66 Fotoshootings in 16 Stunden – Lichtsetzung und Technik

In diesem Blogbeitrag hier hatte ich kürzlich erzählt, wie es zu dieser Foto-Marathon-Aktion gekommen ist, und die Rahmenorganisation sowie den grundlegenden Workflow erläutert. Dabei habe ich bewusst den Teil des eigentlichen Shooting ziemlich ausgelassen, denn das ist dann mal heute dran:

Da stand ich also im historischen Ambiente des Jagdschlößchens an der Burg Linn und hatte die Aufgabe, ständig neue Kleingruppen – die meisten Kunden waren Familien – zu gruppieren, zu animieren und zu fotografieren.

Wie ging das jetzt genau vor sich?

Ich fange einfach mal mit der Lichtsetzung an:

Die Vorgabe der Museumsleitung zur Schonung der historischen Wand- und Deckenbemalung sowie der Gemälde im Raum war ganz eindeutig: KEIN BLITZLICHT.

Skizze aus meinem Konzept: Fotostudio mit natürlichem Licht

Allerdings wurde mir gestattet, das in den Raum fallende Tageslicht mit Reflektoren und/oder Diffusoren zu formen. Das bedeutete in Sachen Lichtsetzung erstmal ein Umdenken in Sachen Aufhellung und Hauptlicht.

Hätte ich Blitzlicht verwenden dürfen, wäre das natürlich mein Hauptlicht gewesen und das Fensterlicht mein Aufhelllicht. Da nun das Blitzlicht aus der Gleichung verschwand, war das durch die Fenster fallende Licht automatisch mein Hauptlicht und das von den Wänden bzw. meinem Reflektor reflektierte Licht mein Aufhellicht.
Der als Fotostudio genutzte Raum (siehe auch Beitragsbild oben) hatte – das wird auch auf der Skizze (hoffentlich) erkennbar – drei Fenster. Zwei davon auf der langen Raumseite mit Ausrichtung nach Nordwest (aus Sicht der  Fotografenposition rechts vorn und rechts hinten) und eins nach Südwest (aus Fotografensicht links hinter den Kunden). Das war für die Lichtsetzung mit Fensterlicht insofern vorteilhaft, als dass ich während des gesamten Tages keine direkte Sonneneinstrahlung in Richtung meiner Fotosubjekte hatte. Selbst aus dem südwestlichen Fenster drohte hier keine Gefahr, weil zum Einen große Bäume davor standen, die das Sonnenlicht gut filterten, bevor es auf das Fenster traf und zum Anderen der Raum so groß war, dass Sonnenstrahlen, die sich doch mal in den Raum verirrten auf dem Boden landeten, bevor sie auf meine Kundschaft trafen.  Das Hantieren mit großformatigen Diffusoren zur Abmilderung direkten Sonnenlichts blieb mir damit von vornherein erspart.

Wie kontrastreich das Licht auf meinem Motiv sein würde und wieviel Grundhelligkeit dort ankommen würde, konnte ich bei dieser Anordnung der “Lichtquellen” ohne jedes Hilfsmittel wunderbar durch die Position der Kunden auf der Längsachse des Raumes regulieren. Denn je näher die Leute in Richtung des vorderen Fensters rückten, desto mehr Licht bekamen sie ab, und desto mehr Kontraste ergaben sich zwischen der vom Fensterlicht beleuchteten Seite und der Schattenseite.
Positionierte ich die Kunden dagegen eher mittig vor dem Wandstück zwischen den beiden Fenstern  standen sie sozusagen im Schattenbereich und bekamen – jedenfalls von vorne – kein ‘direktes’ Fensterlicht ab, sondern nur das von den Wänden und der Decke reflektierte Licht. Die Ausleuchtung war damit an dieser Position von vornherein sehr gleichmäßig, was insbesondere bei Gruppenaufnahmen natürlich eine gute Ausgangsposition ist.

Oft zog ich noch einen silbernen Reflektor – meinen kleinen Sunbouncer (Micro-Mini) – hinzu. Der hing an einem rollbaren Stativ mit Auslegearm und stand meist auf ca. 2 Meter Abstand zum vorderen Fenster. Das ergab eine nur SEHR dezente Aufhellung der Schattenseite, denn durch das Fenster fiel ja sowieso schon kein direktes Sonnenlicht, so dass den Reflektor selbst schon nur ein recht diffuses „Nordlicht“ erreichte. Aber „Aufhellung der Schattenseite“ war (meist) auch nicht der wesentliche Grund für den Einsatz des Reflektors. Vielmehr erzeugte der Reflektor in den Augen der Leute kleine Lichtreflexe, “Catchlights” genannt. Die sorgen dafür, dass die Augen – und damit der Gesamtausdruck – viel lebendiger wirken.  Wenn Du das noch nicht gemacht hast, solltest Du da mal bewußt drauf achten; vergleiche einfach mal Fotos mit und ohne Catchlights.

Damit war die Grundausleuchtung von vorn schon mal perfektioniert. Diffuses (also nördliches) Fensterlicht als Hauptlicht und vom Raum gestreutes bzw. vom Reflektor reflektiertes Fensterlicht als Aufhellung.

Der Raum hatte aber noch mehr zu bieten:

Das hintere der nach Nordwest gerichteten Fenster sorgte nämlich für ein nettes Kantenlicht von hinten rechts und das nach Südwest zeigende Fenster für ein nettes Kantenlicht von hinten links. Diese Kantenlichter wurden natürlich immer stärker, je weiter ich die Leute nach hinten positionierte. Und sie waren natürlich nicht immer gleich stark, weil durch das südwestliche Fenster natürlich zeitweise direkte Sonne in den Raum (aber nicht auf meine Kunden!) strahlte. Aber es war nie soviel oder so „problematisch“, dass ich mich genötigt gesehen hätte, das Licht dieses Fenster mittels eines Diffusors abzumildern.

So gesehen bildete der Raum mit seinen drei Fenstern und seiner Ausrichtung ein absolut perfektes Lichtsetup nach, für das ich in einem Studio schon gleich mal 4 Lichtquellen brauchen würde (Hauptlicht, Aufhelllicht, Kantenlicht links, Kantenlicht rechts).

Das eingefügte Bild zeigt einige der genannten Lichtsetzungsschnörkel:

Links am Hals und an der Schulter der Mutter kann man das Kantenlicht vom südwestlichen Fenster gut erkennen.

In Sachen Kontraste zeigt der Blick in die Gesichter von links nach rechts: Die jeweiligen Schattenseiten werden immer ausgeprägter sichtbar. Das liegt zum Einen eben daran, dass sich die Personen weiter rechts vom aufhellenden Reflektor entfernen und somit weniger Aufhelllicht abbekommen, und sie sich zum Anderen der Hauptlichtquelle nähern. Die hellere Seite bekommt also immer mehr Licht ab, was den Kontrast zusätzlich befördert.

Das einzige Manko  meines temporären Fotostudios war halt, dass ich durch die Positionierung der Kunden im Raum und die Ausrichtung meines Reflektors zwar die LichtVERTEILUNG auf meinem Motiv regulieren konnte, nicht aber die maximal verfügbare LichtMENGE.

Und wenn man dann eine 5-köpfige Familie fotografiert, deshalb aus Gründen der Schärfentiefe doch besser mal die Blende auf 5.6 schließt und zudem zur Vorsorge gegen Verwacklungs- oder Bewegungsunschärfe keinesfalls langsamere Belichtungszeiten als 1/80 sec. nutzen möchte (und selbst das ist ja schon sehr grenzwertig langsam), bleibt halt nur die Lichtempfindlichkeit (ISO) als Stellschraube. Daher habe ich – selbst bei dem weit überwiegend tollen Sommerwetter – im Regelfall mit ISO-Werten von 3.200 bis 6.400 fotografiert.

Ein Problem war das jetzt – dank der modernen Kameratechnik – eigentlich nicht; ich habe noch nicht einmal großartig die Rauschunterdrückung bei der Bildentwicklung in Lightroom bemüht. Denn zum Einen ist Bildrauschen bei Nicht-Fotografen ja sowieso kein Thema, zum Anderen wurden die Bilder ja ca. 14×21 cm groß auf einem DIN A4-Blatt ausgedruckt. Und da war dann von Bildrauschen sowieso keine Spur mehr zu sehen, selbst in den Bereichen, wo ich in der Bildentwicklung noch ein wenig aufgehellt habe.

Noch vor 10 Jahren wäre das absolut undenkbar gewesen. Da fotografierte ich mit meiner Nikon D70s, bei der ISO 1.600 den oberen Anschlag der ISO-Skala bildete und wirklich so gruselig aussah, dass man wirklich nur in absoluten Notfällen über ISO 800 (eigentlich ISO 400) hinaus gehen wollte. Heute – mit meiner D800 – sind solche ISO-Werte ganz einfach mal kein Thema (jedenfalls solange man nicht die Pixel-Peeper-Fraktion in Fotoforen fragt…). Ein Hoch auf die technische Entwicklung der letzten Jahre. Da zeigt sich dann wirklich mal, wie technischer Fortschritt neue Einsatzmöglichkeiten eröffnet.

 

So, jetzt sind hier auch schon wieder über 1.000 Worte zusammen gekommen. An sich wollte ich ja den Technik-Teil sehr flach halten und mich schon in diesem Artikel der eigentlichen Herausforderung dieses Foto-Marathons widmen: Ständig neue Kleingruppen zu positionieren, sie in kürzester Zeit zu animieren und dabei auch noch zu fotografieren. Nunja, dann mach ich das eben im dritten Teil. Also: Bis bald!

