Sensorreinigung – mit Lightroom dem Dreck auf der Spur

Tach zusammen.

Jeder, der eine digitale Kamera mit Wechselobjektiven besitzt, hat ja früher oder später die zweifelhafte Ehre, sich mit dem Themenkomplex “Sensorreinigung” auseinanderzusetzen. Jedenfalls dann, wenn man die diversen Flecken nicht zur Kunst erheben und mit den Staubflecken in jedem Bild seiner inneren punktuellen Unzufriedenheit mit den Unzulänglichkeiten der digitalen Aufnahmetechnik Ausdruck verleihen möchte …  oder so ähnlich 😉

Damit man nun weiß, ob der Sensor gereinigt werden muss, macht man ja typischerweise bei ziemlich geschlossener Blende ein Foto von einer weißen, unstrukturierten Oberfläche, und schon sieht man die potenziell bildrelevanten Staubkörner – oder eben auch nicht.

Denn der eine oder andere Sensordreck ist vielleicht gerade in den zarten Anfängen seiner Entfaltung und deshalb auch bei Blende 22 noch nicht als dunkler Punkt sichtbar, sondern nur als leichte – und daher leicht übersehbare – Abdunklung.

Ich möchte euch deshalb hier zeigen, wie ihr mithilfe von Lightroom auch die nicht so gut sichtbaren Staubflecken auf dem Sensor aufspüren – bzw. wie ihr mit Lightroom das Ergebnis eurer Reinigung überprüfen könnt.

Und tut mir bitte einen Gefallen: Teilt doch den Blogpost über die sozialen Netzwerke. Das hilft mir, die Leserzahl langsam aber stetig zu erhöhen. Die dafür nötigen Buttons findet ihr gleich unter dem Video.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
http://www.youtube.com/watch?v=5z3uHbRpOhs

 

Abstand + Blende * Brennweite = “guter” Hintergrund

Ja doch, ich kann das “Och nöööö!” schon hören. Nicht schon wieder irgendwelche Weihnachtsbaumbokehbilder. Ich geb’s ja zu: Weihnachten ist gerade vorbei, und vermutlich könnt ihr vor lauter weihnachtlich angehauchter Fotos kaum noch geradeaus schauen.

ABER mir sind gerade vom just vergangenen Weihnachtsfest ein paar wunderbar geeignete Beispielbilder in die Hände geraten, und da wollte ich mal was zu den Zusammenhängen zwischen Blende, Abständen, Brennweite und der Wiedergabe des Hintergrundes in einem Foto sagen. Und da eignen sich nunmal Fotos mit Weihnachtsbaumbeleuchtung im Hintergrund ganz prima als einprägsames Beispiel. Denn anhand der Größe der Lichtkreise, die die einzelnen Lämpchen der Weihnachtsbeleuchtung ergeben, kann man eindrücklich die Veränderung des Hintergrunds sehen.

Hier also erstmal eine kleine Bildreihe als Beispiel mit ein paar zufällig im Haus anwesenden Models. Der Abstand zwischen meinen Modellen und dem Weihnachtsbaum blieb immer gleich. Nur die Brennweite, die Blende und mein Abstand zu den Modellen (und damit meine Fokusdistanz) hat sich verändert.

links: 60mm f/2.8 // rechts oben: 85mm f/2 // rechts unten: 85mm f/1.8 + kurzer Abstand

Und was sagt uns das?

Ganz einfach: Es sagt uns, dass der Hintergrund bei sonst gleichbleibenden Gegebenheiten tendenziell immer unschärfer wird,

  1. je größer die Blendenöffnung ist (also je kleiner die Blendenzahl ist),
  2. je länger die Brennweite ist und
  3. je geringer die Distanz zwischen Fotograf und Modell – und folglich die Fokusdistanz – ist.

Für wen das nun keine wirkliche Überraschung ist, darf an dieser Stelle gerne aus dem Blogpost aussteigen. Ich bitte trotzdem darum, den Post zu teilen, denn möglicherweise ist das hier für den einen oder anderen in eurem Social-Media-Freundeskreis doch noch eine Neuigkeit.

Und hier noch die Erläuterungen zu den drei obigen Punkten:

zu 1. – die Sache mit der Blendenöffnung:

Bei Blende 2.0 habe ich eine viel geringere Schärfentiefe als bei Blende 5.6. Der unscharfe Bereich hinter meiner Fokusebene beginnt also deutlich früher, weshalb bei gleichbleibenden Abständen der im Foto sichtbare Hintergrund bei offeneren Blenden schon deutlich mehr weichgezeichnet wird, als bei mittleren oder gar ziemlich weit geschlossenen Blenden. Hier einmal ein paar Bildbeispiele, bei denen außer der Blende nichts verändert wurde:

85mm f/5.6
85mm f/2

Wenn ich also so richtig unscharfe Hintergründe haben möchte, komme ich an richtig offenblendigen Objektiven im Zweifel nicht vorbei. Und mit “richtig offenblendig” meine ich Festbrennweiten mit Offenblende 1.8 oder größer (bzw. kleiner; je nachdem ob die Blendenöffnung oder die Blendenzahl gemeint ist). Denn wenn ihr mal ganz oben im linken Beispielbild nachschaut, ist selbst bei Blende 2.8 und mittlerer Brennweite der Hintergrund noch nicht wirklich sehr weich, sondern hat noch viel Struktur.
Auf einigermaßen verlorenem Posten ist man hier jedenfalls mit den typischen Consumer-Kitobjektiven, die am Tele-Ende regelmäßig f/5.6 als Offenblende haben. Da muss ich schon sehr weit in den Telebereich gehen, und eine ziemlich große Distanz zum Hintergrund haben, damit der dann einigermaßen weichgezeichnet wird.

zu 2. – die Sache mit der Brennweite

Durch eine längere Brennweite wird – wiederum bei gleichbleibenden Abständen – der Hintergrund deutlich unschärfer, insbesondere, wenn ihr richtig in den Telebereich reingeht. Auch hierzu habe ich ein Bildbeispiel für euch mit meinem 70-200er gemacht. Ich stand bei beiden Fotos an der gleichen Stelle, ca. 4m vom Weihnachtsbaum entfernt, und habe manuell auf ca 1.5m Distanz fokussiert. Das eine Bild ist mit 70mm Brennweite aufgenommen, das andere mit 200mm.

