, und da ist mir aufgefallen, dass er sozusagen jeder Leser einzeln anpricht, indem er die Anrede “DU” verwendet. Das hat mir als Leser sehr gefallen. Es ist eine total winzige Kleinigkeit, aber ich fühlte mich in der Tat viel persönlicher von Calvin’s Blogpost angesprochen, und nicht nur als einzelnes Bestandteilchen in einer virtuellen und unsichtbaren Masse.

Kurz und gut: Den Kunstgriff klau ich mir beim Herrn Hollywood und werde das ab jetzt hier im Blog auch so machen.

Ihr Könnt … (Umgewöhnung!) … Du kannst mir ja mal in die Kommentare schreiben, ob Du das gut findest oder nicht – und vor allem warum!

Bis zum nächsten Blogbeitrag!

Smartphone contra DSLR

Na, das war gerade wieder sooo typisch. Es hat geschneit, und zwar prächtig. Mit “Liegenbleiben”. jedenfalls solange der Schneefall nicht nachließ. Ab dann begann natürlich sofort wieder das große Tauen. Denn hier am Niederrhein schneit es ja in der Regel nur dann, wenn die Luft- und Bodentemperaturen garantiert nicht dazu geeignet sind, die weiße Pracht ein bisschen zu konservieren. Und wenn die Temperaturen schön frostig sind, schneit es eben ganz bestimmt nicht. Das ist hier irgendwie so ein Naturgesetz, von dem es nur ganz selten mal eine Ausnahme gibt.

Jedenfalls hieß das für uns: Raus mit den Kindern in den Schnee, solange er noch da ist. Und natürlich – Schnee ist halt selten – macht der Papa vom lustigen Treiben auch ein paar Fotos für’s kommende Familienjahrbuch.

Warum ich das hier erzähle? Ganz einfach: Ich wollte dann noch schnell ein Foto von der Schneemännern auf Facebook posten. Und wie habe ich das gemacht? Natürlich schnell mit dem Smartphone. Und da war er wieder der Gedanke: Warum zum Donnerwetter kann meine richtige Kamera so was nicht? Was ist so schwer daran, da ein WiFi-Modul einzubauen und ein bisschen Software zu programmieren, die auf Wunsch(!) meine Fotos automatisch auf mein Smartphone transferiert oder auf einen Online-Speicher zu dem ich dann von meinem Smartphone aus wieder Zugriff habe.

Ja, ich weiß, inzwischen tut sich da vereinzelt mal was. Einige wenige Kamera’s mit integriertem WiFi gibt es inzwischen, aber soweit ich gelesen habe, lässt der Funktionsumfang da noch deutlich zu wünschen übrig. Und für mich – ich lebe ja in der Nikon-Welt – beschränkt sich die Modellpalette der Kamera’s mit integriertem WLAN derzeit auf genau ein Modell aus dem Consumer-Bereich, die D5300. Hurra.

Und ja, ich habe auch schon mal von den Eye-Fi-Karten (bzw. deren Konkurrenten von Transcend) gehört. Damit kann man wenigstens WiFi zu erträglichen Preisen nachrüsten. Aber in Bezug auf Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit sind die Berichte hierzu ja auch zumindest sehr unterschiedlich in ihrer Wertung.

Und ja, ich weiß auch dass es für meine D800 ein WiFi-Modul als Zubehör zu kaufen gibt. Für schlanke 750 €(!!!). WTF?!

Digitale Spiegelreflexkameras sind doch nun wirklich kleine Highspeed-Computer. Warum also ist  nicht schon seit Jahren WLAN in den Kameras eingebaut? (Und GPS, wo wir gerade dabei sind…) Man könnte dann einfach die WLAN-Daten in die Kamera eingeben, ein im WLAN hängendes Gerät oder einen Cloud-Speicher als Ziel wählen, und fertig.

Stattdessen sieht es so aus, wenn ich von meiner Profi-Kamera ein Bild in Facebook haben möchte:

  • Fotografieren
  • Pause, bis man wieder in der Nähe seines Rechners ist
  • Rechner starten
  • Lightroom starten
  • Speicherkarte in Kartenleser stecken
  • Importdialog abarbeiten
  • Dateien importieren
  • ggf. Dateien bearbeiten
  • Dateien nach Facebook exportieren
  • ggf. Facebook öffnen
  • ggf. zu Bild navigieren
  • ggf. begleitende Infos zum Bild bearbeiten

Und mit meinem Smartphone:

  • Facebook-App öffnen
  • Foto aufnehmen
  • Begleitinfo dazuschreiben
  • Foto posten

Irgendwie deutlich übersichtlicher und vor allem jederzeit ohne Wartezeiten verfügbar…

Wie lerne ich fotografieren?

OK, das könnte jetzt ein sehr kurzer Blogpost werden. Und zwar mittels der Antwort: Das ist ja wohl absolut unterschiedlich und typabhängig.

Weil das aber zu einfach wäre, hier mal der Versuch einer etwas ausführlicheren Antwort.

Zunächst mal die Ausgangslage

Ich gehe einfach mal von mir aus. Das bedeutet: Familienvater, Vollzeitjob mit regulären Arbeitszeiten. Fotografie ist Hobby und Nebenberuf und findet daher rein in der Freizeit statt, die Job, Haus und Familie so übriglassen. Mit anderen Worten: in sehr limitierter Zeit.

Meine Entwicklung

Neben der Tatsache, dass ich eigentlich “schon immer” gerne geknipst habe – und ich schreibe bewußt “geknipst” und nicht “fotografiert” – hat sich nach dem Erwachen des Interesses an Fotografie die Informationsbeschaffung zunächst ausschließlich im Internet abgespielt, und zwar vorrangig bei zwei Quellen: dem DSLR-Forum und dem Fotolehrgang von Tom Striewisch.
Der Fotolehrgang war für die fotografischen Grundlagenkenntnisse zuständig, das Forum für technische Fragen und- ich wage es kaum auszusprechen – die Kaufberatung.
Später, nach dem Einkauf der ersten digitalen Spigelreflexkamera in 2006, kamen dann noch regelmäßige Besuche in einem Nikon-spezifischen Forum dazu, dem NikonPoint. Dieses Forum löste während meiner “Forenzeit” nach einer Übergangsphase das DSLR-Forum so ziemlich vollständig ab, weil der Umgangston dort weit überwiegend eine ganz Spur moderater, freundlicher und hilfsbereiter war. Und es gab deutlich weniger Trolle…

Forenzeit? Ja, genau. In der Tat bin ich jetzt schon seit ein paar Jahren so ziemlich gar nicht mehr in Fotoforen unterwegs. Mit wachsender Kenntnis über die technische Seite der Materie Fotografie haben sich einfach immer weniger Fragen ergeben, zu denen ich mir dort Rat holen musste oder wollte. Parallel dazu hat sich mein Konsum von Fotografenblogs, -videos, -tutorials entsprechend erhöht. An erster Stelle wären da die Blogs von Krolop-Gerst und Patrick Ludolph zu nennen. Da geht es dann aber eben nicht mehr um grundlegende Dinge bei der Bedienung einer Kamera, oder um Fragen der Marke “welches Objektiv soll ich kaufen”, sondern um Tipps und Tricks für’s praktische Fotografieren. Also Lichtsetups, Bildaufbau, Bildbearbeitung und solche Sachen.