Achso: Wenn Du Fragen hast, immer raus damit. Denn nur wer fragt bekommt Antworten….

Update: Der nächste Folgeartikel ist inzwischen fertig. Hier geht es weiter…

Headshot Q&A

Moin. Kürzlich habe ich mich mit Lauryi zu einem netten Shootingtag getroffen.

Und weil meine Headshot-Gallerie ja noch Zuwachs vertragen kann, stand natürlich auch ein solcher Headshot auf dem Shootingplan. Also habe ich einfach unter dem (großen) Carport ein Studio aufgebaut und schon ging es los. Oben habe ich Dir ja schon zwei Headshots und ein Foto vom Setup gezeigt. Das Warum/Weshalb/Wieso werde ich mit dem folgenden Q&A erschlagen. Solltest Du allerdings noch weitere Fragen haben, frag mich ruhig. Dafür ist so eine Kommentarfunktion ja da.

Los geht’s:

Warum unter dem Carport?

Da ist genug Platz. Und es hat geregnet. Und ich habe kein festes Studio, sondern mache im Wesentlichen Homeshootings, bei denen ich mein Studio eben dort aufbaue, wo es gebraucht wird. In diesem Fall eben bei mir zu Hause unter dem Carport.

Aha. Aber war die Einrichtung des Lichtes dann nicht problematisch mit diesen Unmengen an natürlichem Licht?

Nö. Bei ISO 50, Blende 18 und 1/125 Belichtungszeit war vom natürlichen Umgebungslicht nix mehr da. Wie Du im Setup-Foto siehst, habe ich auch ein Sonnensegel unter dem lichtdurchlässigen Carportdach hängen. Das habe ich zwar nicht dort hingehängt, damit ich fotografieren kann, aber auch dafür ist es reichlich nützlich.

Hmmm. Blende 18….. Blende 18??? Sag mal, hast Du da nicht schon so richtig fett mit Beugungsunschärfe zu kämpfen?

Nö. Alles gut, nix gebeugt.

Na gut, will ich dann mal glauben. Aber was genau hast Du denn da jetzt alles aufgebaut? Der Carport sieht ja ganz schön zugestellt aus.

Gut, dass Du fragst. Also erstmal: Das Gartenhaus und das Kinderspielhaus hinten links, der Tisch hinten rechts und das grün abgedeckte Etwas nicht ganz hinten links (ein Strandkorb übrigens) haben mit dem Fotosetup nichts zu tun. Die steh’n da immer, OK?

Scherzkeks. Das war ja wohl klar. Nun also mal bitte den restlichen Aufbau erläutern. Vielleicht gehst Du einfach mal von hinten nach vorne durch das Produktionsfoto?

Ja, gerne.

Also: Im Hintergrund ist der Hintergrund (wer hätte das gedacht). In dem Fall ist das eine schmale Rolle mittelgrauer Tetenal-Karton auf meinem mobilen Hintergrund-System. Die gelb-schwarz gestreiften Teile unten am Hintergrundsystem sind Sandsäcke, die das ganze Konstrukt davon abhalten sollen, auf mein Model zu kippen. Hat soweit auch geklappt.

Da bin ich aber froh. Dein Hintergrund hat aber ‘nen gelben Fleck in der Mitte. Hast Du das nicht gesehen?

Der “Fleck” mitten auf dem Hintergrundkarton ist Absicht. Verursacht wird er vom Einstelllicht des Blitzes, der auf dem kleinen Bodenstativ steht und auf den Hintergrund gerichtet ist. Das war einer meiner 500WS-Blitze, versehen mit einem 55 Grad Normalreflektor und einer 20 Grad Wabe. Der Blitz wirft also nur einen engen Lichtspot auf den Hintergrund und verursacht im Foto so diesen ganz minimalen Helligkeitsverlauf aus der Bildmitte heraus. Auf dem Produktionsfoto sieht man der Verlauf aufgrund des Einstelllichtes des Blitzes viel stärker, als nachher die Aufhellung des Hintergrundkartons durch das eigentliche Blitzlicht. Vergleiche mal in den beiden Headshots über diesem Beitrag: das linke Foto ist ohne diesen Spot aufgenommen, das rechte mit.

Gut, das war also der Hintergrund. Was ist mit dem Vordergrund?

Am silbernen Galgen vorne links findest Du das Hauptlicht in Form einer Beauty-Dish, die ich zwecks Abmilderung des Lichtes noch mit der Diffusions-Badehaube verziert habe. Die Dish wird befeuert von meinem Jinbei DC-600-Porty, also einem in Blitzkopf und Generator aufgeteilten, akkubetriebenen Studioblitz. Die Position ist hochfrontal; heißt: Das Model hat exakt mittig “unterhalb” der Beauty-Dish gestanden. Wichtig dabei ist – das habe ich bei diesem Shooting auch wieder gesehen – die Position des Hauptlichtes genau auf das Model abzustimmen. Im ersten Aufschlag hatte ich das Licht zu steil stehen; heißt: die Beauty-Dish zeigte etwas mehr in Richtung Boden als auf dem Setup-Foto. Dass führte dann zu unschönen Schatten im Gesicht, die auch der Reflektor nicht hinreichend aufhellen konnte. Also habe ich die Dish etwas weiter heruntergeholt und den Blitzkopf mit Dish mehr in Richtung Model gedreht. Eine nichtmal große Veränderung, aber in den Fotos ein Unterschied wie Tag und Nacht.

OK. Du sagtest da gerade was von einem Reflektor? Das ist das flache Teil unterhalb der Beauty-Dish, oder?

Genau. Der Reflektor auf dem schwarzen Galgenstativ unterhalb des Hauptlichts ist ein Sunbounce Micro-Mini mit silberner Bespannung. Dessen Job ist die Aufhellung der Schatten, die durch die hochfrontale Position des Hauptlichtes unter den Augenbrauen, der Nase und dem Kinn entstehen. Über die Oberfläche des Reflektors (z.B. silber oder weiß) sowie über die Position (höher oder tiefer) kannst Du die vom Reflektor zurückgeworfene Lichtmenge regulieren. Ich wollte ein klassisches Beauty-Licht in Form einer Lichtzange von oben und unten. Da hierbei oft das von unten kommende Aufhelllicht fast genauso stark ist, wie das Hauptlicht, habe ich halt den sehr effektiven silbernen Reflektor genommen und den so hoch positioniert, wie es nur ging – heißt: gerade so hoch, dass ich genug Spielraum zum Fotografieren eines Kopf-Schulter-Portraits hatte.

Aha. Und das kann nur ein Sunbounce-Reflektor?

Na klar…… ist das totaler Unfug. Ich habe zwar den einen oder anderen Sunbouncer, weil ich die Teile wirklich gut finde, aber das geht grundsätzlich mit jedem x-beliebigen Reflektor.

Und was machst Du, wenn der Reflektor doch nicht genug Licht ins Bild zurückwirft? Zum Beispiel, wenn die silberne Bespannung gerade in der Wäsche ist oder Du den Reflektor tiefer positionieren müsstest, weil Du mehr vom Oberkörper im Bild haben möchtest?

Naja, also wenn ein passives Aufhelllicht mittels Reflektor nicht ausreicht, muss halt ein aktives her. Sprich: Anstelle eines Reflektors käme dann ein weiterer Blitz zum Einsatz, voraussichtlich mit einer Softbox bestückt. Damit könnte ich dann die Lichtmenge nach belieben hochdrehen.

Das ist dann eigentlich schon das ganze Setup. Ansonsten siehst Du im Setup-Foto vorn rechts nur noch meinen Laptop und die Kamera in Ruheposition auf dem Stativ. Wann immer es geht – und bei so kontrollierten Headshot-Setups geht das eigentlich immer- fotografiere ich gerne “tethered” (also kabelgebunden) direkt in den Computer. Die direkte Bildkontrolle in Lightroom am Laptopmonitor ist dann doch eine ganz angenehme Angelegenheit.

Noch Fragen?

Ja, klar. Wie waren denn Deine Kameraeinstellungen?

Hatte ich das nicht schon… Ach, egal. Also erstmal “AN”, dann f/18, 1/125, ISO 50. Kamera: Nikon D800, Objektiv Nikon 70-200/2.8 bei etwa 90-100mm Brennweite.
Gegenfrage: Was nutzen Dir jetzt diese Daten? :-))

Öhm….. Noch ‘ne Frage: warum bist Du von der Brennweite her relativ weit unten geblieben? Werden die Proportionen des menschlichen Gesichts nicht schmeichelhafter dargestellt, je länger die Brennweite ist?

Eindeutiges “JEIN”. Was die optimale Portrait-Brennweite ist, ist absolut vom persönlichen Geschmack und – ganz wichtig – von der Person abhängig, die Du fotografierst. Klar, 85mm gilt an einer Vollformat-Kamera als ultimativer Sweet-Spot für Portraits, genauso gibt es aber 135mm- und 200mm-Verfechter und 35mm-Verfechter. Das kann man wirklich nicht verallgemeinern. Klar ist, dass man bei den weitwinkligeren Brennweiten aufpassen muss, dass Nase und Stirn nicht zu sehr betont werden; andererseits transportiert so eine Spur Weitwinkel-Aroma im Foto eben auch die physische Nähe, die Fotograf und Model beim Fotografieren zueinander gehabt haben; jedenfalls mehr als es ein Distanz-Foto mit 200mm haben würde. Hat das Model aber sowieso schon eine hohe Stirn, wäre Weitwinkel ein Nogo (außer, ich schneide direkt über den Augenbrauen…).