70mm f/2.8

Aber Achtung: Dabei verkleinert sich natürlich auch der aufgenommene Bildausschnitt, je weiter ihr in den Telebereich geht. Entsprechend enger ist das Bild um euer Model geschnitten. Wird euch Bildausschnitt dann zu eng und müsst ihr entweder wieder etwas mehr in der Brennweite zurückgehen oder mit eurer Kameraposition zurückweichen. Mit beidem wirkt ihr allerdings der Weichzeichnung des Hintergrunds aufgrund der Brennweite natürlich wieder entgegen.

Willkommen im Land der tausend Kompromisse: der Fotografie.

zu 3. – die Sache mit der Fokusdistanz

Verkürze ich den Abstand zur fotografierten Person, verringere ich natürlich entsprechend meine Fokusdistanz. Bei gleichbleibend weit entferntem Hintergrund wird dieser dann deutlich unschärfer dargestellt. Auch dazu ein Beispiel mit gleichem Abstand zum Weihnachtsbaum, mein Modell soll hier mal der Blitz sein (die Kinder waren im Bett). Für das zweite Bild bin ich einfach näher herangegangen und habe – bei gleicher Brennweite, gleicher Blende und gleichem Abstand zwischen “Model” und Weihnachtsbaum – eine entsprechend kürzere Fokusdistanz gehabt.

Wie ihr seht hat sich dabei natürlich auch wieder mein Bildausschnitt verkleinert – logisch bei gleichbleibender Brennweite.

Im Prinzip sieht das hier bei Nr. 3 (Fokusdistanz) ähnlich aus, wie bei Nr. 2 (Brennweite), wenn auch die Unterschiede zwischen den beiden Bildern nicht ganz so krass sind wie bei den Beispielbildern zu Nr. 2. Aber die Ähnlichkeit ist auch wieder einigermaßen logisch, beim Fokussieren werden ja Linsengruppen des Objektivs verschoben. Entweder durch eine Auszugänderung, d.h. ein Tubus mit Linsen wird nach vorn heraus geschoben, oder es wird innerhalb des Objektivs eine Linsengruppe verschoben (oder eine Kombination aus beidem). Jedenfalls bewirkt dies letztlich eine Änderung der Brennweite. So gesehen führt die Verkürzung der Fokusdistanz bei dem Objektiv zu einem Zoomeffekt.
Probiert’s mal aus: Nehmt ein beliebiges Objektiv (am Besten sieht man es aufgrund des langen Fokuswegs bei einem echten Makro), und dreht einfach mal manuell den gesamten Fokusbereich durch, während ihr durch den Sucher auf ein beliebiges Ziel schaut. Ihr werdet sehen, dass sich der Bildausschnitt verengt, je näher ihr in Richtung Naheinstellgrenze kommt.

Sodele. Hab ich was vergessen? Naja, ihr könnt natürlich noch den Abstand zwischen Model und Hintergrund vergrößern, was diesen auch wieder unschärfer werden lässt. Allerdings müssen dazu natürlich entsprechend Raum verfügbar und der gewünschte Hintergrund breit genug sein. Denn je weiter ich den Hintergrund ja von meiner Kameraposition entferne, desto mehr davon landet bei gleichem Bildwinkel ja im Bild.

Eine wichtige Sache zum Abschluss:
Ob nun ein mega-unscharfer Hintergrund ein “guter” Hintergrund ist, hängt natürlich ganz von euch und euren Bildvorstellungen ab. Deshalb auch die Anführungsstriche im Titel dieses Posts. Wichtig zu wissen ist, dass es mehrere Stellschrauben gibt, mit deren Hilfe ich einen Hintergrund verschwimmen lassen kann – oder eben nicht. Das ist und bleibt Geschmackssache. Bei den Eingangs als Beispiel verwendeten Bildern mit der 85mm-Brennweite habe ich mir prompt ein “Ich dachte, man kann den Baum auch noch erkennen.” eingefangen. Und ich hatte mich so darüber gefreut, dass ich trotz des knappen Raums so ein nettes Weihnachtslichterbokeh hinter die Kinder gezaubert hatte…

Also: Geschmackssache! Wichtig. Nicht vergessen.

Jahresrückblick 2014

Hallo liebe Leser.

Was wäre die Weihnachtszeit ohne einen Blick zurück auf das vergangene Jahr? Genau, ungefähr genauso schön. Trotzdem habe ich mal einen Blick das nun fast abgelaufene Jahr geworfen und  meinen Lightroom-Katalog durchgeblättert, um zu sehen, was sich denn da so alles getan hat.

Es war ein ziemlich geschäftiges Jahr für mich. Ich habe mich auf Taufen und Konfirmationen, reichlich Familienshootings und ein paar Portraitshootings herumgetrieben. Ein paar Bilder des vergangenen Jahres möchte ich an dieser Stelle mal mit ein paar Worten vorstellen:

Portraitshootings

Besonders hervorzuheben aus dem Bereich der Portraitshootings war das Zusammentreffen mit Playmate (des Jahres 2014) Verena Stangl auf einem Workshop von Martin Krolop auf dem Umweltfotofestival in Zingst im Mai des Jahres. In sehr entspannter Atmosphäre sind hier einige schöne Fotos entstanden, obwohl die faktische Zeit hinter der Kamera auch bei nur 15 Teilnehmern ja ziemlich begrenzt ist. Das Schöne an diesem Workshop war aber auch, dass die gezeigten Techniken mit nur wenig Aufwand überall selber angewendet werden können. Da sind also in der Tat ein paar ganz praxisnahe Dinge für das fotografische Leben hängen geblieben.

Schön fand ich auch, dass sich Kontakte zu anderen Workshopteilnehmern ergeben haben, die Dank Facebook auch nach wie vor bestehen, und man sich bereits – jedenfalls planmäßig – für das nächste Jahr in Zingst wieder verabredet hat. Schöne Grüße, Reinhard – ich habe die FeWo für das nächste Jahr in Zingst schon lange gebucht.