In Foren werden zudem auch gerne kleinste technische Aspekte zu einem riesigen Problem aufgebauscht, die im Zweifel wenigstens für die eigene fotografische Praxis überhaupt keine Relevanz hat. Ich erinnere mich da gerne, wie sich jemand (bzw. eine ganze Gruppe) über die Vignettierung eines Objektivs aufgeregt hat. 1.7 Blenden Vignettierung in den Bildecken. Ein Skandal! Damit kann man doch nicht fotografieren!
Damals hat mich das beschäftigt. Ich habe hinterfragt, ob es wirklich so schlau von mir war, dieses unglaublich schlechte Objektiv zu kaufen. Aus heutiger Sicht ziemlich naiv und lustig. Denn inzwischen habe ich mir in Lightroom eigene Objektivprofilpresets angelegt, bei denen die Vignettierungskorrektur mit voller Absicht ausgeschaltet ist. Im Regelfall füge ich eher noch Vignettierung hinzu, um den Blick des Betrachters zu helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren…

Ich glaube aber, das ist eine Entwicklung, die die meisten Hobbyisten durchlaufen. Erstmal gibt es viele Fragen zur Technik. Dann will man sein Geld ja nicht unsinnig versenken, weshalb Unmengen von Testberichten gelesen werden und in Foren bis zur Agonie darüber diskutiert wird, welches Objektiv in welchem Testkriterium besser abgeschnitten hat und so weiter und so fort. Irgendwann hat man dann aber sein Werkzeug beisammen und im Griff, und der Fokus geht weg von der Kameratechnik und hin zum Bildinhalt:

  • Wie bekomme ich dieses Bild hin?
  • Wie kann ich einen bestimmten Look kreieren?
  • Worauf muss ich bei der Kommunikation mit dem Model achten?
  • und so weiter und so fort…

Das sind eben die Dinge, die mich jetzt vorrangig beschäftigen, seit ich mit der grundlegenden Technik nicht mehr hadern muss. Das heißt natürlich nicht, dass ich alle Technikaspekte kenne und draufhabe. Ich kenne halt die Dinge, die ich ständig benutze und mache mir im Übrigen einfach keine Sorgen um dass, was ich vielleicht nicht kenne. Wenn ich auf ein Problem stoße, oder eine neue Technik, die mich interessiert, wird das kurz recherchiert, im Zweifel ausprobiert und dann ist auch gut.

Ein anderer Punkt ist natürlich immer – und zwar von Beginn an – das “machen”. Das ist ja so eine Sache, wenn Fotografie ein Hobby ist, das in begrenzter Zeit stattfindet. Da würde man vielleicht gerne mehr machen, aber die zeitlichen Zwänge des übrigen Lebens lassen das oft nicht zu. Aber letztlich ist “Praxis” nunmal der beste Lehrmeister – jedenfalls für mich. Es geht einfach nix über persönliche Erfahrungen.
Und genau da kommen aus meiner Sicht Workshops ins Spiel.
Denn bucht man einen Workshop hat man sich der Zeitfalle “Alltag” entzogen, man hat sich ein Zeitfenster geschaffen, in dem es mal ausschließlich um die Fotografie geht. Auch daheim kann man sicherlich viele Dinge mal antesten und ausprobieren, aber allzuoft ist man dann eben doch wieder für die Familie, Telefonanrufe etc. unmittelbar greifbar. Der normale Alltag droht dann, die Fotoexperimente wieder zu verdrängen.

Ist aber ein Workshop gebucht, ist völlig klar, dass man raus ist aus dem Alltag. Man kann sich wirklich auf die Fotografie konzentrieren.

Dazu kommt dann, dass man bei der Teilnahme an Workshops natürlich mit dem ganzen organisatorischen Kram nichts zu tun hat. Model und Visa etc. organisiert der Veranstalter. Und zwar in aller Regel Profis, was einem Fotografen ja nun auch das Leben beträchtlich erleichert.

Gleiches gilt im Prinzip, wenn man selber ein Shooting organisiert hat. Dann ist klar: dieser Zeitslot ist belegt. Leute wurden organisiert, man ist unterwegs und nicht greifbar. Das setzt aber mal voraus, dass man sich das dann eben auch zutraut. Optimal ist es da auch, wenn man nicht alles alleine macht. Ich bin ja meist mit meinem Fotobuddy Toto unterwegs, so dass mal der eine den Fotografen und der jeweils andere den Assistenten gibt. Aber es ist eben gut, wenn man sich unmittelbar austauschen kann.

Neben “selber machen” kann ich am besten durch “über die Schulter schauen” lernen. Auch dafür eignen sich ja Workshops ideal. Weil das aber natürlich zeitintensiv und nicht immer ganz preiswert ist, nutze ich hierzu auch gerne Videotutorials. So habe ich zum Beispiel Videotrainings von Martin Krolop und Patrick Ludoph gekauft, aber auch von jenseits des großen Teiches gibt es ja zum Beispiel in Form des Kelbytraining (bzw. KelbyOne, wie es jetzt heißt) ein wahres Füllhorn von Videotutorials mit Größen wie Joe McNally oder Jay Maisel.

Habe ich noch was vergessen?

Achja, Bücher.