Am Hin- und Her in der Antwort siehst Du aber, dass hier mal wieder die in der Fotografie so häufige Standardphrase passt: ES KOMMT DARAUF AN.

Im konkreten Fall gab es aber noch einen SEHR guten Grund, keine längere Brennweite zu nehmen: Ich hätte dann weiter zurück gehen müssen und wäre dem vorderen Ende des Carports nahe gekommen. Und es regnete ja….

Zum Stichwort “Schneiden”: Warum hast Du ihr immer einen Teil vom Kopf abgeschnitten?

Ganz einfach: Ich steh drauf. Mal im Ernst: Nimm mal so ein Kopf-Schulter-Portrait, bei dem der Kopf komplett mit drauf und vielleicht noch etwas Luft drüber ist. Und dann nimm eine Kopie davon und schneide das mal so, dass der obere Teil des Haarschopfes verschwindet. Dann lass Dir mal beide Fotos direkt nebeneinander anzeigen, und frag Dich, welches Foto mehr Direktheit/Nähe/Wirkung entfaltet. Für mich ganz klar die Fotos mit Anschnitt. Woran das genau liegt, weiß ich nicht. Ich denke, es hat was damit zu tun, dass das Gesicht ganz einfach größer (also “näher”) dargestellt wird. Außerdem sind die Augen beim angeschnittenen Bild tendenziell eher im oberen Bilddrittel als bei einem Portrait mit ganzem Kopf. Da liegen die Augen ganz oft genau in der Bildmitte.

Ob das jetzt eine sinnvolle sachliche Erklärung ist kann ich nur mutmaßen. Ganz sicher ist aber: Ich mag das.

Sonst noch Fragen?

Nein, Danke. Reicht erstmal.

Na, dann zum Abschluss hier noch ein Ergebnis des Shootings, mit dem ich auch sehr zufrieden bin. Rock On!!

Warum eigentlich ein Homeshooting?

Wie ich in diesem Blog ja schon mehrfachst schrieb, unterhalte ich kein eigenes Fotostudio, sondern mache den Großteil meiner Shootings bei meinen Kunden zu Hause als sogenanntes Homeshooting. Alle Fotos oben über diesem Beitrag sind bei Homeshootings entstanden. Heute wollte ich mal ein paar Worte darüber verlieren, warum das für Dich – meiner Kundin/meinem Kunden – viele Vorteile hat.

Update Juni 2020:
Ich habe die Auftragsfotografie inzwischen eingestellt und mache nur noch freie Arbeiten mit Modellen auf TFP-Basis. Dafür gelten die hiesigen Ausführungen natürlich nach wie vor.

Vorteil 1:

Du musst Dich nicht auf den Weg machen.

Das meine ich zunächst mal ganz buchstäblich: Du bleibst einfach gemütlich daheim, in Deiner gewohnten Umgebung, bei Deiner gewohnten Kaffeemaschine, Deinem Lieblingssessel, etc.. Für viele meiner Kunden – in 99,9 v.H. der Fälle sind das ja “Nicht-Modelle” –  ist die gewohnte Umgebung ein ganz entscheidender Wohlfühl-Faktor. Denn Du begibst ja schon völlig absichtlich in eine absolut ungewohnte Situation, indem Du Dich zum “fotografiert-werden” vor meine Kamera stellst. Da ist es gleich mal deutlich angenehmer, dies ‘wenigstens’ in der gewohnten Umgebung zu tun. Zudem entfallen Anfahrtzeiten, entsprechender zeitlicher Vorlauf, Staugefahr, Parkplatzsuche und was eben noch so mit einer eigenen Anreise zusammenhängt.

Im Falle eines Familienshootings mit Babys und Kleinkindern musst Du Dir keine Gedanken machen, wie sich die ungewohnte Umgebung auf die Laune Deines Nachwuchses auswirkt. Vor allem entfällt die oft mit erheblichem Stress verbundene Notwendigkeit, den Nachwuchs zeitgerecht abgefrühstückt, angezogen und ins Auto gepackt zu haben.

Vorteil 2:

Du musst nicht packen und schleppen.

Die Frage des “Was ziehe ich denn an” ist – je nach Art des Shootings sicherlich in unterschiedlicher Intensität – eine der größeren Herausforderungen, die Dich (bzw. uns) vor dem Shooting beschäftigen. Dazu gibt es von mir natürlich im Vorfeld auch immer ein paar hilfreiche Tipps, aber den Inhalt Deines Kleiderschranks kennst zunächst mal nur Du. Das bleibt auch bestehen und entfällt nicht dadurch, dass wir das Shooting bei Dir zu Hause machen. Der entscheidende Punkt ist nur: Du musst Deine Auswahl nicht im Vorfeld packen und schleppen. Du musst Dir keine Sorgen um die Knitterfreiheit der Kleidung machen. Vor allem aber bist Du beim Shooting nicht auf Deine Auswahl festgenagelt. Wenn wir bei Dir zu Hause fotografieren, ist es immer nur ein kurzer Weg zum Kleiderschrank, Schmucktresor oder dem Schuhlager.

Im Falle eines Familienshootings mit kleinen Kindern oder Babys musst du zudem nicht den ganzen Kram einpacken, der bei jeder noch so kleinen Fahrt mit den Kindern nötig ist. Kuschelsachen und Wickeltasche müssen nicht zusammengesucht werden. Und die Frage, wieviel Prozent der Spielzeugabteilung mitgenommen werde müssen, steht auch nicht zu Diskussion. Das nimmt für Dich eine ganze Menge Stress aus dem unmittelbaren zeitlichen Vorlauf des Shootings heraus.

Fazit der ersten beiden Punkte:

Packen, Schleppen, Anreisen und Parkplatzsuche sind bei einem Homeshooting allein meine Sache 🙂

Vorteil 3:

Die Fotos sind persönlicher.

Ganz oft nutze ich Elemente der jeweiligen Wohnung als Kulisse. Diese Kulisse hält sich zwar dezent im Hintergrund, drückt dem Foto aber eben doch den Stempel der Wohnlichkeit auf. Infolgedessen findest nicht nur Du Dich in meinen Fotos wieder, sondern auch Auszüge Deiner Behausung. Das verleiht den Fotos automatisch Individualität und Spuren von DEINEM Wohnstil. Die oft etwas sterile oder künstlich wirkende Studioatmosphäre passt ja nicht unbedingt zu jedem Foto und wird dadurch von vornherein vermieden.
Aber natürlich kann ich – wenn das denn gewünscht ist – mittels eines Hintergrundsystems auch bei einem Homeshooting in Deinem Refugium einen Studiolook erzeugen, also jeglichen individuellen, räumlichen Kontext ausblenden und dadurch eine neutrale Basis für die Fotos schaffen. Damit stehen uns bei einem Homeshooting alle Möglichkeiten offen; das Beste aus beiden Welten sozusagen.

Vorteil 4:

Die Pausenzeiten sind optimaler nutzbar.

Bei jedem Fotoshooting gibt es Pausen. Egal, ob gerade ein anderes Set aufgebaut werden muss, oder ob im Falle einer Familie oder Gruppe gerade Einzelporträts dran sind, und der Rest der Familie/Gruppe dementsprechend gerade ein wenig Auszeit hat: Bist Du in so einer Situation in einem Studio, stehen Dir in der Regel nur sehr begrenzte Möglichkeiten zur Entspannung und/oder Zerstreuung zur Verfügung. Zuhause ist das anders: Da kannst Du – was Deine Pausengestaltung angeht – aus dem Vollen schöpfen. Das fördert das Wohlbefinden und die Entspannung und trägt zum Gelingen des Shootings bei.

Um den Blick nochmal auf ein Familienshooting mit Kindern zu lenken: Die Kinder haben in den Pausenzeiten das volle Programm der gewohnten Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Mal eben eine Mahlzeit für das Baby zubereiten oder eine Runde stillen? Was “on Tour” auch bei guter Vorbereitung oft suboptimal ist, wird auf einmal völlig unproblematisch. Das trägt in aller Regel deutlich zur Entspannung von Kindern und Eltern bei.

Vorteil 5:

Es ist mehr Flexibilität möglich

Vielleicht möchtest Du ja nicht nur Fotos von Dir, sondern auch zusätzlich mit einem Freund/einer Freundin. Oder mit der erweiterten Familie. Oder wem auch immer. Jedenfalls wäre das bei einem Homeshooting absolut kein Problem. Wir klopfen den Zeitrahmen des Shootings halbwegs fest, und Du sagst den Freundinnen/Freunden/Familienmitgliedern einfach, wann sie denn idealerweise mal vorbeikommen sollen. Und während mit einem Teil noch die letzten Fotos gemacht werden und ich dann das Fotozeug wieder aus Deinem Heim zusammensammle, kannst Du mit Freunden und/oder Familie schon den Grill anwerfen oder die Kaffeetafel richten, oder was auch immer ihr nach dem gemeinsamen Erlebnis eben so noch vorhabt. Auch das wäre bei Besuch eines Fotostudios umständlicher zu organisieren und vor allem wären die Übergänge von “Fotoshooting mit Freunden” zu “Grillen mit Freunden” (oder was auch immer) nicht so flüssig.