Desweiteren gab es ein in Kooperation mit meinem Freund und Fotokumpel Toto ein schönes Shooting mit geradezu klassischen Zutaten: schnelles Auto, hübsche Frau und gute Laune.

Über die Details zu diesem Shooting hatte ich mich ja hier schon einmal in aller Breite ausgelassen, da möchte ich jetzt mal auf Wiederholungen verzichten. Und Toto hatte seine Sicht der Dinge auch in Form eines Gastbeitrags in meinem Blog niedergelegt. Auf Wiederholungen möchte ich daher an dieser Stelle verzichten; nur noch einmal soviel: Das war sicherlich auch ein Highlight dieses Jahres!

Familienshootings

Mann, das waren echt viele dieses Jahr. Ohne, dass ich meine eigene Familie mitzähle, habe ich diverse Male mein Fotostudio – oder Teile davon – in den Häusern meiner Kunden aufgebaut, um Baby- bzw. Familienfotos zu machen. Viele, viele Pixel wurden mit Licht gefüllt und Abertausende Photonen aus den diversen Blitzröhren geschossen – oder es wurde ganz in Ruhe das Fensterlicht ausgenutzt und es hieß einfach nur Mutter mit Kind + Kamera = Foto. Hier mal eine kleine Auswahl an Fotos aus den diesjährigen Familienshootings:

Ein weiteres Highlight im Bereich der Familienfotos war definitiv die “Profilmontage”. Damit meine ich ein solches Familienfoto hier:

Davon habe ich dieses Jahr alleine fünf Stück angefertigt. Zu dem Wie, Was, Wann und Wo eines solchen Fotos hatte ich mich ja an (bzw. ab – es war ja ein Mehrteiler) dieser Stelle in meinem Blog ja schon einmal ausgelassen.

Definitiv ein Erfolgsmodell. Was mich in diesem Zusammenhang besonders freute, war, dass ich in diesem Jahr gerade im Familienbereich auch das eine oder andere hochwertige Wandbild für meine Kunden anfertigen und ausliefern konnte. Es sind doch so einige meiner Bilder so richtig an der Wand gelandet. Ein höheres Lob ist ja eigentlich nicht denkbar.

Traurigerweise musste ich in diesem Jahr sogar schon Anfragen von Familien ablehnen und diese auf das nächste Jahr vertrösten, weil ganz einfach kein Termin mehr frei war. Ich bedanke mich an dieser Stelle nochmal sehr für das mir vielfach entgegengebrachte Vertrauen und entschuldige mich bei denen, denen ich dieses Jahr leider nicht zum gewünschten Fototermin verhelfen konnte.

Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten

Auch bei 2 Taufen durfte ich dieses Jahr wieder dabei sein. Das ist ja auch immer wieder ein schöner Anlass für ein kleines Impromptu-Familienfoto und ein paar Fotos mit den lieben Freunden und Verwandten. Und wenn man dann noch Glück mit dem Wetter hat, oder eine Kirche mit Sichtbetonwänden direkt neben großen Fenstern, kann ja eigentlich schon fast nichts mehr schiefgehen.

Auch die Konfirmationen einer Kirchengemeinde hatte ich an zwei Terminen als Fotograf zu betreuen. Hier geht ein großer Dank wiederum an Toto, denn beim zweiten Termin war ich im Urlaub (in Zingst, s.o.), und er ist dann für mich als Fotograf eingesprungen. Es war das erste Mal, das ich solch eine Angelegenheit über einen Onlineshop abgewickelt habe, was netterweise im Großen und Ganzen gut gegangen ist. Trotzdem ist es ein wenig mühsam, aus dem Urlaub heraus über mobile Internetverbindungen die Bestellvorgänge im Auge zu behalten und je nach Bestellsumme die diversen Emails mit Goodies loszutreten etc. Definitiv etwas schlecht vom Timing her, aber hey, immerhin hat es funktioniert!

Bzgl. Hochzeiten war dieses Jahr nicht so sehr viel los. Eine Hochzeit vom 23.12.2013 strahlte natürlich noch prächtig in den Jahresbeginn 2014 hinein. Hier habe ich z.B. noch ein Hochzeitsalbum fertiggestellt. Dann habe ich noch auf einer Hochzeit meines Fotokumpels Toto assistiert, und einen Termin für ein Pärchenshooting für eine Hochzeit im April nächsten Jahres beständig verschoben. Mal konnte das Brautpaar nicht, mal spielte das Wetter aber sowas von nicht mit; nun findet das Pärchenshooting eben doch erst nächstes Jahr statt.

Sonst noch was?

Na klar. Erwähnenswert wäre da noch die Aufnahme des Staffelfinales des Fotopodcasts “Das Maddin und das Paddy“, die in Form eines LiveEvents in einem Kino in Köln mit anschließender Party im Krolop-Gerst’schen Flash-Gym. Das war auch ein ziemlich cooles Event mit dem einen oder andern Vortrag der beiden Protagonisten Martin Krolop und Patrick Ludolph und – natürlich – der Live-Aufnahme des Staffelfinales. Sehr lustig. Und lehrreich.

Ach ja, der/die/das Blog hier natürlich (ich weiß immer noch nicht, welcher Artikel hier richtig ist). Begonnen habe ich ja Ende Juni dieses Jahres und seitdem knapp 50 Blogbeiträge veröffentlicht, darunter ein Gastbeitrag. Ein paar Videotutorials habe ich dafür auch aufgenommen, vor allem aber viel getippt. Es macht mir nach wie vor Spaß, auch wenn es gelegentlich natürlich auch schon mal etwas Zeit frisst. Vor allem aber hilft mir das Bloggen, die Gedanken zu sammeln und zu ordnen. Gerade, wenn ich darüber schreibe, wie ich das eine oder andere Foto gemacht habe, fällt mir oft beim Schreiben auf, was ich beim nächsten Mal vielleicht anders oder besser machen könnte. Das ist also auch so eine Art interne Revision der eigenen Verfahrensweisen, die mir viel Spaß macht, und mit der ich euch auch im nächsten Jahr weiter belästigen werde…

Unterm Strich waren das – man bedenke, dass die Fotografie mein Hobby und Nebenberuf ist – echt viele Termine und Aktionen. Ich habe einige Erfahrungen gesammelt und das ist ja mal immer gut so.