Nachdem ich ein bekennender Fan des Fotografen Joe McNally bin, ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass ich hier drei seiner Bücher im Regal stehen habe. Daneben stehen aber auch noch Bücher von Scott Kelby, Tamara Lackey, Zack Arias, Gregory Heisler, Frank Doorhof und – als einziges deutschsprachiges Buch – Das Blitz-Kochbuch von Andreas Jorns. Eine kleine Linkliste habe ich unten man angehängt. Insgesamt stehe ich dabei eher auf “erzählende” Bücher, also keine rein technischen, lehrbuchhaften Abhandlungen, sondern den Erzählungen des Fotografen rund um ein Bild. Das beinhaltet dann im Zweifel auch die Überlegungen zur Technik und technische Hinweise und Ausführungen, ist aber oft eingebettet in die übergeordneten, motivbezogenen Überlegungen.
Zu dem hier vorhandenen Buch von Gregory Heisler, 50 Portraits, hatte ich mich hier ja schon mal ein wenig ausgelassen.

Und Podcasts.

Zu den regelmäßig konsumierten Podcasts gehören einmal die wöchentliche Foto-Talkshow “The Grid” aus der KelbyMedia-Schmiede. Nicht immer ein absolutes Muss, aber oft nett und je nach Gast schon mal sehr interessant.
Auf der “das muss ich hören”-Liste ganz oben steht der – momentan nach dem Ende der 2. Staffel pausierende – AUDIO(!)-Podcast Das Maddin und das Paddy, in dem Martin Kolop und Patrick Ludolph über alles Mögliche und Unmögliche aus der Welt der Fotografie schnacken.
Das Wunderbare an Audiopodcasts ist ja, dass man die gepflegt auf dem Weg zur Arbeit (oder wobei auch immer) hören kann. Da ergeben sich auch mitten im Alltag immer irgendwelche Gelegenheiten.

So. Jetzt bin ich aber glaube ich einmal durch alles durch, was ich so nutze oder genutzt habe, um mich fotografisch aus- und fortzubilden.
Schreibt mir doch bitte mal eure Tipps und Fortbildungsvarianten in die Kommentare.

Hier kommt jetzt noch die oben versprochene Bücherliste, und dann ist aber sowas von Feierabend…
Nun also in völlig zwangloser Reihenfolge die Bücher meines Fotobuchregals mit Amazon-Links:

Joe McNally – The Moment it Clicks
Joe McNally – The Hot Shoe Diaries
Joe McNally – Sketching Light
David A. Ziser – Captured By The Light
Moose Peterson – Captured
Tamara Lackey – Envisioning Family
Tamara Lackey – Children’s Portrait Photography
Scott Kelby – Light it, shoot it, retouch it
Zack Arias – Photography Q&A
Gregory Heisler – 50 Portraits
Frank Doorhof – Mastering the Model Shoot
Andreas Jorns – Das Blitz-Kochbuch

Jahresrückblick 2014

Hallo liebe Leser.

Was wäre die Weihnachtszeit ohne einen Blick zurück auf das vergangene Jahr? Genau, ungefähr genauso schön. Trotzdem habe ich mal einen Blick das nun fast abgelaufene Jahr geworfen und  meinen Lightroom-Katalog durchgeblättert, um zu sehen, was sich denn da so alles getan hat.

Es war ein ziemlich geschäftiges Jahr für mich. Ich habe mich auf Taufen und Konfirmationen, reichlich Familienshootings und ein paar Portraitshootings herumgetrieben. Ein paar Bilder des vergangenen Jahres möchte ich an dieser Stelle mal mit ein paar Worten vorstellen:

Portraitshootings

Besonders hervorzuheben aus dem Bereich der Portraitshootings war das Zusammentreffen mit Playmate (des Jahres 2014) Verena Stangl auf einem Workshop von Martin Krolop auf dem Umweltfotofestival in Zingst im Mai des Jahres. In sehr entspannter Atmosphäre sind hier einige schöne Fotos entstanden, obwohl die faktische Zeit hinter der Kamera auch bei nur 15 Teilnehmern ja ziemlich begrenzt ist. Das Schöne an diesem Workshop war aber auch, dass die gezeigten Techniken mit nur wenig Aufwand überall selber angewendet werden können. Da sind also in der Tat ein paar ganz praxisnahe Dinge für das fotografische Leben hängen geblieben.

Schön fand ich auch, dass sich Kontakte zu anderen Workshopteilnehmern ergeben haben, die Dank Facebook auch nach wie vor bestehen, und man sich bereits – jedenfalls planmäßig – für das nächste Jahr in Zingst wieder verabredet hat. Schöne Grüße, Reinhard – ich habe die FeWo für das nächste Jahr in Zingst schon lange gebucht.

Desweiteren gab es ein in Kooperation mit meinem Freund und Fotokumpel Toto ein schönes Shooting mit geradezu klassischen Zutaten: schnelles Auto, hübsche Frau und gute Laune.

Über die Details zu diesem Shooting hatte ich mich ja hier schon einmal in aller Breite ausgelassen, da möchte ich jetzt mal auf Wiederholungen verzichten. Und Toto hatte seine Sicht der Dinge auch in Form eines Gastbeitrags in meinem Blog niedergelegt. Auf Wiederholungen möchte ich daher an dieser Stelle verzichten; nur noch einmal soviel: Das war sicherlich auch ein Highlight dieses Jahres!

Familienshootings

Mann, das waren echt viele dieses Jahr. Ohne, dass ich meine eigene Familie mitzähle, habe ich diverse Male mein Fotostudio – oder Teile davon – in den Häusern meiner Kunden aufgebaut, um Baby- bzw. Familienfotos zu machen. Viele, viele Pixel wurden mit Licht gefüllt und Abertausende Photonen aus den diversen Blitzröhren geschossen – oder es wurde ganz in Ruhe das Fensterlicht ausgenutzt und es hieß einfach nur Mutter mit Kind + Kamera = Foto. Hier mal eine kleine Auswahl an Fotos aus den diesjährigen Familienshootings:

Ein weiteres Highlight im Bereich der Familienfotos war definitiv die “Profilmontage”. Damit meine ich ein solches Familienfoto hier:

Davon habe ich dieses Jahr alleine fünf Stück angefertigt. Zu dem Wie, Was, Wann und Wo eines solchen Fotos hatte ich mich ja an (bzw. ab – es war ja ein Mehrteiler) dieser Stelle in meinem Blog ja schon einmal ausgelassen.

Definitiv ein Erfolgsmodell. Was mich in diesem Zusammenhang besonders freute, war, dass ich in diesem Jahr gerade im Familienbereich auch das eine oder andere hochwertige Wandbild für meine Kunden anfertigen und ausliefern konnte. Es sind doch so einige meiner Bilder so richtig an der Wand gelandet. Ein höheres Lob ist ja eigentlich nicht denkbar.