Du siehst, es spricht wirklich viel für ein Shooting bei Dir zu Hause. Und mach Dir keine Sorgen, ob Dein Haus/Deine Wohnung wohl für ein Shooting geeignet ist. Natürlich erfordern manche Fotos ein gewisses Maß an verfügbarem Raum: ein Gruppenfoto mit 25 Personen geht halt schlecht in einem 5-Quadratmeter-Raum. Aber im Prinzip gilt auch hier der Spruch “Platz ist in der kleinsten Hütte”.
Ich muss natürlich im Vorfeld so ungefähr wissen, worauf ich mich einlasse. Ab dann ist alles andere nur noch eine Sache der richtigen Planung.

Und falls Du Dich fragst, wie es denn überhaupt möglich sein soll, bei Dir zu Hause Fotos in “Studio-Qualität” anzufertigen, habe ich eine ganz einfache Antwort für Dich:

Das Studio kommt zu Dir nach Hause. Mit allem, was dazugehört.  Ein ‘Fotostudio’ an sich ist ja kein magischer Raum, der Grundvoraussetzung für gelungene Fotos ist. Ein Fotostudio ist halt einfach nur ein Raum, in dem ein gewisses Maß an fotografischem Equipment vorhanden ist, das von jemandem bedient wird, der damit auch etwas anzufangen weiß. Nicht mehr, und nicht weniger. Und das geht eben grundsätzlich in jedem Raum, auch in Deinem Wohnzimmer.

Und wenn Du noch mehr Lesen möchtest, habe ich hier mal ein paar Links zu weiteren Blogbeiträgen zusammengestellt, die im Zusammenhang mit Homeshootings stehen, und zwar:

> über ein ‘einfaches’ Business-Porträt

> über ein minimalinvasives Familienshooting

> über ein Dessous-Shooting auf engstem Raum

Also dann: Bis bald, hier im Blog oder/und mit meinem portablen Fotostudio bei Dir zu Hause.

Die Kameraposition ist alles…

Es ist ja manchmal krass, was die Veränderung der Kameraposition in Bezug auf das Fotosubjekt – egal, ob das nun ein Mensch, ein Auto, eine Landschaft etc. ist, so an Veränderung der Bildwirkung ausmacht.

Ich nehme jetzt einfach mal die Fotografie von Menschen als Beispiel, ganz einfach, weil das mein Haupttätigkeitsbereich ist.

Als ich mir – es ist nun schon einige Zeit her – der gestalterischen Wirkung des Blickwinkels noch nicht so richtig bewußt war, hatte ich beim Durchschauen der Ergebnisse eines Shootings oft den Effekt, dass ich einige Fotos einer Serie ganz besonders mochte, andere nicht so. So ganz auf Anhieb, ohne dass da jetzt irgendetwas besonders augenfällig wäre. Ich konnte es aber nicht festmachen. Das Licht war in etwa gleich, Pose und Ausdruck auch… es war mir zunächst nicht so recht erklärlich. Oft war es dann aber ganz einfach so, dass die Kamera zwischen den “schon OK, aber nicht so tollen” und den “tollen” Fotos einen anderen, einen für die jeweilige Person besseren Blickwinkel eingenommen hatte.

Leicht erklärbar wird das bei der Fotografie von Kindern – jedenfalls soweit einem die Kinder nicht sowieso schon über den Kopf gewachsen sind:

links: aus Augenhöhe des Kindes fotografiert – rechts: aus Erwachsenenposition fotografiert

Typischerweise werden Kinder von fotografisch unvorbelasteten Eltern, Verwandten etc. aus dem Stand fotografiert. Sprich: Der Erwachsene steht und fotografiert auf das deutlich kleinere Kind herunter. Das Beste, was man über solche Fotos sagen kann, ist wohl, dass das gewünschte Fotosubjekt in 85,76 v. H. der Fälle mit im Bild sein wird. Mache ich das so, erzeuge ich eine klassische Abbildung, dessen, was man als Erwachsener mit bloßem Auge typischerweise sieht: “Kind von oben”. Dazu bekomme ich gratis einen typischerweise weniger guten Hintergrund (den kann ich bei der Fotografie von oben herab nämlich nicht wirklich kontrollieren) ohne Horizont und Himmel (dafür dürfte die Kamera nämlich nicht nach unten geneigt sein), und schon ist das Foto fertig für die Mülltonne. Jedenfalls aus fotografisch-technischer Sicht. Denn selbst das technisch schlechteste Foto der Welt kann für die Eltern, Verwandten, etc, das Beste und Wichtigste sein, wenn das Kind gerade etwas besonders Süßes macht, drollig schaut, etc. Das soll jetzt hier aber nicht das Thema sein.

Zurück zum Blickwinkel:

Folge ich mal der einfachen Empfehlung, ein Kind aus dessen Augenhöhe zu fotografieren, habe ich urplötzlich ein deutlich interessanteres Portrait des Kindes. Interessanter ist es schon allein deshalb, weil der Blickwinkel nicht dem entspricht, den wir Erwachsenen normalerweise einnehmen (Oh, mein Rücken…). Ich bekomme unter Umständen (die “Umstände” wären dann die tatsächlich vorhandene Umgebung, meine Brennweite und die Blendenöffnung) sogar die Möglichkeit den Hintergrund zu beeinflussen, indem ich meinen Blickwinkel leicht nach rechts, links, oben, unten verändere. Auf einmal mache ich also nicht mehr nur eine schnöde Kopie dessen, was mein Auge sieht, sondern ich habe mich in die Lage versetzt, ein Foto zu gestalten. Einfach dadurch, dass ich mich gebückt, hingekniet oder hingelegt habe. In diesem Blogpost hier habe ich – etwa im letzten Drittel – mal ein kleines Beispiel zum Thema “Hintergrundgestaltung” gebracht, in dem ich zeige, was ein paar Grad Änderung des Blickwinkels ausmachen können.

Und wie ist das bei Erwachsenen?

Nun ist das bei Kindern eigentlich sehr offenkundig und leicht nachvollziehbar. Die im Titel genannte Maxime gilt aber – wenn auch wesentlich subtiler – auch dann, wenn es nur um wenige Grad oder wenige Zentimeter geht, etwa wenn man einen Erwachsenen porträtiert.

Als ich zuletzt meinen Freund Toto fotografierte – wir sind in etwa gleich groß – war so ein Fall wieder eingetreten: Er stand inmitten des Lichtsetups, ich war ebenfalls mit den Füßen auf dem gleichen Fußboden, machte das erste Foto, und sah direkt, dass ich meine Position idealerweise etwas erhöhen müsste. Ich fotografierte nämlich zu stark unter sein Kinn, was nicht unbedingt super vorteilhaft für ihn war. Also schnell ein Leiterchen geschnappt, auf die unterste Stufe gestellt und schon….. war ich zu hoch: Er musste dann schon eine Spur zu sehr zu mir heraufschauen. Und es sollte ja ein Business Porträt (also selbstbewußt/kompetent aber nicht arrogant, freundlich aber dabei sachlich) und kein Coverfoto für “Unterwürfigkeit heute” werden. *Zefixnochamol* Also auf der Leiter bleiben, aber in eine leicht gebückte Haltung gehen, und schon passte der Blickwinkel. Es ist manchmal in der Tat ein Spiel um Zentimeter.

links habe ich “vom Boden aus” ganz leicht nach oben fotografiert  // rechts habe ich vom Leiterchen aus exakt auf Augenhöhe fotografiert

Bildwinkel und Bildaussage

Am Ende ist das Ausschlaggebende immer die Frage: Was soll das Bild ausdrücken. Denn ein späterer Bildbetrachter nimmt ja zwangsläufig genau die Position ein, die im Moment der Aufnahme die Kamera inne hatte. Und darüber werden Stimmungen und Tendenzen in das Bild gebracht: Schaue ich auf jemanden herab, oder schaue ich zu jemandem auf.
Das ist nicht nur eine Redensart, die im übertragenen Sinn gilt, sondern zunächst mal ganz wortwörtlich schlichtweg vom faktischen Blickwinkel abhängig. Zum Beispiel war es vor ein paar Jahrzehnten zum Beispiel Standard, Frauen eher von oben herab zu fotografieren, damit sie zur Kamera – und damit zum Bildbetrachter – aufschauten. Das galt wohl als perfekter Ausdruck des weichen, warmen, zurückhaltenden [unterwürfigen] Frauenbildes. Helmut Newton hingegen hat seine Kamera oft in einer tiefere Position gebracht, um den Ausdruck von Stärke, Dynamik und Selbstbewußtsein der Frauen in seinen Bildern zu stärken. Es hat also seine Kamera – und damit den Bildbetrachter! – bewußt in eine tiefe, aufschauende Position gebracht.

Wichtig ist ganz einfach die Klarheit darüber, dass Deine Positionierung der Kamera im Moment der Aufnahme auch den Bildbetrachter auf eine bestimmte Position festnagelt und darüber Tendenzen in die Bildaussage bringt. Dieses Stilmittel solltest Du beim Fotografieren unbedingt im Kopf haben und beachten. Dabei ist es natürlich hilfreich, wenn man sich vorher darüber klar wird, was die Bildaussage denn sein soll…

künstliches Fensterlicht

Ich mag ja Fensterlicht.Wenn ein hinreichend großes Fenster verfügbar und draußen in irgendeiner Form Tageslicht vorhanden ist, die Sonne aber nicht direkt in ‘mein’ Fenster herein scheint, und dann noch die Umgebung des Fensters fotografisch nutzbar ist. Dann ist Fensterlicht oft eine herrliche Angelegenheit zum unbeschwerten Fotografieren.