Auf in das nächste Jahr!

Ich freue mich auf euch und zähle darauf, dass ihr meine Blogbeiträge weiterhin fleißig teilt, damit die Leserschar weiter anwächst. Vielen Dank dafür, dass ihr meinem Blog die Treue haltet und euch hier fleißig die mein Geschreibsel lest!

Bis bald!

Belichtung angleichen in Lightroom – Videotutorial

Tach auch.

Man lernt ja immer wieder was dazu. Kürzlich zum Beispiel habe ich gelernt, dass es in Lightroom eine Funktion gibt, mit der man die Belichtung ausgewählter Fotos automatisch aneinander angleichen lassen kann. Das kann unter Umständen sagenhaft praktisch sein, zum Beispiel dann, wenn der Blitz beim Fotografieren nicht mitgekommen ist. Oder ein nervöses Zucken in Zeigefinger oder Daumen beim Shooting unbemerkt die Belichtung verdreht hat. Oder man bei einem Portraitshooting leider erst nach drei Minuten merkt, dass man das Bracketing von den HDR-Landschaftsaufnahmen am Abend vorher noch nicht ausgeschaltet hat (habe ich mal gehört, dass sowas passieren kann…). Oder was auch immer.

Belichtungsmäßigen Korrekturbedarf gibt es ja jedenfalls bei einzelnen Fotos eines Shootings immer mal. Und dass man das vollautomatisch erledigen lassen kann, finde ich einfach klasse. Traurig ist nur, dass ich dass jetzt erst erfahren habe, was die Software in dieser Beziehung so kann. Aber ich nutze Lightroom ja auch erst seit Version 3…..  😉

So jedenfalls geht das:

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http://www.youtube.com/watch?v=tJkMdIqo_mA

Ich hoffe, ich konnte euch damit etwas Neues und Hilfreiches erzählen.
Schreibt mir doch mal eure Lieblings-Lightroom-Tipps in die Kommentare, ich lerne ja doch immer wieder gerne was Neues…

Bis bald

Weihnachtskartenhintergründe….

Hallo miteinander.

Wir stecken ja mitten in der Vorweihnachtszeit, und daher an dieser Stelle ein kleiner weihnachtlich angehauchter Fototip für diejenigen, die ihre Weihnachtskarten an die liebe Verwandschaft selbst gestalten oder vielleicht auch mal einen weihnachtlichen Hintergrund für das Familienjahrbuch benötigen:

Kennt ihr das? Die Geschenke sind ausgepackt, dass Festessen ist bereits hinreichend inhaliert, die Kinder sind im Bett und eine gemütliche Schläfrigkeit beginnt sich auszubreiten? Ihr habt noch die Kamera in der Hand, mit der ihr den ganzen Tag lang eure Familie bedroht habt, und wisst jetzt echt nichts mehr damit anzufangen? Und dann macht ihr vielleicht etwas Unerhörtes: Ihr schaltet den Autofokus aus und versucht, mit euren 1.5 Promille manuell auf die Nadelspitzen des Weihnachtsbaumes zu fokussieren und die dann bei ISO 200.000 mit 1/5 sec. aus der Hand zu fotografieren?

Lasst es doch gar nicht erst soweit kommen. Stellt den Fokus lieber gleich so unscharf wie möglich, und seht zu, dass ihr einige Lämpchen der Lichterkette vom Weihnachtsbaum im Bild habt. Schon habt ihr einen potenziellen Weihnachtskartenhintergrund im Kasten. Sowas wie das Beitragsbild oben.
So. Jetzt gibt es genau zwei Möglichkeiten:

Entweder ihr fühlt eine spontane weihnachtskitschbokehbedingte Übelkeit in euch aufsteigen – dann würde ich euch raten, das Weiterlesen des Blogs vorerst einzustellen, auf dem nächstliegendem Weihnachtsmarkt zwei bis sieben Glühwein zu kippen und dann erst weiterzulesen (wenn das dann noch geht…)  ODER
ihr seid sowieso schon in weihnachtsseliger “Ach wie schööön”-Stimmung, dann geht es jetzt direkt weiter, denn der Weihnachtskitschfaktor ist noch steigerungsfähig.

WENN IHR NÄMLICH aus simpler Pappe einen Kreis ausschneidet, der eure Frontlinse abdeckt, und dahinein (also in die Pappe, nicht in die Frontlinse) einen nicht zu großen Stern malt und ausschneidet, und diese Schablone dann vor euer Objektiv haltet, während ihr mit größtmöglicher Unschärfe die Lichterkette knipst, dann ergibt das sowas hier:

Wie bitte? Ja, ganz recht: Unübertrefflich…..   kitschig. Aber Weihnachten ist halt zum großen Teil auch Kitsch und damit passt es also ganz hervorragend.

So jedenfalls bekommt ihr euer Custom-Homemade-Weihnachtskartenhintergrundkitschmotiv. Ihr dürft natürlich auch andere Formen als Schablone verwenden. Stern ist halt der weihnachtliche Klassiker….

Viel Spaß damit und bis bald.

JA – NEIN – VIELLEICHT – Ach, ich weiß auch nicht….

Ist klar, worum es geht, oder?

Anscheinend hat einen guten Teil der im Internet sehr präsenten Fotografen der Trend zum Minimalismus gepackt – jedenfalls, was die Kamerasysteme angeht, mit denen sie fotografieren. Die OMD-Serie von Olympus zum Beispiel oder die X-Serie von Fuji, um nur mal 2 der Protagonisten auf diesem Feld zu nennen. Spiegellose Systemkameras, teilweise mit im Vergleich zu handelsüblichen digitalen Spiegelreflexkameras kleineren Bildsensoren ausgestattet, stellen durchaus eine Verlockung dar, versprechen sie doch eine gleichartige oder wenigstens sehr gut hinreichende Bildqualität bei deutlich reduziertem Packmaß und Gewicht gegenüber den Spiegelreflex-Boliden.

Seit mehr als einem Jahr beschäftige ich mich immer mal wieder mit der Frage, ob ich mir wohl als kleine “Immer-dabei-Kamera” so eine spiegellose Systemkamera kaufen sollte. Denn das ist klar: Meine Vollformat-Spiegelreflexkamera mit 2.8er Objektiv erweist sich in diesem Bezug als reichlich sperrig, klobig und schwer. Da hätte so ein kleines Kameralein schon echt seinen Reiz.