Traurigerweise musste ich in diesem Jahr sogar schon Anfragen von Familien ablehnen und diese auf das nächste Jahr vertrösten, weil ganz einfach kein Termin mehr frei war. Ich bedanke mich an dieser Stelle nochmal sehr für das mir vielfach entgegengebrachte Vertrauen und entschuldige mich bei denen, denen ich dieses Jahr leider nicht zum gewünschten Fototermin verhelfen konnte.

Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten

Auch bei 2 Taufen durfte ich dieses Jahr wieder dabei sein. Das ist ja auch immer wieder ein schöner Anlass für ein kleines Impromptu-Familienfoto und ein paar Fotos mit den lieben Freunden und Verwandten. Und wenn man dann noch Glück mit dem Wetter hat, oder eine Kirche mit Sichtbetonwänden direkt neben großen Fenstern, kann ja eigentlich schon fast nichts mehr schiefgehen.

Auch die Konfirmationen einer Kirchengemeinde hatte ich an zwei Terminen als Fotograf zu betreuen. Hier geht ein großer Dank wiederum an Toto, denn beim zweiten Termin war ich im Urlaub (in Zingst, s.o.), und er ist dann für mich als Fotograf eingesprungen. Es war das erste Mal, das ich solch eine Angelegenheit über einen Onlineshop abgewickelt habe, was netterweise im Großen und Ganzen gut gegangen ist. Trotzdem ist es ein wenig mühsam, aus dem Urlaub heraus über mobile Internetverbindungen die Bestellvorgänge im Auge zu behalten und je nach Bestellsumme die diversen Emails mit Goodies loszutreten etc. Definitiv etwas schlecht vom Timing her, aber hey, immerhin hat es funktioniert!

Bzgl. Hochzeiten war dieses Jahr nicht so sehr viel los. Eine Hochzeit vom 23.12.2013 strahlte natürlich noch prächtig in den Jahresbeginn 2014 hinein. Hier habe ich z.B. noch ein Hochzeitsalbum fertiggestellt. Dann habe ich noch auf einer Hochzeit meines Fotokumpels Toto assistiert, und einen Termin für ein Pärchenshooting für eine Hochzeit im April nächsten Jahres beständig verschoben. Mal konnte das Brautpaar nicht, mal spielte das Wetter aber sowas von nicht mit; nun findet das Pärchenshooting eben doch erst nächstes Jahr statt.

Sonst noch was?

Na klar. Erwähnenswert wäre da noch die Aufnahme des Staffelfinales des Fotopodcasts “Das Maddin und das Paddy“, die in Form eines LiveEvents in einem Kino in Köln mit anschließender Party im Krolop-Gerst’schen Flash-Gym. Das war auch ein ziemlich cooles Event mit dem einen oder andern Vortrag der beiden Protagonisten Martin Krolop und Patrick Ludolph und – natürlich – der Live-Aufnahme des Staffelfinales. Sehr lustig. Und lehrreich.

Ach ja, der/die/das Blog hier natürlich (ich weiß immer noch nicht, welcher Artikel hier richtig ist). Begonnen habe ich ja Ende Juni dieses Jahres und seitdem knapp 50 Blogbeiträge veröffentlicht, darunter ein Gastbeitrag. Ein paar Videotutorials habe ich dafür auch aufgenommen, vor allem aber viel getippt. Es macht mir nach wie vor Spaß, auch wenn es gelegentlich natürlich auch schon mal etwas Zeit frisst. Vor allem aber hilft mir das Bloggen, die Gedanken zu sammeln und zu ordnen. Gerade, wenn ich darüber schreibe, wie ich das eine oder andere Foto gemacht habe, fällt mir oft beim Schreiben auf, was ich beim nächsten Mal vielleicht anders oder besser machen könnte. Das ist also auch so eine Art interne Revision der eigenen Verfahrensweisen, die mir viel Spaß macht, und mit der ich euch auch im nächsten Jahr weiter belästigen werde…

Unterm Strich waren das – man bedenke, dass die Fotografie mein Hobby und Nebenberuf ist – echt viele Termine und Aktionen. Ich habe einige Erfahrungen gesammelt und das ist ja mal immer gut so.

Auf in das nächste Jahr!

Ich freue mich auf euch und zähle darauf, dass ihr meine Blogbeiträge weiterhin fleißig teilt, damit die Leserschar weiter anwächst. Vielen Dank dafür, dass ihr meinem Blog die Treue haltet und euch hier fleißig die mein Geschreibsel lest!

Bis bald!

JA – NEIN – VIELLEICHT – Ach, ich weiß auch nicht….

Ist klar, worum es geht, oder?

Anscheinend hat einen guten Teil der im Internet sehr präsenten Fotografen der Trend zum Minimalismus gepackt – jedenfalls, was die Kamerasysteme angeht, mit denen sie fotografieren. Die OMD-Serie von Olympus zum Beispiel oder die X-Serie von Fuji, um nur mal 2 der Protagonisten auf diesem Feld zu nennen. Spiegellose Systemkameras, teilweise mit im Vergleich zu handelsüblichen digitalen Spiegelreflexkameras kleineren Bildsensoren ausgestattet, stellen durchaus eine Verlockung dar, versprechen sie doch eine gleichartige oder wenigstens sehr gut hinreichende Bildqualität bei deutlich reduziertem Packmaß und Gewicht gegenüber den Spiegelreflex-Boliden.

Seit mehr als einem Jahr beschäftige ich mich immer mal wieder mit der Frage, ob ich mir wohl als kleine “Immer-dabei-Kamera” so eine spiegellose Systemkamera kaufen sollte. Denn das ist klar: Meine Vollformat-Spiegelreflexkamera mit 2.8er Objektiv erweist sich in diesem Bezug als reichlich sperrig, klobig und schwer. Da hätte so ein kleines Kameralein schon echt seinen Reiz.

Ein Freund hat sich kürzlich die XM von Fuji gekauft. Echt niedlich, in was für ein Mini-Gehäuse man einen APS-C-Sensor packen kann. Gute Bildqualität im Gürteltaschenformat. Allerdings würde ich – wenn es schon um Miniaturisierung geht – dann doch eher zu einem Micro-4/3-System wie der OMD-Serie von Olympus tendieren, denn so klein die Kameras der X-Serie auch sind, die Objektive müssen dann eben doch wieder auf das APS-C-Format ausgerichtet werden, was der Miniaturisierung eben Grenzen setzt.