Was aber, wenn das Shooting im Winter abends stattfindet? Oder sonst eine der oben aufgezählten Voraussetzungen nicht passt?

Muss ich dann auf mein geliebtes Fensterlicht verzichten?

Antwort: JA und NEIN.

JA, denn von Blitzsynchronzeiten und Blitzlichtgeraffel befreites Fotografieren ist dann passé. Dieser Vorteil des Fensterlichts ist dan wirklich weg. Aber zugleich lautet die Antwort auch:

NEIN, denn ich kann mir künstliches Fensterlicht an jeder beliebigen Stelle in jedem beliebigem Raum aufbauen. Dazu braucht es nicht sehr viel an Material und auch nicht unbedingt sehr viel Platz.

Es reicht ein mittelgroßer Diffusor, also im Prinzip ein aufgespanntes, weißes, lichtdurchlässiges Stück Stoff, das von der Rückseite aus mit einem Blitzlicht befeuert wird. Der Diffusor ist sozusagen meine Fensterscheibe, das Blitzlicht die Sonne. Mit “Rückseite des Diffusors” meine ich natürlich die Seite, auf der NICHT das Model steht.

Um nun die Lichtverteilung auf meinem Diffusor möglichst flächig zu halten und keine Hotspots zu produzieren, empfiehlt es sich, das Blitzlicht bereits an der Quelle schon einmal zu streuen. Zum Beispiel, indem Du den Blitz durch eine Softbox oder einen Schirm (oder gar beides) schießt. Oder, indem Du den Blitz vom Diffusor weg richtest und sein Licht von einer vorteilhafterweise nahegelegenen weißen Wand reflektieren und so auf die Rückseite des Diffusors fallen lässt. Da führen wieder viele Wege nach Rom.

Ziel des ganzen ist jedenfalls, den Diffusor – mein Fenster – annähernd gleichmäßig zu beleuchten. Der Diffusor streut das Licht dann seinerseits noch einmal, bevor es auf das Model trifft.

Bei dem Homeshooting mit Daniela habe ich mit dieser Technik gearbeitet.

Als Diffusor war ein PRO-Reflektorrahmen der Firma California Sunbounce mit einer 2/3-Diffusorbespannung im Einsatz. Der stand aufrecht mit seiner Unterkante auf dem Fußende vom Bett und wurde von Stativen mit den passenden Halteklammern gehalten. Hinter dem Reflektor hatte ich einen Kompaktblitz positioniert, der durch eine 60x60er Softbox von Lastolite blitzte. Diese Lichtquelle zielte aus ca. 1 Meter Entfernung auf die Mitte des Diffusors. Das ergab auf der gesamten Diffusorfläche ein annähernd gleichmäßig helles Licht. Und das wiederum ergab dann ein wunderbar weiches, schnell in Schatten abfallendes Licht auf Daniela, siehe oben.

Hier noch eine kleine Skizze vom Aufbau:

Übrigens: Nein, es muss natürlich nicht zwingend so ein eher teurer Sunbounce-Diffusor sein. Ich finde diese Reflektoren halt gut (warum das so ist, hatte ich hier mal aufgeschrieben) und habe inzwischen das eine oder andere Teil aus deren Produktion, so dass ich sie dann auch gerne benutze. Aber im Prinzip würde hier auch ein simples Stück Stoff funktionieren. Vorausgesetzt, es ist eben in ähnlicher Form lichtdurchlässig. Oder das Diffusor-Innenleben eines (größeren) 5in1-Reflektors.

Das ändert nichts am Prinzip.

Und noch ein “Übrigens”: Ja, möglicherweise hätte ich den gleichen Effekt allein mit einer wirklich großen Softbox erreichen können. Hätte den Aufbau nochmals vereinfacht: Einfach die 150cm-Octabox auf einen Studioblitz geschnallt und auf das Stativ gepackt. Das wäre sicherlich auch eine gute Lösung gewesen. ABER zum Einen wollte ich gezielt die oben beschriebene Lösung einmal ausprobieren, zum Anderen war vor Ort ganz einfach nicht genug Platz für die 150er Octabox. Denn das Shooting fand in ziemlich beengten Verhältnissen statt, wie Du hier nachlesen kannst.

Entweder Studioblitz. Oder Kompaktblitz. Oder doch Beides?

Irgendwie war das immer so ein Gedankengang in meinem Kopf, wenn ich mir Gedanken über die Umsetzung eines Fotos gemacht habe, und dazu ein Blitzsetup erforderlich war: “Nimmst Du jetzt die großen Studioblitze ODER die kleinen Kompaktblitze dafür.”
Das waren für mich irgendwie immer getrennte Welten mit verschiedenen Vor- und Nachteilen.

Bei den Studioblitzensteht ja auf der “PLUS“-Seite vor allem eins:

  • POWERRRRRR.
    Portrait bei Blende 16 / ISO 100? – Kein Problem!
  • Die Möglichkeit, bei den Lichtformer auch die ganz großen Softboxen nutzen zu können. So eine 150er Octabox ist eben – je nach gefragtem Bildstil – besser als die 60x60er Kompaktblitz-Softbox.

Auf der “MINUS“-Seite der Studioblitze steht ganz eindeutig:

  • Die Abhängigkeit von Steckdosen (jedenfalls bei zwei meiner drei Studioblitze). Strom aus Steckdosen muss erstmal DA sein. Außerdem muss ich dann immer noch Verlängerungskabel und Mehrfachsteckdosen mitschleppen, die mir dann beim Fotografieren auch noch mehr oder weniger im Weg liegen.
  • Packvolumen und Gewicht: Große Blitze, große Lichtformer,  Mehrbedarf an Sandsäcken gegenüber den kleinen Kompaktblitzen….. und eben: viel großes Zeug = viel schwer.
  • unter Umständen ZU VIEL Power, selbst in der schwächsten Einstellung. Willst Du Blitzlicht in ein Foto einbetten, in dem das Umgebungslicht eine wesentliche Rolle spielt, kann zuviel Power auch mal ganz schön hinderlich sein.

Bei den Kompaktblitzgeräten steht auf der “PLUS“-Seite vor allem:

  • Portabilität. Klein, leicht, einfach mal schnell in der Fototasche verschwunden. Ein Traum.
  • AKKUBETRIEB. Keine Stromkabel mitschleppen und als Stolperfalle am Set auslegen.
  • kleinste Leistung abrufbar. Siehe beim letzten Nachteil der Studioblitze. 1/128-Leistung eines 50ws Kompaktblitzchens ist im Zweifel wenig genug.

Die Nachteile der Taschensonnen sind dann auch ganz klar. Im Prinzip die Umkehrung der Vorteile der Studioblitze:

  • Weniger POWERRRRRR:  Portrait bei Blende 16 / ISO 100?
    Öhm, ja, also, ohne Diffusor und aus 10cm Abstand geht das sowas von problemlos.
    Achso, mit Softbox und aus 2 Metern Distanz? Najaaaa…..
  • Richtig große Lichtformer? Naja, ein mittelgroßer Schirm geht ja noch. Aber eine wirklich große Softbox…..

Ungeachtet meiner schönen Auflistung der grundsätzlichen Vor- und Nachteile der verschiedenen Blitzlichtemittenten gilt natürlich: Ob ein grundsätzlicher Vorteil oder Nachteil eines Systems auch in der jeweiligen Situation ein Vorteil oder Nachteil ist, kommt eben sehr stark auf die Situation an. Wie immer.

Aber es wird deutlich: Studioblitze und Kompaktblitze sind völlig gegensätzliche Welten. Und deshalb waren sie auch irgendwie als getrennte Welten in meinem Kopf verankert. Bis ich neulich auf die eigentlich völlig naheliegende Idee kam, die Welten einfach mal zu kombinieren.

Etwas konkreter:

Bei dem Portrait meines Freundes Thorsten (über das ich hier schon mal kurz berichtet hatte) habe ich – für mich wirklich erstmalig – sowohl Studioblitze als auch Kompaktblitze zusammen eingesetzt.

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Wie ging das denn leistungsmäßig zusammen?

Mal umrechnen:
Das Hauptlicht [A], ein Studioblitz mit 500 ws Maximalleistung (bei Leistungsstufe 6) war auf Stufe 2 eingestellt. Der Blitz gab also gerade mal rund 31 Wattsekunden Lichtleistung ab:
Stufe 6 = 1/1 Leistung = 500 ws
Stufe 5 = 1/2 Leistung = 250 ws
Stufe 4 = 1/4 Leistung = 125 ws
Stufe 3 = 1/8 Leistung = 62,5 ws
Stufe 2 = 1/16 Leistung = 31,25 ws

Das Streiflicht [C], ebenfalls ein Studioblitz mit 500 ws war auf Leistungsstufe 3 eingestellt, nach der obigen Umrechnung also 62,5 ws.

Die beiden “großen” Blitze bewegten sich in puncto Leistungsabgabe schon absolut in einem Leistungsbereich, der auch mit Kompaktblitzen gut möglich (bzw. knapp möglich) ist.

Die Kompaktblitze haben also auf voller Leistung geschossen, um da mithalten zu können?

Nein. Großes NEIN. Sogar “Weit gefehlt”.