Ein Freund hat sich kürzlich die XM von Fuji gekauft. Echt niedlich, in was für ein Mini-Gehäuse man einen APS-C-Sensor packen kann. Gute Bildqualität im Gürteltaschenformat. Allerdings würde ich – wenn es schon um Miniaturisierung geht – dann doch eher zu einem Micro-4/3-System wie der OMD-Serie von Olympus tendieren, denn so klein die Kameras der X-Serie auch sind, die Objektive müssen dann eben doch wieder auf das APS-C-Format ausgerichtet werden, was der Miniaturisierung eben Grenzen setzt.

Wenn schon klein, dann auch richtig. Aber eben auch nicht zu klein. Als Nikonianer drängt sich ja der Blick zur Nikon 1 Serie auf. Aber da wird mir dann der Sensor dann irgendwie doch schon ZU klein, und irgendwie komme ich auch nicht mit der Modellpolitik von Nikon klar. Wenn die Teile wenigstens mit dem normalen Blitzsystem der Nikon-DSLR-Schiene kompatibel wären… Aber nein, da muss ja wieder was Eigeständiges her. Muss ich echt nicht verstehen. Und die Preise übrigens auch nicht…

Also war ich irgendwie schon auf die OMD-Schiene geraten. Micro-4/3 ist in meinen Augen irgendwie der Königsweg für den Kompromiss zwischen “so klein wie möglich” und “so gut wie möglich”. Ein Traum wäre natürlich so ein Set aus der OMD EM-1 mit dem 12-40/2.8 und dem 45/1.8 oder besser noch dem 75/1.8. Ziemlich klein und handlich, was für eine “Immer-dabei-Kamera” ja schon toll ist, dabei aber eben auch auf den professionellen Bedarf ausgerichtet, was ich ehrlicherweise auch nicht vermissen möchte. Nicht, dass ich jetzt der totale Superprofi bin, aber ich glaube, es würde mich total annerven, eine Kamera zu haben, die mich bedienungsmäßig ständig auf’s Menü verweisen würde.

Die Kosten so einer Lösung sind dann aber eben auch schon nicht mehr so ganz günstig. Und genau da bleibe ich dann immer hängen. Dann geht die Suche nach preiswerteren Optionen los. Gut, die EM-1 könnte man ohne allzu große Abstriche auch durch die EM-10 ersetzen. Aber bei den Objektiven sieht das für mich anders aus. Wenn ich dann Testberichte zu den Consumer-orientierten Objektiven lese komme immer wieder zum gleichen Schluss: Damit würde ich nicht glücklich.

Denn Fakt ist: Von meine D800 mit den guten 2.8er Objektiven und den diversen Festbrennweiten bin ich bildqualitätsmäßig vermutlich ganz schön verwöhnt. Auch wenn dann mein Kopf weiß, dass bei einem kleineren Kamerasystem insbesondere bei Nutzung von preiswerten Objektiven unweigerlich Abstriche bei den Anforderungen gemacht werden müssen, würde sich mein Bauch vermutlich jedesmal ärgern, dass ich nicht die bestmögliche Option für das kleine Kamerasystem gezogen habe. Und schon zucke ich wieder vor den Kosten zurück, und muss mich der Frage stellen: Wozu habe ich mir eigentlich ein teures und großes Vollformatset aufgebaut, wenn es jetzt auf einmal zwei ganze Nummern kleiner sein soll?

Natürlich gibt es viele Antworten auf diese Frage. Einige davon könnten sogar rationell haltbar sein. Etwa, dass die beiden Kamerasysteme natürlich für unterschiedliche Anforderungen gedacht sind und so weiter. Echt gute Argumentation – jedenfalls für einen Vollprofi, der sich tagtäglich unterschiedlichen Anforderungen ausgesetzt sieht. Aber für einen Nebenberufler/Hobbyisten wie mich? Hmmm. Da sehe ich doch Schwierigkeiten in der Rechtfertigung der Ausgaben vor der Regierung.

Und die Lösung?

Die gibt es noch nicht. Ein kompetentes Kamerasystem èn Miniatur zu besitzen hat nach wie vor einen großen Reiz. Aber eben auch seinen Preis.

Willkommen in der Dauerschleife.
Wenn ich nen Ausgang gefunden habe, sage ich euch Bescheid.

*Update 12.04.2016 (was man bei einer Blogrevision nicht so alles findet…):

Ich habe immer noch kein zusätzliches kleines Kamerasystem. Aber es liegt an mir, glaube ich….

 

*UPDATE 04.05.2017 (bei der nächsten Blogrevision):

Gerade kürzlich hatte ich die XT-2 von Fuji in der Hand. Hat aber auch nicht geholfen….

Und es ward Licht…

Hallo liebe Blogleser.
Heute schreibt hier Thorsten Kleemann einen Gastbeitrag auf diesem Blog. Mehr über Thosten erfahrt ihr hier auf Facebook oder hier auf seiner Website. So, und nun halte ich die Klappe bzw. die Finger, und übergebe den Blog an meinen Gastwriter:

Als mich mein Freund und Fotobuddy Jörg gefragt hatte, ob ich nicht mal einen Gastbeitrag für seinen Blog schreiben möchte, um aus meiner Sicht das Fotoshooting mit Kim und Sven zu beschrieben, habe ich spontan zugesagt. … Und nun sitze ich vor einem virtuellen ,großen, weißen Blatt, welches mit möglichst geistreichem Inhalt gefüllt werden soll. OK. Vorab, das ist mein erster Fotoblogbeitrag, also seid nachsichtig. Jörg und ich versuchen uns regelmäßig zu treffen um fotografische Themen zu besprechen und/oder in der Praxis zu treffen. Irgendwann wurde die Idee geboren mal ein Autoshooting anzugehen. Ein Bekannter baut Ford-Klassiker in feine Sportwagen um und kurzerhand hatte er sich bereit erklärt ein Fahrzeug zu Verfügung zu stellen. Ein schönes Auto ist schon cool, eine schöne Frau dazu ist aber cooler und hier konnte Jörg das fotografierende Modell Kim begeistern. Jetzt fehlte noch eine passende Location. Die hell beleuchtete Uerdinger Rheinbrücke ist ja immer ein Motiv wert und als Hintergrund zu jeder Tageszeit geeignet. Leider haben uns die Bauarbeiten am Rheindeich einen Strich durch die Rechnung gemacht, direkt am Rheinufer / der Rheinpromenade zu shooten. Ein Samstagvormittag wurde daher damit verbracht eine Alternative vor Ort zu erkunden und in der Nähe des Bayerwerkes wurden wir dann fündig.