Wenn schon klein, dann auch richtig. Aber eben auch nicht zu klein. Als Nikonianer drängt sich ja der Blick zur Nikon 1 Serie auf. Aber da wird mir dann der Sensor dann irgendwie doch schon ZU klein, und irgendwie komme ich auch nicht mit der Modellpolitik von Nikon klar. Wenn die Teile wenigstens mit dem normalen Blitzsystem der Nikon-DSLR-Schiene kompatibel wären… Aber nein, da muss ja wieder was Eigeständiges her. Muss ich echt nicht verstehen. Und die Preise übrigens auch nicht…

Also war ich irgendwie schon auf die OMD-Schiene geraten. Micro-4/3 ist in meinen Augen irgendwie der Königsweg für den Kompromiss zwischen “so klein wie möglich” und “so gut wie möglich”. Ein Traum wäre natürlich so ein Set aus der OMD EM-1 mit dem 12-40/2.8 und dem 45/1.8 oder besser noch dem 75/1.8. Ziemlich klein und handlich, was für eine “Immer-dabei-Kamera” ja schon toll ist, dabei aber eben auch auf den professionellen Bedarf ausgerichtet, was ich ehrlicherweise auch nicht vermissen möchte. Nicht, dass ich jetzt der totale Superprofi bin, aber ich glaube, es würde mich total annerven, eine Kamera zu haben, die mich bedienungsmäßig ständig auf’s Menü verweisen würde.

Die Kosten so einer Lösung sind dann aber eben auch schon nicht mehr so ganz günstig. Und genau da bleibe ich dann immer hängen. Dann geht die Suche nach preiswerteren Optionen los. Gut, die EM-1 könnte man ohne allzu große Abstriche auch durch die EM-10 ersetzen. Aber bei den Objektiven sieht das für mich anders aus. Wenn ich dann Testberichte zu den Consumer-orientierten Objektiven lese komme immer wieder zum gleichen Schluss: Damit würde ich nicht glücklich.

Denn Fakt ist: Von meine D800 mit den guten 2.8er Objektiven und den diversen Festbrennweiten bin ich bildqualitätsmäßig vermutlich ganz schön verwöhnt. Auch wenn dann mein Kopf weiß, dass bei einem kleineren Kamerasystem insbesondere bei Nutzung von preiswerten Objektiven unweigerlich Abstriche bei den Anforderungen gemacht werden müssen, würde sich mein Bauch vermutlich jedesmal ärgern, dass ich nicht die bestmögliche Option für das kleine Kamerasystem gezogen habe. Und schon zucke ich wieder vor den Kosten zurück, und muss mich der Frage stellen: Wozu habe ich mir eigentlich ein teures und großes Vollformatset aufgebaut, wenn es jetzt auf einmal zwei ganze Nummern kleiner sein soll?

Natürlich gibt es viele Antworten auf diese Frage. Einige davon könnten sogar rationell haltbar sein. Etwa, dass die beiden Kamerasysteme natürlich für unterschiedliche Anforderungen gedacht sind und so weiter. Echt gute Argumentation – jedenfalls für einen Vollprofi, der sich tagtäglich unterschiedlichen Anforderungen ausgesetzt sieht. Aber für einen Nebenberufler/Hobbyisten wie mich? Hmmm. Da sehe ich doch Schwierigkeiten in der Rechtfertigung der Ausgaben vor der Regierung.

Und die Lösung?

Die gibt es noch nicht. Ein kompetentes Kamerasystem èn Miniatur zu besitzen hat nach wie vor einen großen Reiz. Aber eben auch seinen Preis.

Willkommen in der Dauerschleife.
Wenn ich nen Ausgang gefunden habe, sage ich euch Bescheid.

*Update 12.04.2016 (was man bei einer Blogrevision nicht so alles findet…):

Ich habe immer noch kein zusätzliches kleines Kamerasystem. Aber es liegt an mir, glaube ich….

 

*UPDATE 04.05.2017 (bei der nächsten Blogrevision):

Gerade kürzlich hatte ich die XT-2 von Fuji in der Hand. Hat aber auch nicht geholfen….

Der Sinn des … Fotografierens

Neulich, in einer Folge des Foto-Podcasts “Das Paddy und das Maddin“, kam die Sprache auf das Thema “Wen interessieren eigentlich meine Bilder”. Das wirft mal interessante Fragen auf.

Warum, für wen, aus welcher Motivation heraus fotografiere ich eigentlich?
Wer sieht meine Bilder?
Wen interessiert das, was ich mache?

Und vor allem: Wie wichtig ist MIR, ob und wie sehr sich andere für meine Fotos interessieren?

Oft genug ist bei mir als Hobbyisten einzig der Spaß am Prozess des Fotografierens der Antrieb, um “schöne Fotos” zu machen, zum Beispiel bei Reise-/Landschaftsfotos. Schließlich ist der primäre Zweck eines Hobbys, dass man Spaß daran hat. Und in diesem Zusammenhang ist es theoretisch eigentlich völlig irrelevant, was andere über die dabei entstehenden Fotos denken. Sollte man jedenfalls meinen.
Aber entgegen dieser Annahme ist natürlich auch immer ein gewisser Drang nach Anerkennung da, der dann zur Präsentation der – nach eigener Meinung – gelungenen Bilder führt. Also wird dann ein “schönes Bild” im Zweifel bei Facebook oder auf Bilderplattformen wie 500px geteilt, und man freut sich über den gelegentlichen Zuspruch Anderer, die auf den “Like”-Button klicken oder anderweitig ihre Sympathie für das Foto äußern.

Und dann?

Letztlich schwimmen diese Bilder dann auf einer sehr(!) kurzen Welle von Likes und Ähnlichem und sind bereits nach wenigen Stunden im digitalen Nirwana verschwunden, weil sie eben nicht mehr die neueste Neuigkeit in der Timeline sind und von immer weniger Leuten gesehen werden.