Der als Aufhelllicht fungierende Kompaktblitz [B] war auf 1/32 Leistung eingestellt, der Spot auf dem Hintergrund [D] sogar nur auf 1/64 Leistung. Das würde, von einer Maximalleistung von 50ws ausgehend (Ja, ich weiß, dass ist von der Reflektorstellung etc. abhängig. Ich pauschaliere hier einfach mal kräftig.), bedeuten, dass das Aufhellicht nur rund 1,5 ws und der Spot auf dem Hintergrund gar nur 0,75 ws Lichtleistung hatte. Was – ganz am Rande – auch bedeutet, dass ich diese zwei Jobs gar nicht an Studioblitze hätte vergeben können.

Also doch wieder eine erhebliche Differenz in der Lichtleistung.
Wie kann es denn dann sein, dass das zusammenpasste?

Nun, zunächst mal musste das Licht der großen Studioblitze ja  noch durch je zwei Lagen Diffusorstoff der jeweiligen Softboxen. Das frisst ordentlich Leistung. Je nach Größe und Bauart können in so einer Box gut und gerne zwischen 1 und 3 Blenden Lichtleistung verloren gehen. Gehen wir hier einfach mal von zwei Blenden aus, würden beim Hauptlicht (wir erinnern uns: rund 32 ws Leistungsabgabe direkt am Blitzkopf) gerade mal noch 8 ws aus dem vorderen Diffusortuch austreten und die Reise zum Fotosubjekt antreten. Beim Streiflicht  wären es immerhin noch rund 16 ws. (Ja, ich weiß, weit weg von wissenschafltich exakter Herleitung. Aber hier geht’s ja nicht ums Millimeter******, sondern um eine praxisnahe Erläuterung des Grundsatzes.)

Außerdem sind die Studioblitze für die hellsten Lichter im Foto verantwortlich, und das auf großer Fläche. Das Aufhelllicht hingegen verhindert ja bloß, dass die vom Hauptlicht verursachten Schatten in tiefem Schwarz versinken. Und der Spot für den Hintergrund erhellt aus kurzer Distanz durch seine Wabe nur einen kleinen Bereich, und hebt diesen auch nur von tiefdunkelgrau auf nicht mal mittelgrau. Dass für diese jeweiligen Tätigkeiten nicht viel Licht nötig ist, versteht sich insofern eigentlich von selbst.

OK, also gut: Es passt.
Aber warum hast Du denn jetzt plötzlich “die Welten” so gemischt?

Also das war so: Irgendwann zwischen dem achten und dem zehnten Espresso hatte ich eine Vision:
Ich stand auf einer grünen Insel inmitten eines großen Wassers, der Himmel teilte sich und eine Stimme sprach von den unentdeckten Wundern auf dem Gebiet der Licht-Emission…

JA, IST JA GUT. Ich hör ja schon auf.

Also….. es war eher….. tja….. wie soll ich sagen…. Bequemlichkeit.
Ja, tut mir leid, ich kann die Enttäuschung verstehen. Hochfliegender wissenschaftlicher Experimtentierwille kommt später, OK?

Also, ich hatte zuerst mit meinen großen Blitzen Hauptlicht und Streiflicht gesetzt. Dann mussten noch das Aufhellicht und der Hintergrundspot gesetzt werden. Und, naja, die Kompaktblitze lagen halt griffbereit, der letzte verbliebene Studioblitz lag noch in seinem Schrank im Keller. Am Ende – ich schrob es oben schon – hätte der mir auch gar nichts genutzt, weil seine Minimalleistung bei 12,5 ws liegt. Klar, ich hätte das Helligkeitsniveau des ganzen Setups erhöhen können und entsprechend die Blende am Objektiv weiter schließen müssen, dann wär’s gegangen. Aber wie ich schon sagte: Die Kompaktblitze lagen da, der andere war im Keller. Zwingenden Gründen muss man eben stattgeben… Und außerdem brauchte ich ja eh zwei und nicht nur einen.

Wie dem auch sei, am Ende hat die Geschichte aber dazu geführt, dass ich die beiden “Systeme” jetzt deutlich mehr als sich gegenseitig ergänzende Dinge sehe. Und das Schreiben dieses Blogposts hat dazu geführt, dass ich doch ziemlich gestaunt habe, wie wenig Lichtleistung da tatsächlich im Spiel war. Was wiederum zeigt, dass die Auseinandersetzung mit einem Thema beim Bloggen wiederum für den Blogger einen vertiefenden Lerneffekt hat.

So, ich hoffe, Du konntest von diesem Blogpost was mitnehmen. Es würde mich freuen, von Dir eine Rückmeldung zu bekommen. Oder Deine Geschichte zu hören, wo es bei Dir einfach mal Klick gemacht hat, und Du erstmalig was ausprobiert hast. Und wie immer: Teilen gibt gutes Karma :-)…

ein ‘einfaches’ Business-Portrait

Willkommen zurück.

Kürzlich war mein Freund und Fotobuddy Thorsten bei mir, weil er ein aktuelles Portrait brauchte. Und wie das dann so ist haben wir durchgeschaut, welchen Bildstil er denn gerne hätte, das entsprechende Setup aufgebaut und das Foto gemacht. Siehe oben.

Das eigentliche Shooting dauerte ganz genau 10 Minuten. Anhand der Metadaten der Fotos kann man das ja bestens nachvollziehen: Das erste “richtige” Foto – sprich das erste Foto nach den letzten Finessen in Sachen Lichteinstellung – habe ich um 21:10 Uhr geschossen und das letzte um 21:19 Uhr.

Toll. Also bloß 10 Minuten für ein gutes Business-Portrait. 
Das ist mal Geschwindigkeit.

Jaaaa…….. ähm, ….. also: NEIN. Nicht ganz. Denn jetzt kommt mal die Rahmenhandlung dazu. Das allererste Kontrollfoto vom Lichteinrichten datiert auf 20:27 Uhr.

Rechenpause…… 

Genau. Macht unterm Strich 43 Minuten Lichtaufbau (Stative hinstellen, Blitze startklar machen und draufsetzen) und Lichteinrichtung (Blitze ausrichten, Leistung einstellen, kontrollieren)

Uups. Wie kommt das denn? Ist doch nur ein einfaches Portrait. Oder etwa nicht?

Eben: Etwa nicht.

Vielleicht hast Du es dem Foto schon angesehen, aber falls nicht: Hier sind vier Leuchten am Werk. Ein Hauptlicht von halb rechts, ein Aufhelllicht, ein Streiflicht von hinten links und ein Spot für den Helligkeitsverlauf auf dem Hintergrund. Und das musste auf relativ engem Raum aufgebaut und eingerichtet werden. Hier mal eine kleine Skizze zum Foto:


Nun muss ich zu meiner Ehrenrettung allerdings sagen, dass wir uns natürlich nicht gerade abgehetzt haben. Wir sind ja beide Fotofreaks und deshalb gehörte das Feilen am Lichtsetup auch mal ganz einfach zum geplanten Abendprogramm. Wir haben zum Beispiel viel Zeit auf den Spot für den Hintergrund verwendet. Da haben wir verschiedene Standorte des Blitzes ausprobiert und mit der Stärke der Wabe herumgespielt, einfach um mal zu sehen, die sich der Lichtspot auf dem Hintergrund verändert.

Bei konzentriertem Arbeiten würde so ein Setup inklusive Aufbau der Leuchten vermutlich in der Hälfte der Zeit stehen. In einem Studio mit a) Platz und b) griffbereit aufgebauten Leuchten geht es noch schneller.

Hier und heute geht es mir aber einfach mal um die visuelle Verdeutlichung meiner Worte aus meinem kürzlich erschienenen Blogpost hier “Mach Dir aber bloß nicht so viel Arbeit“. Darin hatte ich angedeutet, dass auch ein ‘einfaches’ Portrait mitunter eben einen gewissen Mindestaufwand bedeutet. Jedenfalls dann, wenn man es “richtig” machen möchte.

Und das hier ist ja so ein ‘einfaches’ Portrait, dem ein fotografisch unbefangener Mitmensch den dahinter stehenden Aufwand wahrscheinlich nicht ansieht. Also: Quod erat demonstrandum.

Platz ist in der kleinsten Hütte…

So oder so ähnlich lautete der Untertitel des letzten Homeshootings im gerade erst vergangenen Jahr 2015. Ich hatte mich mit Daniela zu einem Boudoirshooting verabredet, und zwar in der Wohnung einer Freundin von ihr. Daniela schrieb mir vorher, das die Wohnung nicht sehr groß sei, sondern ein rund 30qm großes Einraum-Apartment. Auch ein Handyfoto fand vorab den Weg zu mir. Ich hatte also eine grobe Idee, in welchen räumlichen Verhältnissen das Shooting stattfinden würde.

Als ich dann das Apartment betrat, habe ich dennoch (rein innerlich natürlich) erstmal geschluckt. 30 Quadratmeter ist als Grundfläche für einen einzelnen Raum eigentlich gar nicht mal sooo klein. Aber wie das so ist: Wenn man erstmal die Stellfläche der diversen Möbel abrechnet, bleibt ja schon mal nur grob die Hälfte an nutzbarer Freifläche übrig – und da ist jetzt schon das Bett mit drin, denn das gehört bei einem Boudoirshooting ja zur nutzbaren Grundfläche dazu ;-). Dann braucht es ja aber noch etwas Platz für die mitgebrachte Kleidung des Models und noch etwas mehr für das mitgebrachte Fotozeugs.

Unterm Strich waren vielleicht 8 oder 9 Quadratmeter Shootingbereich übrig (wieder inklusive Bett). Das ist jetzt echt nicht soooo viel und mehr als einmal hätte ich eigentlich gerne mehr Spielraum für die Positionierung meines Lichtes (oder gar eines zusätzlichen Lichtes) gehabt.