Leider konnten wir kurzfristig nicht mehr auf einen der Fords zurückgreifen. Schade! Wir wollten schon absagen, doch Kims Kontakt zu einem Porsche Panamera Besitzer hat den Abend dann noch gerettet. Abend? Ach ja, die Idee hinter der ganzen Aktion war nämlich in der blauen Stunde – also kurz vor bis kurz nach Sonnenuntergang zu fotografieren. Wenn jetzt noch das Wetter mitspielt….

So war es dann aber auch. Mit Blick Richtung Südost auf einen fast wolkenlosen Himmel konnten wir uns dann gegen 18:00 Uhr einrichten.

Kurz den Platz fegen, Auto platzieren und dann ging es los. Wo fangen wir an? Welche Blitze (Aufsteck oder Porty)? Wie viele und wohin?

Wir hatten uns zwar im Vorfeld natürlich Referenzmaterial angeschaut aber wenn es dann darum geht selber das Licht zu setzen, ist das mal was ganz anderes.

Da wir im Rücken durch eine dichte Wolkendecke kein nutzbares Licht hatten, befand sich das Fahrzeug sozusagen vor einem relativ hellen Hintergrund (auch wenn es dem Abend entgegen ging). Wurde der Hintergrund richtig belichtet, erscheint das Fahrzeug also als Silhouette. Wird das Fahrzeug richtig belichtet überstrahlt der Hintergrund. Das galt es nun ausgewogen auszugleichen, denn wir wollten ja sowohl Hintergrund als auch Fahrzeug harmonisch abgebildet haben. Try and Error lautet die Devise und so wurde nach und nach das Licht mit Aufsteckblitzen und Lichtstativen im Halbkreis um das Fahrzeug gesetzt, bis jeder Blitz die richtige Leistung und Position hatte die uns gefiel. Probebilder haben ungemein geholfen, das ganze zu beurteilen und hier gilt ein Hoch auf die Digitale Spiegelreflexfotografie. Analog wäre das echt ein Glücksspiel geworden.

Die Idee eine Unterflurbeleuchtung hinzubekommen, war zum frühen Zeitpunkt nicht so erfolgreich. Dadurch das das Fahrzeug sehr tief lag und eine Streuung unter dem Fahrzeug nicht richtig geklappt hat, haben wir die Idee verworfen. Für einen späteren Zeitpunkt wäre das vielleicht effektiver gewesen, allerdings haben wir dann schlicht nicht mehr daran gedacht.

Das Licht steht nun am Fahrzeug. Jetzt kommt die Hauptdarstellerin: Kim.

Jörg hat mit dem Shooting begonnen und angefangen die erste Bildidee umzusetzen. Dabei musste nun das Licht für das Fahrzeug mit Licht für Kim kombiniert werden und das ist gar nicht so einfach. Wir mussten nun darauf achten, dass Kim ein schönes Licht bekommt, ohne Schatten oder Lichtern aus anderen Lichtquellen. Damit das gut funktioniert wurden wieder eine Reihe Referenzbilder gemacht. Jörg bleibt an der Kamera und dirigiert die helfen Hände um das Licht (die Blitze) in Leistung und Richtung zu positionieren. So wurde also schrittchenweise Kim in die richtige Pose gebracht und anschließend das Licht gesetzt bzw. korrigiert.

An der Stelle auch nochmal herzlichen Dank an Kim, die sehr viel Geduld mit uns hatte.

Dann kam ich „an die Reihe“. Mein Bild im Kopf zeigte ein Pose frontal vor dem Fahrzeug und hartes Licht. Das erste Outfit bot sich dafür auch gut an.

Der Porsche hatte die Scheinwerfer an und so kam eine krasse Gegenlichtstimmung auf, bei dem ordentlich Leistung beim Hauptlicht für Kim gefordert war. Zudem haben wir noch einen engen Reflektor mit einer Wabe eingesetzt, um eine Streuung zu verhindern. Ich habe mich etwas tiefer positioniert und so entstanden heftige Lensflares, die dem Ganzen eine sehr interessante Stimmung verliehen haben.

Lensflares Deluxe – Foto: Thorsten Kleemann

Gerne wollte ich zu dieser Szene ein Foto mit wehenden Haaren schießen. Leichter gesagt als getan – mangels Windmaschine! Kurzer Hand hat Jörn, der uns an dem Abend tatkräftig unterstützt hat, einen Sunbounce-Rundreflektor umfunktioniert und kräftig gewedelt :-D. Was für ein Spaß! So ein Reflektor erzeugt zwar ordentlich Wind, ABER diesen dann so zu lenken, dass auch die Haare wehen ist nicht nur unglaublich schwierig, sondern auch richtig anstrengend…. Wie gut, dass ich nur das Knöpfchen an der Kamera drücken musste. Es hat aber geklappt und das gewünschte Bild war im Kasten.

Was übrigens auch nicht zu vernachlässigen und unbedingt zu berücksichtigen ist: dem Modell wird nicht unerheblich kalt (je nach Outfit und Umgebungstemperatur) UND, der Wedler muss recht nahe an das Modell ran, was dann auch schon mal einen verwischten Reflektor im Bild zu Folge hat. 😉

Die nächste Folge war dann mit elegantem Outfit und etwas höherer Position, so dass auch keine ohne Flares entstanden sind. Hier reichen teilweise schon ein paar Zentimeter Variationen in der Höhe.

etwas höhere Kameraposition – kein Lensflare Foto: Thorsten Kleemann

Nachdem sich die blaue Stunde dann in die Nacht verabschiedet hatte, blieb die Kamera die ganze Zeit auf dem Stativ. Die Belichtungszeit war recht hoch – wie auch die ISO um noch Umgebungslicht einzufangen. Aber ich wollte das nicht zu sehr überstrapazieren, denn das Rauschen ist dann bei der D300s doch nicht zu vernachlässigen. Der Vorteil ist aber meiner Meinung nach, dass Du – nachdem alles eingestellt ist und wenn das Modell nicht wild in der Gegend herumspringt, so dass ständig der Ausschnitt und der Fokus neu eingestellt werden müssen – auch mal den Blick über die Kamera wagen kannst. Ich finde, dass so eine bessere Kommunikation stattfindet und die Regie besser funktioniert. Wenn richtig Action stattfindet und die Kamera ohne Stativ auf der Hand liegt, geht das natürlich nicht.