Eine dauerhaftere Art, Freude an den eigenen Fotos zu haben, ist es da schon,  Bilder einfach mal an die Wand zu bringen, sei es als einfaches Poster oder in edlerer Aufbereitung. Das widerfährt ja in aller Regel nur einer sehr begrenzten Auswahl der Fotos, die man so pro jahr anfertigt, wobei der Schwerpunkt – jedenfalls bei mir – vor allem auf den Bildern aus dem Kreis der Familie liegt.
Aber auch das eine oder andere Landschaftsfoto ist dabei. Der Wirkungskreis ist natürlich ziemlich eng begrenzt, denn natürlich werden die Bilder vorrangig von der eigenen Familie und ein paar Freunden/Gästen gesehen. Aber trotzdem kann ich mich immer wieder an den Bildern erfreuen, die es bei mir an die Wand geschafft haben. Das liegt ganz einfach daran, dass sie von einer flüchtigen und nicht greifbaren Bilddatei in den Untiefen meines Computers zu einem jederzeit sichtbaren und anfaßbaren Werk geworden sind.Vor allem aber bestehen positive Reaktionen der Bildbetrachter im Gegensatz zu einem virtuellen ‘Like’ bei der Onlinepräsentation in einer echten zwischenmenschlichen Interaktion mit der Person, die bei mir zu Hause steht und ein Bild an der Wand hängen sieht, was ihr gefällt.

Fotobücher zähle ich übrigens auch in diese Kategorie der positiven Selbstbestätigung. Früher waren es Fotobücher für einzelne tolle Urlaube, heute sind es Jahrbücher, die im Wesentlichen die Entwicklung der Familie dokumentieren. Es ist einfach toll, ein Buch mit den besten Fotos des Jahres jederzeit aus dem Regal nehmen und durchstöbern zu können. In Bezug auf die Familienjahrbücher oft zusammen mit den Kindern.

Nebenbei bemerkt ist schon der Auswahlprozess der Fotos für so ein Jahrbuch auch immer wieder eine tolle Art und Weise, das Jahr in Bildern Revue passieren zu lassen. Ich habe hierfür in Lightroom automatische Sammlungen (“Smart-Sammlungen”) angelegt, in denen alle in der Lightroom-Bibliothek enthaltenen Fotos Jahrgangsweise enthalten sind. So kann ich in aller Ruhe ein komplettes Jahr durchscrollen und dabei Bilder in die Materialsammlung für das Fotobuch legen.

Und schließlich gibt es da noch die Auftragsarbeiten.

Ich bin ja als Fotograf auch käuflich und werde gelegentlich beauftragt mal eine Hochzeit, eine Taufe oder – bei mir derzeit ziemlich vorrangig – Familienportraits anzufertigen. Meist sind das Familien mit Kleinkindern oder Neugeborenen, die sich da bei mir melden. Alleine schon, dass mich jemand beauftragt und meinen Fotokünsten insoweit vertraut, ist schon ein tolles Gefühl. Und wenn man dann nach getaner Arbeit und Auslieferung der Bilder live miterlebt, wie sich der Auftraggeber über die Bilder freut, ist das eine der allerstärksten Motivationen überhaupt. Insbesondere freut es mich, wenn meine Kunden dann auch gleich noch die Aufarbeitung des einen oder anderen Fotos als Wandbild bei mir in Auftrag geben. Diese Ehre ist mir in diesem Jahr gleich mehrfach widerfahren, und ich muss schon sagen: Es ist noch einmal etwas ganz Anderes, ein “echtes” Bild zu übergeben, und nicht nur USB-Stick voller Bilddateien. Das ist dann sozusagen die Krönung, dafür mache ich die Fotos.

Der Sinn hinter meiner Fotografie ist also je nach Einsatzgebiet unterschiedlich:

  • einfach nur Spaß am Fotografieren
  • die Konservierung eigener, persönlicher Erinnerungen
  • die Freude meiner Kunden über ein paar gelungene Fotos von sich und/oder ihrer Familie

Und einmal kam bei einem Familienshooting noch eine ganz besondere Note hinzu: Bei dem zur Familie gehörenden Kleinkind war eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit diagnostiziert worden, lebensbedrohlich zu erkranken. Hintergrund für die Familienfotos war also durchaus auch die Befürchtung, dass es in nicht allzu ferner Zukunft fraglich sein würde, ob man noch Familienfotos zusammen mit diesem Kind würde machen können…Insofern waren diese Familienfotos durchaus die wichtigsten, die ich bislang gemacht habe.Das sind dann auch echt die Momente, die den eigenen Horizont mal wieder zurecht rücken, und wo man als Familienvater Gott dafür dankt, dass die eigenen Kinder bis auf die üblichen Kinderkrankheiten gesund sind…

Also, Danke nochmal an Maddin und Paddy für die interessante Fragestellung. Bis bald.
Wie immer gilt: Wenn ihr mögt, was ihr hier lest, teilt doch bitte diesen Blogbeitrag. Die entsprechenden Knöppe für Facebook, G+ und einige andere Plattformen findet ihr gleich hier am Ende des Artikels.

G.A.S. – Gear Acquisition Syndrom

Kennt ihr das auch? Nach ein paar Jahren Befassung mit der Fotografie ist mein Materialschrank in Sachen Kameras, Objektiven, Blitzen und Co. nicht gerade unterbesetzt.

Und trotzdem: Kaum präsentiert ein Hersteller der staunenden Öffentlichkeit ein neues Objektiv, eine neue Kamera oder was auch immer, komme ich gelegentlich nicht umhin, das mal anzuschauen und zu überlegen, ob – oder schlimmer – wann ich diese neue Errungenschaft wohl brauchen könnte. Alternativ setzen solche Gedankengänge auch ein, wenn ich im Internet über mir bislang unbekannte Techniken stolpere. Oder faszinierende Fotos sehe, die mit mir nicht zu Verfügung stehenden Mitteln gemacht wurden. Das ist die Zeit des Konjunktivs: „Es wäre ja immerhin denkbar, dass ich mal dieses und jenes mache, und dann könnte ich das neue XY vielleicht echt gut gebrauchen. Bestimmt!“
Ziemlich viel „vielleicht“ und „wäre, könnte, hätte“.

Glücklicherweise gelingt es der Vernunft in Verbindung mit dem Bankkonto oft genug, die Oberhand zu gewinnen. So bleibe ich meist doch auf einem wandelbaren Pfad zwischen den Verlockungen der vom Hersteller angepriesenen völlig neuen, ungeahnten Möglichkeiten (die sich natürlich ausschließlich mit dem Kauf seines unglaublich leistungsstarken Produktes erschließen), und der nüchternen Feststellung, dass ich vermutlich kaum oder zumindest selten genug das Potenzial der Gerätschaften ausreize, die sich bereits in meinem Schrank türmen.

Und jedesmal, wenn ich mich wieder bei diesem Hin und Her ertappe, nehme ich mir vor, doch erstmal wieder das eine oder andere Shooting anzusetzen, um mal die Grenzen des mit dem vorhandenen Material Machbaren auszutesten. Naja, und dann kommt eben oft genug der Alltag des Familienvaters mit normalem Tagesjob wieder um die Ecke und lacht mich aus. Umso besser, dass ich die zusätzliche Kohle dann doch nicht ausgegeben habe.