Aber – und das ist das Wichtige: Es ging!

Wir haben selbst auf diesem engen Raum einige schöne Fotos in Szene gesetzt. Klar: großzügige Ganzkörperaufnahmen mit viel negativem Raum – Ideen solcher Art gingen gleich mal über Bord. Angesagt waren eher eng geschnittene Teilaufnahmen oder solche, die das Bett mit einbezogen.

Auch das war nicht immer bequem (also jetzt nicht für Daniela, die vorwiegend gemütlich auf dem Bett lag, sondern eher für mich als Fotograf und Daniela’s Freundin, die ich zum Helfen eingespannt hatte…), insbesondere beim Aufbau des Lichtes nicht, oder wenn man sich auf den verbliebenen 30cm zwischen Bett und Galgenstativ mit Blitzkopf und Softbox durchquetschen musste, um nochmal ein Kissen oder die Decke zurecht zu zuppeln. Aber wir waren ja nicht wegen der Bequemlichkeit dort, sondern wegen der Fotos, die wir machen wollten. Zum Beispiel haben wir das Foto oben gemacht, das zu meinen Favoriten aus dem Shooting zählt, und natürlich auch gleich mal in mein Boudoir-Portfolio gewandert ist.

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Und so sah das Setup für das Foto aus (jetzt weißt Du auch, warum ich fotografiere und nicht male…):

Was die Pose anging war es entscheidend, dass Danielas Po und Rücken unterhalb der Bettdecke mit zusätzlichen Kissen gestützt wurden. Dabei ging es vor allem darum, dass ihr Körper nicht in die Matratze einsank, sondern obenauf bzw. leicht erhöht lag. Dadurch fiel ihr Kopf auf ‘natürliche Weise’ leicht nach hinten (also zu meiner Fotografenposition hin) ab und überstreckte so ganz leicht den Hals. Und das betont dann wunderbar die Kinnlinie und sorgt für einen guten Blickwinkel auf das Gesicht.
Was das Hauptlicht angeht lag das Augenmerk vor allem darauf, es nicht zu hoch zu setzen. Die Softbox, ein 30x140cm großes Striplight mit Wabeneinsatz (eins von diesen hier), war der Lage des Models entsprechend quergestellt und nur leicht höher als Daniela. So erzielte ich die oben ersichtliche Schattenbildung.

Bei höherer Position würden die Schatten weniger stark sein und Danielas Kurven würden weniger gut zur Geltung kommen.

Die Szene diktierte also die Höhe des Blitzes.

Und das wiederum diktierte den Einsatz des Galgenstativs, denn die anderen vor Ort verfügbaren Stative wären schon mit ihrer Mindesthöhe zu hoch gewesen. Mit dem Galgen kann ich ja notfalls bis auf Bodennieau herunter gehen.

Der Einsatz des Galgenstativs wiederum diktierte den Einsatz des “Portys” als dem Blitzlicht der Wahl, denn das Gesicht des kleinen Portykopfes ist doch eine ganze Portion geringer, als das eines klassischen “Monobloc”-Studioblitzes. Und ich war halt zu faul, noch weitere Sandsäcke aus dem Auto zu holen und in das 2. OG zu schleppen. Dank des Porty bin ich mit einem kleinen Sandsack als hängendes Gegengewicht am anderen Galgenende prima ausgekommen.

Das nur mal so als kleines Beispiel dafür, wie ich mich für die Nutzung eines bestimmten Blitzes ganz einfach in Form einer kleinen Domino-Reihe von Wenn-Dann-Beurteilungen anhand der örtlichen Gegebenheiten entscheide.

Soviel also zum Hauptlicht.

Es gab noch eine Aufhellung der Schatten von rechts. Die hat mir allerdings nur sehr wenig Arbeit gemacht, denn sie war quasi in den Raum eingebaut. Wie hierzulande oft üblich waren die (sehr nahegelegenen) Wände nämlich weiß gestrichen und glücklicherweise passte der Grad der Aufhellung gut zum gewünschten Bildergebnis, so dass ich das einfach mal so lassen konnte. Wäre mir das zuviel Aufhellung gewesen, hätte ich zunächst versucht, Daniela inkl. Bett noch ein Stück in Richtung Hauptlicht zu schieben (40cm Spielraum hatte ich ja noch…); notfalls hätte ich rechts neben dem Bett noch meinen schwarzen Molton als Abschatter auf ein Stativ hängen können/müssen. Wahrscheinlich wären dann die Schatten aber wieder zu dunkel geworden und ich hätte doch noch ein “aktives” Aufhellicht von rechts …. ach, egal. War nicht nötig, und das hat mir das Leben bei diesem Set doch sehr einfach gemacht.
Dann noch eine schöne SW-Umwandlung und fertig ist ein tolles Foto, dass ich hier unten noch einmal in voller Schönheit einfügt habe – so ein Beitragsbild ist ja doch irgendwie zwingend immer im Panoramaformat…

Danke, Daniela!

Buchvorstellung: Frank Doorhof – MASTERING THE MODEL SHOOT

Es ist schon eine Weile her, dass ich zuletzt mal ein Buch vorgestellt habe. Heute ist mal wieder soweit, und ich habe mir natürlich wie immer ein Buch herausgenommen, dass ich im Moment wieder sehr häufig in der Hand habe. “MASTERING THE MODEL SHOOT” heißt es. Autor ist der niederländische Fotograf Frank Doorhof. Hier ist ein (nicht gesponsorter) Amazon-Link.

Wer ist Frank Doorhof?

Ich glaube, zum ersten Mal bin ich auf Frank Doorhof über das amerikanische Fotografie-Fortbildungsimperium von Scott Kelby gestoßen. Dort – bei KelbyOne – ist Herr Doorhof einer der Instructor und hat für KelbyOne ein paar Videotrainings aufgenommen. Unter anderem – und dafür ist er bekannt und berüchtigt – geht es da auch um den Einsatz des Handbelichtungsmessers. Im Gegensatz zu vielen anderen Fotografen verficht Frank Doorhof ausdrücklich den Einsatz dieses Werkzeugs und erläutert mit Nachdruck wie und wieso es sein Leben als Fotograf erleichtert, ein Fotoshooting beschleunigt und Ergebnisse reproduzierbar macht.

Fortbildung steht beim Studio Doorhof aber auch außerhalb des Kelby-Imperiums ganz oben. Er gibt Workshops, vertreibt eigene Videotrainings auf seiner Website, macht seit diesem Jahr (glaube ich) auch Live-Shows (genannt “Digital Classroom”), die im Internet übertragen werden und später als Konserve in seinem Youtube-Kanal landen.

Die Arbeit von Herrn Doorhof ist – jedenfalls, soweit er sie in seinem Buch präsentiert (um mal so langsam die Kurve zur Buchvorstellung zu bekommen) – im Wesentlichen geprägt von der Abwesenheit von Langeweile. Soll heißen, viele Bilder sind eher nicht das, was landläufig als typisches Fashion- oder Beautyportrait charakterisiert würde, sondern sie haben meist viel Spannung, Bewegung, Kontraste, Emotionen. Und oft ganz schön verrückte Stylings. Also sehr individuell, sehr spannend und einfallsreich. Ich mag das total.

Und was ist jetzt mit dem Buch?

Achso, ja, das Buch. Also, in einem Wort: SUPER. Es macht wirklich einen Rundumschlag durch alle Themenbereiche, die mit einem Fotoshooting mit Model zu tun haben.

Ich zitiere mal kurz die Kapitelnamen aus dem Inhaltsverzeichnis:

Chapter 1 – FINDING YOUR MODELS
Chapter 2 – LOCATIONS
Chapter 3 – PROPS & BACKGROUNDS
Chapter 4 – CHLOTHING & STYLING (THE MOST IMPORTANT THINGS)
Chapter 5 – COACHING YOUR MODELS ONCE THEY’RE ON THE SET
Chapter 6 – USING NATURAL LIGHT
Chapter 7 – LIGHTING WHEN YOU DON’T HAVE NATURAL LIGHT
Chapter 8 – LIGHTING FASHION ON LOCATION
Chapter 9 – STUDIO LIGHTING
Chapter 10 – GETTING THE FOUNDATION RIGHT: CALIBRATION, COLOR TARGETS & LIGHT METERS
Chapter 11 – RETOUCHING: PHOTOSHOP, CAMERA, OR BOTH
Chapter 12 – MARKETING YOUR WORK
Chapter 13 – A PHOTO SHOOT FROM START TO FINISH
Chapter 14 – MORE CONCEPTS & IDEAS

Also, wer da noch Themen vermisst, muss schon sehr spezielle Anforderungen haben. Natürlich kann man auch auf fast 350 Seiten bei so vielen Themen nicht jedes Thema bis zur ultimativen Erschöpfung ausnudeln. Zumal das Buch auch noch von grandiosen Fotos überquillt. Das Text/Foto-Flächenverhältnis geht auf so einigen Seiten deutlich zugunsten des Bildmaterials aus, was ich persönlich toll finde. Denn mit guten Bildern drumherum macht das Lesen interessanten Inhalts gleich noch mehr Spaß. Und zu jedem Bereich gibt es wertvolle Tipps und Hinweise, bzw. schlichtweg die Erzählung der “Best Practice” eines erfahrenen Fotografen.

Also, von mir gibt’s hier einen ganz klaren Daumen hoch. Ganz hoch. Dieses Buch finde ich top.