Abschließend kann ich das Experiment als gelungen abschließen. Die gewünschten Aufnahmen sind gelungen und wir haben echt viele neue Erfahrungen machen können. Das ist auch Dank des guten Teams an diesem Abend geglückt. Die geduldige Kim mit konstruktiven Beiträgen, der spontan eingesprungene Sven mit dem klasse Auto, der immer eine helfende Hand frei hatte, Jörn „die Windmaschine“ der auch überall zur Stelle war und uns mit Bildern vom Making of versorgt hat und nicht zuletzt, Jörg „der Blogger“ mein Freund und Fotobuddy!

Der Sinn des … Fotografierens

Neulich, in einer Folge des Foto-Podcasts “Das Paddy und das Maddin“, kam die Sprache auf das Thema “Wen interessieren eigentlich meine Bilder”. Das wirft mal interessante Fragen auf.

Warum, für wen, aus welcher Motivation heraus fotografiere ich eigentlich?
Wer sieht meine Bilder?
Wen interessiert das, was ich mache?

Und vor allem: Wie wichtig ist MIR, ob und wie sehr sich andere für meine Fotos interessieren?

Oft genug ist bei mir als Hobbyisten einzig der Spaß am Prozess des Fotografierens der Antrieb, um “schöne Fotos” zu machen, zum Beispiel bei Reise-/Landschaftsfotos. Schließlich ist der primäre Zweck eines Hobbys, dass man Spaß daran hat. Und in diesem Zusammenhang ist es theoretisch eigentlich völlig irrelevant, was andere über die dabei entstehenden Fotos denken. Sollte man jedenfalls meinen.
Aber entgegen dieser Annahme ist natürlich auch immer ein gewisser Drang nach Anerkennung da, der dann zur Präsentation der – nach eigener Meinung – gelungenen Bilder führt. Also wird dann ein “schönes Bild” im Zweifel bei Facebook oder auf Bilderplattformen wie 500px geteilt, und man freut sich über den gelegentlichen Zuspruch Anderer, die auf den “Like”-Button klicken oder anderweitig ihre Sympathie für das Foto äußern.

Und dann?

Letztlich schwimmen diese Bilder dann auf einer sehr(!) kurzen Welle von Likes und Ähnlichem und sind bereits nach wenigen Stunden im digitalen Nirwana verschwunden, weil sie eben nicht mehr die neueste Neuigkeit in der Timeline sind und von immer weniger Leuten gesehen werden.

Eine dauerhaftere Art, Freude an den eigenen Fotos zu haben, ist es da schon,  Bilder einfach mal an die Wand zu bringen, sei es als einfaches Poster oder in edlerer Aufbereitung. Das widerfährt ja in aller Regel nur einer sehr begrenzten Auswahl der Fotos, die man so pro jahr anfertigt, wobei der Schwerpunkt – jedenfalls bei mir – vor allem auf den Bildern aus dem Kreis der Familie liegt.
Aber auch das eine oder andere Landschaftsfoto ist dabei. Der Wirkungskreis ist natürlich ziemlich eng begrenzt, denn natürlich werden die Bilder vorrangig von der eigenen Familie und ein paar Freunden/Gästen gesehen. Aber trotzdem kann ich mich immer wieder an den Bildern erfreuen, die es bei mir an die Wand geschafft haben. Das liegt ganz einfach daran, dass sie von einer flüchtigen und nicht greifbaren Bilddatei in den Untiefen meines Computers zu einem jederzeit sichtbaren und anfaßbaren Werk geworden sind.Vor allem aber bestehen positive Reaktionen der Bildbetrachter im Gegensatz zu einem virtuellen ‘Like’ bei der Onlinepräsentation in einer echten zwischenmenschlichen Interaktion mit der Person, die bei mir zu Hause steht und ein Bild an der Wand hängen sieht, was ihr gefällt.

Fotobücher zähle ich übrigens auch in diese Kategorie der positiven Selbstbestätigung. Früher waren es Fotobücher für einzelne tolle Urlaube, heute sind es Jahrbücher, die im Wesentlichen die Entwicklung der Familie dokumentieren. Es ist einfach toll, ein Buch mit den besten Fotos des Jahres jederzeit aus dem Regal nehmen und durchstöbern zu können. In Bezug auf die Familienjahrbücher oft zusammen mit den Kindern.

Nebenbei bemerkt ist schon der Auswahlprozess der Fotos für so ein Jahrbuch auch immer wieder eine tolle Art und Weise, das Jahr in Bildern Revue passieren zu lassen. Ich habe hierfür in Lightroom automatische Sammlungen (“Smart-Sammlungen”) angelegt, in denen alle in der Lightroom-Bibliothek enthaltenen Fotos Jahrgangsweise enthalten sind. So kann ich in aller Ruhe ein komplettes Jahr durchscrollen und dabei Bilder in die Materialsammlung für das Fotobuch legen.

Und schließlich gibt es da noch die Auftragsarbeiten.