Beispiel gefällig? Neulich bin ich über die Arbeit von Lisa Holloway gestolpert (Link), speziell über dieses und ähnliche Bilder. Wahnsinn, oder? Und natürlich habe ich die Frage „Wie hat sie das gemacht?“ geklärt. Und prompt stellte sich heraus, dass sie bei vielen dieser Bilder ein Objektiv vom Kaliber 200mm f/2 einsetzt. Schluck! Für normale (= nicht auf exzessivem Level mit Fotozeuch befasste) Menschen, die sich bis jetzt durch den Blogpost gekämpft haben, hier in Kurzfassung die Beschreibung eines solchen Objektivs: saugut – groß – schwer – sauteuer, letzteres im Bereich von mehreren Kilo-€.

Und was ist natürlich umgehend auf meiner „ewigen Foto-Wunschliste“ gelandet? Genau.
Realistisch? Wohl eher nicht.
Habe ich mal probiert, ähnliche Fotos mit dem verfügbaren Material zu machen? Öhm, naja. Könnte man mal drüber nachdenken.
Habe ich das schon eingestielt? *Hustenanfall* Habe ich mir aber fest vorgenommen und fast schon jemanden für angerufen…

Tröstlich, wenn man dann beim Schreiben dieser Zeilen den Blick vom Monitor auf ein paar Wandbilder lenken kann, die man dann doch selber zustande gebracht hat, und die einem bestätigen, dass man gelegentlich doch zur richtigen Zeit Schwung genommen und ein paar ordentlich Fotos zuwege gebracht hat.

Bis bald.

Passt? Passt nicht!

Also mal ehrlich: In Deutschland ist doch so ziemlich alles genormt. Hintergrundsysteme sind davon aber anscheinend ausgenommen.

Wie ich darauf komme? Ich habe gerade eine Rolle Hintergrundkarton um ziemlich genau 10cm in der Breite eingekürzt, damit ich den Karton auch mit nur 3 der 4 Querstangen meines transportablen Hintergrundsystems nutzen kann. 10cm von 272cm Gesamtbreite. Das ist doch echt nicht wahr.

Unverständlich? Ja gut, ich erklär’s etwas ausführlicher:

Ich habe für mein portables Fotostudio ein Hintergrundsystem; nichts weiter als zwei Stative, auf die man eine Querstange auflegt. Die Querstange besteht aus vier Einzelteilen die zusammengesteckt werden, damit das System überhaupt transportabel ist.

Steckt man drei der vier Einzelteile zusammen ergibt sich eine nutzbare Innenbreite zwischen den Stativen von ca. 262cm. Eine Standardrolle Hintergrundkarton ist aber 272cm breit. ARRRGH. Alle vier Teile der Querstange zusammengebaut haben dann noch einen gehörigen Puffer für breitere Hintergründe.

Und wo ist das Problem? Kann man doch einfach alle vier Teile der Querstange zusammenstecken und gut ist. Jahaaa. Kann man. Wenn genug Platz ist.

Vergangenes Wochenende war es wieder soweit: Bei den Kunden war nur Platz für drei der Querstangenelemente. Bye Bye schöner glatter Hintergrundkarton, Auftritt faltiger Bühnenmolton + Bügelorgien in Photoshop.

Ich war es satt und habe jetzt einfach mal eine Rolle weißen Hintergrundkartons so eingekürzt, dass der jetzt auch bei nur drei Elementen passt.
Vielleicht sollte ich aber sinnvollerweise mal nach einem neuen HG-System umschauen, wo der Hintergrundkarton in Standardbreite einfach so draufpasst. Gibt es nämlich. Hab ich gerade eben festgestellt. Ich zitiere: “einstellbare Breite 190 / 282 / 368 cm”. Seufz. Manchmal sollte mal halt ERST gründlich die Optionen prüfen…

Und zum Thema Falten im Stoffhintergrund mach ich demnächst mal ‘nen ausführlicheren Blogpost.

Bis bald.

Vom Formatwechsel

Das Sensorformat. Unerschöpflicher Quell endloser Diskussionen über die Vorzüge und Nachteile des größeren gegenüber dem kleineren Sensor, egal ob sachlich korrekt, eingebildet oder im konkreten Anwendungsfall überhaupt relevant. Wobei in aller Regel eher über die Vorzüge des größeren Sensors geredet wird, und eine gewisse Grundeinigkeit darüber zu bestehen scheint, dass die Formel “größer” = “besser” absolute Gültigkeit habe.

Mythen ranken sich um die besseren Leistungen bei hohen Lichtempfindlichkeiten – wobei deren Abhängigkeit von der Pixeldichte und damit Pixelgröße und der Aktualität der Signalverarbeitungsmaschinierie In der Kamera gern dezent ausgeblendet wird – und um den ganz anderen Look & Feel der Bilder, insbesondere durch die viel krassere Freistellung bei Offenblende.

Naja.

Letztlich ist die Sensorgröße einer Kamera doch einfach nur eine Eigenschaft, die sich lediglich in Abhängigkeit vom Einsatzgebiet – vorzugsweise Grenzbereichen wie extremer Offenblende – visuell bemerkbar macht. Immer bemerkbar machen sich dagegen die größeren, schwereren und im Zweifel teureren Objektive, die man zur Abdeckung des größeren Sensors benötigt. Und zwar durch das Verbiegen der Schulter via Kameragurt/Tasche sowie in Form größerer Löcher auf dem Bankkonto.

Also: größeres Format immer = “besser”??

Die “besseren Leistung bei hohen ISO-Werten kann man m.E. getrost außen vor lassen. Erstens interessiert Bildrauschen sowieso nur Fotografen und sonst kein Schwein wirklich niemanden, zweitens sind alle Kameras mit einem einigermaßen großen Sensor da inzwischen auf einem superhohen Niveau, und drittens müsste man bei solche Vergleichen eigentlich die Pixeldichte pro Quadratzentimeter Sensorfläche und die Verarbeitungsmaschinerie berücksichtigen. Also: raus aus der Betrachtung.
Bei der Freistellung sieht das etwas anders aus: Ja, ich kann mit dem größeren Sensorformat bei gleichem Blendenwert und gleicher Brennweite eine bessere Freistellung erzielen. Vorteilhaft wäre es dabei aber, dass es mir meine fotografischen Fertigkeiten und mein Motiv erlauben, dann noch korrekt auf den Punkt zu fokussieren, und nicht das Bild insgesamt von einer korrekt sitzenden Schärfe freizustellen.