Ich bin ja als Fotograf auch käuflich und werde gelegentlich beauftragt mal eine Hochzeit, eine Taufe oder – bei mir derzeit ziemlich vorrangig – Familienportraits anzufertigen. Meist sind das Familien mit Kleinkindern oder Neugeborenen, die sich da bei mir melden. Alleine schon, dass mich jemand beauftragt und meinen Fotokünsten insoweit vertraut, ist schon ein tolles Gefühl. Und wenn man dann nach getaner Arbeit und Auslieferung der Bilder live miterlebt, wie sich der Auftraggeber über die Bilder freut, ist das eine der allerstärksten Motivationen überhaupt. Insbesondere freut es mich, wenn meine Kunden dann auch gleich noch die Aufarbeitung des einen oder anderen Fotos als Wandbild bei mir in Auftrag geben. Diese Ehre ist mir in diesem Jahr gleich mehrfach widerfahren, und ich muss schon sagen: Es ist noch einmal etwas ganz Anderes, ein “echtes” Bild zu übergeben, und nicht nur USB-Stick voller Bilddateien. Das ist dann sozusagen die Krönung, dafür mache ich die Fotos.

Der Sinn hinter meiner Fotografie ist also je nach Einsatzgebiet unterschiedlich:

  • einfach nur Spaß am Fotografieren
  • die Konservierung eigener, persönlicher Erinnerungen
  • die Freude meiner Kunden über ein paar gelungene Fotos von sich und/oder ihrer Familie

Und einmal kam bei einem Familienshooting noch eine ganz besondere Note hinzu: Bei dem zur Familie gehörenden Kleinkind war eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit diagnostiziert worden, lebensbedrohlich zu erkranken. Hintergrund für die Familienfotos war also durchaus auch die Befürchtung, dass es in nicht allzu ferner Zukunft fraglich sein würde, ob man noch Familienfotos zusammen mit diesem Kind würde machen können…Insofern waren diese Familienfotos durchaus die wichtigsten, die ich bislang gemacht habe.Das sind dann auch echt die Momente, die den eigenen Horizont mal wieder zurecht rücken, und wo man als Familienvater Gott dafür dankt, dass die eigenen Kinder bis auf die üblichen Kinderkrankheiten gesund sind…

Also, Danke nochmal an Maddin und Paddy für die interessante Fragestellung. Bis bald.
Wie immer gilt: Wenn ihr mögt, was ihr hier lest, teilt doch bitte diesen Blogbeitrag. Die entsprechenden Knöppe für Facebook, G+ und einige andere Plattformen findet ihr gleich hier am Ende des Artikels.

S/W-Challenge Teil 5 von 5 – DAS FINALE

So, also das hätten wir dann ja mal geschafft. Ich möchte mich denn auch erstmal bei allen bedanken, die sich jetzt jeden Tag auf den Weg zu meinem Blog gemacht haben, um ein weiteres SW-Foto und ein paar begleitende Worte zu konsumieren. Vielen Dank! Und ich hoffe, ihr schaut auch weiterhin immer mal wieder bei (nicht: an) mir vorbei und helft mit, der Welt da draußen von der Existenz diesen kleinen Blögchens zu berichten…

Wie immer noch kurz für die Leute, die sich jetzt nach den ersten paar Zeilen heftig am Kopf kratzen, weil sie erst jetzt auf diese Serie stoßen und sich fragen, was denn wohl hier gerade verarbeitet wird: Es geht um die S/W-Challenge. Ein paar erläuternde Worte dazu finden sich in Teil 1 der Serie. Bitte hier klicken für Erleuchtung.

So, nun aber zum letzten Bild der SW-Challenge:

Nachdem in den Teilen 1 bis 4 sowohl die Themenbereiche Hochzeit, Portrait und Landschaft dran waren, fehlt noch ein fotografischer Bereich, in dem ich mich vor allem anderen tummele – Familienportraits. Und da gibt es eine Art von Familienportraits, die sich unter meiner Kundschaft großer Beliebtheit erfreuen, nämlich diese Profilmontagen (so nenne ich das jedenfalls).

Das obige Bild war sozusagen für mich der Prototyp dieser Art Familienfoto, also das erste Mal, dass ich so eine Art Portrait ausprobiert habe, nachdem ich etwas Ähnliches im Internet gesehen habe. Vier weitere habe ich davon inzwischen gemacht, auch von meiner eigenen Familie hängt so ein Portrait bei uns zu Hause an der Wand. Über die Entstehung dieses Familienportraits habe ich hier in meinem Blog auch schon mal eine eigene kleine Serie geschrieben. Hier mal der Link zu Teil 1 der “damaligen” Serie.
SO. Das war es dann also mit der SW-Challenge. Eigentlich eine sehr schöne Sache, vor allem, weil ich SW als Bildstil sehr mag. Ich hoffe aber doch, dass nicht als nächstes eine Sepia-Challenge oder eine Colorkey-Challenge um die Ecke kommt, da müsste ich dann vermutlich … laufen gehen.
Vielen Dank nochmal für’s fleißige Lesen, und bitte helft mit, die Bekanntheit dieses Blogs zu steigern, indem ihr die Social-Media-Buttons gleich hier unten am Ende des Blogposts fleißig benutzt. Es würde mich sehr freuen.
Bis bald!

S/W-Challenge Teil 4 von 5

Willkommen zurück.

Also, inzwischen sollte jeder, der seine Nase in diesen Blog steckt, mitbekommen haben, dass es eine S/W-Challenge gibt, und was es damit auf sich hat, oder? Wenn nicht, geht bitte einfach mal 4 Tage zurück, in Teil 1 von 5 gibt’s eine kleine Erläuterung.

Nach dem gestrigen kurzen Ausflug in die Landschaftsfotografie komme ich doch wieder zu den Menschen zurück. Irgendwie gibt es ja Fotos, die betteln förmlich in SW umgewandelt zu werden. So auch das nachfolgende Foto von Ricarda, das übrigens auf einem Workshop von Andreas Jorns in der Nachtresidenz, einer Düsseldorfer Edel-Discothek, aufgenommen wurde. Das Schöne an diesem Workshop von Andreas war übrigens, daß es im Prinzip ein groß angelegtes Modelsharing war. Andreas organisierte Location, Models und Visa, und wir Teilnehmer sind dann immer in 3er-Grüppchen mit einem Model durch die Disco gezogen und haben frei Schnauze fotografiert, wobei Andreas und seine Helfer immer für Fragen und Hilfestellung ein offenes Ohr hatten. Learning by Doing – kann ich sehr empfehlen.

Aber nun genug der Worte, heutiger Stargast in SW ist Ricarda:

Bis morgen dann zum großen SW-Challenge-Finale.