Die Kernfragen sind demnach:
1. Brauche ich wirklich diese Freistellungsmöglichkeit?
2. Kann ich damit auch umgehen?
3. Nehme ich die negativen Folgen (Gewicht, Preis) des größeren Formats in Kauf?

Bei mir lauteten die wirklich ehrlichen Antworten auf diese Fragen:
1. Nö.
2. Joa, möglicherweise.
3. Klaro!

Ihr seht, meine Entscheidung zum Formatwechsel war absolut geprägt von der vernunftgetriebenen Haltung, die ich oben in diesem Post skizziert habe und keinesfalls von einem triebgesteuerten “Haben-Wollen-Faktor”.
Glücklicherweise kam aber noch was anderes dazu, nämlich die Produktpalette des Herstellers.
Als ich im letzten Herbst die Entscheidung traf, es müsse meiner Halbformatkamera Nikon D300s ein ausstattungs- und handlingmäßig möglichst gleichartiges Kameragehäuse nachfolgen, damit ich selber über zwei kompetente Kameras verfüge und bei entsprechenden Anlässen nicht zwangsläufig auf geliehene Geräte angewiesen bin, hatte ich letztlich genau die Wahl zwischen einer weiteren D300s und der Vollformatkamera D800.

Auch wenn die D300s funktions- und bedienungsmäßig alles hatte/hat, was ich an einer Kamera jemals brauchen würde/werde, schied der Kauf einer weiteren D300s schon aufgrund der Weiterentwicklungen der Sensortechnologie aus. Denn die D300s ist einem Kameramodell aus 2009 mit Sensor- und Signalverarbeitungstechnologie aus 2007(!). Da lagen dann im Herbst 2013 richtige Generationen dazwischen. Warum Nikon bis jetzt immer noch keinen echten Nachfolger für dieses rasend beliebte Modell auf den Markt geworfen hat, erschließt sich mir echt nicht. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Und ja, ich weiß, es hätte noch andere, meiner alten D300s in Sachen Bildqualität (jedenfalls in Sachen Rauschen bei hohen ISO-Werten) allein durch Zeitablauf ebenfalls haushoch überlegene Kameras gegeben. Die hätten dann aber ein deutlich anderes Layout der Bedienelemente gehabt, so dass ein flüssiger Wechsel zwischen den Kameras (z.B. auf einer Hochzeit) erschwert worden wäre. Das habe ich mit einer D7100 als Backup-Kamera auf einer Hochzeit ausprobiert. Da habe ich dann lieber an meiner D300s Objektive gewechselt.

Ich jedenfalls hatte sozusagen einen echt objektiven Vernunftgrund, die D800 zu kaufen.

Inzwischen, nach einem 3/4-Jahr Übung mit der D800, lauten die Antworten bei mir übrigens:
1. Oft nicht, aber wenn, isses schon schön.
2. Es wird.
3. Der Preis ist lange vergessen.
Aber ich fotografiere irgendwie immer öfter mit meinen Festbrennweiten,
habe den Batteriegriff nur in begründeten Ausnahmefällen dran und
wähle sehr sorgfältig aus, welche Objektive ich so zusätzlich mitnehme…

Bis bald.

Was bin ich?

Wer kennt sie nicht, die Knaller-Show vergangener Jahrzente, in der nebem dem Auswählen des Schweinderls das Umklappen der Fragennummer den Höhepunkt der Aktivität der Fernsehshow darstellte und bei der man mit atemloser Spannung abwartete, ob das hochgradig besetzte Rateteam nun wirklich den Beruf des Kandidaten innerhalb der verfügbaren 10 Fragen herausfand oder nicht.

Wie, was, keine Ahnung wovon ich spreche schreibe?

Einfach mal nach Robert Lembke googeln (schreibt man das so?) und dem Charm von Fernsehshows vergangener Jahrhunderte nachspüren; damals, als man ganze drei Fernsehprogramme hatte und zum Umschalten aufstehen und einen Knopf am Fernsehgerät drücken musste. Damals, kurz vor meiner Kindheit, als die Dinosaurier noch… ach ist ja auch egal.

Hier geht’s ja nicht um mein Alter und Rheumadecken, sondern der Hintergrund der Frage ist schon ernst gemeint:

Was bin ich? Hobbyfotograf? Amateurfotograf? Semiprofi-Fotograf? Profi?

Ich habe mich lange damit schwer getan zu sagen, ich sei Fotograf. Einfach nur Fotograf, ohne Zusatz, ohne Schnörkel, ohne zu relativieren.

Denn einerseits lebe ich nicht von der Fotografie, also bin ich ja kein “Profi”.
Zudem ist die Fotografie seit vielen Jahren mein Hobby, und dass ich jetzt gelegentlich für’s Fotografieren bezahlt werde, finanziert dieses Hobby. Also bin ich doch “Hobbyist” oder “Amateur”?
Anderesreits gebe ich jedesmal mein Bestes, wenn ich fotografiere. Ich habe dank Internet, Büchern und Workshops ein gesundes Fachwissen angehäuft und benutze die Werkzeuge, die nötig und verläßlich sind, auch wenn die im Einzelfall einen echten Haufen Geld kosten. Also bin ich vielleicht “Semi-Profi”?

Letztlich habe ich mich davon überzeugen lassen, dass das völlig egal ist. Ich fotografiere, also bin ich “Fotograf”. Ob professionell oder nicht soll dann der geneigte Betrachter meiner Bilder für sich selbst entscheiden.

Dass ich auf meiner Website doch noch darauf hinweise, dass ich diesem Treiben nebenberuflich nachgehe, hat letztlich den Hintergrund, dass potenzielle Kunden – so sie denn diese Seite überhaupt lesen – direkt einen Hinweis darauf bekommen, dass Termine an einem Werktag-Vormittag im Zweifel eher nicht zustandekommen werden.

Also, wenn ihr mich jetzt fragt, bin ich Fotograf. Auch wenn ich mir heimlich doch immer noch Gedanken darüber mache, ob das nicht einen Anmaßung ist, weil ja “echte” Profifotografen sich täglich mit der Fotografie auseinandersetzen und daher viel mehr Erfahrung als ich … egal. 

Fotograf.
Punkt.

Bis bald.