Jahresrückblick 2015

Es hat gar heftig geweihnachtet und der Jahreswechsel steht unmittelbar bevor. Überall sieht man Retrospektiven aus dem Boden schießen, man bekommt sie förmlich aufgedrängt, sie biedern sich an und wollen einen mit aller Gewalt dazu bringen, den Blick zurück zu lenken. Die ganze Timeline in Facebook ist voll mit automatisiert erstellten Jahresrückblicken. Jeder Fernsehsender produziert eine eigene Jahresrückblick-Show, die die mehr oder weniger gleichen Inhalte mehr oder weniger ansprechend zusammenfasst.

Da mache ich natürlich mit.

Denn so ein Rückblick ist ja immer eine fantastische Gelegenheit, die Blog Posts des Jahres nochmal hervorzukramen und zu verlinken.

Ganz ehrlich gesagt finde ich aber sowieso, dass Rückbetrachtung und Reflektion im normalen Alltag eher (zu) wenig Platz haben. Und 2015 war halt ganz schön viel los, auch in Bezug auf meine Fotografie. Als regelmäßiger Leser (bist Du gar nicht? Macht nix, kannst Du ja ändern ;-)) konntest Du das unter anderem daran erkennen, dass es das eine oder andere Zeitloch in meinem Blog gab. Da war ich dann nämlich so sehr mit dem echten Leben beschäftigt, dass für’s regelmäßige Bloggen einfach keine Luft mehr blieb. Das ist zwar schade, war aber nicht zu ändern. Immerhin: der Blog lebt noch, die Ideenliste ist nach wie vor nicht leer, es wird hier also auch in Zukunft immer wieder was zu lesen und zu sehen geben.

Nun aber mal zu meinen fotografischen Treiben 2015, in keiner speziellen, vor allem keiner zeitlichen Reihenfolge:

2015 war Zeit für Neues

2015 habe ich begonnen, mich in einem für mich ganz neuem Metier zu tummeln: dem Bereich der Boudoir-Fotografie. Um gleich „richtig“ (im Sinne von „möglichst produktiv“) einzusteigen, habe für mein erstes Shooting mit Christin auf ein sehr erfahrenes und nett unkompliziertes Model zurückgegriffen. Es war auch tatsächlich ein richtig guter Einstieg. Super nett, professionell und überaus ergebnisreich. Die Investition in das Modelhonorar hat sich meines Erachtens richtig gelohnt. Über den Unterschied zwischen der Atmosphäre des fertigen Foto und der Atmosphäre beim Erstellen der Fotos, der durchaus recht groß sein kann, habe ich in meinem Blogpost „Ich hole dann mal die Handschellen…“ ja schon was geschrieben. Mehr zu diesem Shooting (natürlich auch mehr Bilder…) gibt es also dort.
Und es war in der Tat ein Einstieg in das Thema. Direkt nach den just vergangenen Weihnachtsfeiertagen hatte ich zum Beispiel wieder ein Homeshooting, bei dem es et-was leichter bekleidet zuging. Darüber werde ich sicherlich im neuen Jahr noch einmal berichten.

2015 gab es wieder eine Hochzeit zu fotografieren, nämlich die von Sandra und Markus.

Ein wahnsinnig sympathisches Brautpaar, das ich zunächst für ein Paarshooting im Burgpark Linn vor meiner Kamera hatte – und dann natürlich von morgens bis abends am Tag der Hochzeit selber. Hochzeiten sind ja durchaus anspruchsvoll und anstrengend, aber auch immer eine wunderbare Angelegenheit. Dass ich auf dieser Hochzeit sowohl Gast als auch Fotograf war – das Brautpaar kam aus dem Familienkreis – wird zwar unter Fotografen oft als ‚Problem‘ gehandelt, es war für mich aber vor allem eine tolle Gelegenheit, ein bisschen zu experimentieren. So konnte ich mich zum Beispiel endlich mal in puncto „Backlight“ – also Licht von hinten – beim Tanz des Brautpaares austoben. Hierzu hatte ich mittels Superclamp und Magic Arm einen Blitz an das Lichtstativ des DJ geklemmt (mit dessen Einverständnis natürlich) und einige sehr nette Fotos heraus bekommen. Auch sonst war die Location – die Gaststätte Nordbahnhof in Krefeld – so vielfältig, dass das Brautpaar mit einer reichlichen Auswahl von Fotos in ganz unterschiedlicher Kulisse versorgen konnte. So macht das einfach richtig Spaß!

Familien

Familienshootings sind bei mir ja ein Dauerbrenner.
Das war schon 2014 so, und es hat sich 2015 nicht geändert. Achtmal habe ich in 2015 das Auto vollgeladen und mein Studio bei einer Familie aufgeschlagen oder im Garten (oder am Leuchtturm) Fotos gemacht.

Bei einer Familie war ich gleich dreimal zu Gast: Einmal für ein Outdoor-Pärchenshooting mit noch nicht ganz ausgewachsenem, aber sichtbarem Babybauch, einmal für ein „richtiges“ Babybauchshooting und dann wieder, nachdem der Nachwuchs geschlüpft war. Dieses Babybauchshooting war auch schon einmal Anlass für einen Blog Post, in dem ich die lichtformenden Aspekte einer Zimmertüre dargelegt habe.

Und jedes Shooting war irgendwie anders. Das ist ja das Schöne und Spannende am Konzept der Homeshootings: Man muss immer erst mal schauen, wie die örtlichen Verhältnisse sind und dann das Shooting darauf ausrichten. Zugleich ist so auch garantiert, dass man nicht immer „das gleiche“ Foto macht, in dem nur die Protagonisten ausgetauscht werden.

Wobei es auch Konstanten gab: Die sogenannten Profilmontagen (also, jedenfalls werden diese speziellen Fotoprodukte bei mir so genannt) waren auch 2015 wieder gefragt. Was das ist, und wie ich das so mache hatte ich im Sommer 2014 mal in einer dreiteilige Blogpostreihe beschrieben (hier ist mal der Link zu Teil 1).

Die Profilmontagen haben aber auch Gesellschaft bekommen: Nämlich von der sogenannten Türrahmencollage. DAS war mal so richtig was zum Dazulernen. Vor allem habe ich daraus gelernt, (für mich) neue Ideen erst dann in die Tat umzusetzen, wenn die örtlichen Verhältnisse dafür zumindest halbwegs optimal sind. Nun ja, es hat ja funktioniert und die fertige Collage hängt als hochwertiges und großformatiges Acrylbild im Haus der fotografierten Familie -ein Erfolg war es also auf alle Fälle. Auch dazu – das hast Du Dir sicherlich schon gedacht – gibt es bereits einen Blogpost, in dem ich die Lehren dieses Experiments mal im Detail auseinander gepflückt habe.

Portraits

In 2015 war es mir vergönnt, dann doch auch das eine oder andere Portrait-Shooting zu machen. Darunter fasse ich jetzt mal den bunten Strauß von Einzelportraits (und teilweise Kleingruppenaufnahmen), die ich entweder als Test-/TFP-Shootings mit Hobbymodellen, einem Shooting mit den Handwerkern eines Installateurbetriebs für die Firmen-Website und einer vierköpfigen Gruppe eines Coaching-Teams (ebenfalls für die Firmenwebsite) im Terminkalender stehen hatte.

Das Shooting mit Sandra (unten links im Bild) war zum Beispiel so ein Testshooting, bei dem ich mich unter anderem mal mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinandergesetzt habe, wie man einen wirklich weißen Hintergrund hinbekommt. Hier ist mein Blogpost dazu. Und was für eine wichtige Rolle der Zufall bei diesem Shooting gespielt hat, gibt es hier nachzulesen.

So haben sich jedenfalls im Laufe des Jahres durchaus einige „ganz normale“ Menschen vor meine Kamera begeben und ihr Vertrauen in mich gesetzt. „Ganz normal“ heißt in dem Kontext, dass es eben keine erfahrenen Modelle waren (die natürlich auch im Regelfall ganz normale Menschen sind…), die sich vor der Kamera wohlfühlen und wissen, wie sie sich bestmöglich präsentieren können. Die sind ja in diesem Sinne etwas ‚Besonderes‘. Sondern es waren eben Leute, die selten(st) professionell fotografiert wurden/werden und in diesem Sinne der weit überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung entsprechen. Das hat – neben vielen erfreulich guten Fotos – auch dazu geführt, dass ich mich mit dem Thema „Fotophobie“ auseinandergesetzt habe. Dazu habe ich hier mal einen ausführlichen Blogpost geschrieben, in dem ich unter anderem erzähle, wie ich versucht habe, der Person vor der Kamera vor dem Shooting die Angst zu nehmen und das „Unwohlsein“ zu erleichtern.

Darüber hinaus haben sich hier auch Kontakte zu Hobbymodellen ergeben, die sich gerne für Testshootings zur Verfügung stellen. WIN-WIN-Situation sagt man dazu, glaube ich.

Weiterbildung

Schon 2014 haben wir (also meine Familie und ich) Urlaub an der Ostseeküste gemacht und zwar zufällig in Zingst, und weiterhin gaaaanz zufällig zur Zeit des dortigen großen Fotofestivals. Und weil das so schön war, haben wir das in diesem Jahr gleich nochmal gemacht. Und es war wiederum prachtvoll. Ein schöner Familienurlaub – ein Foto davon steht ganz oben über diesem Blogpost – mit reichlich eingestreuten Ausstellungsbesuchen, abendlichem Spirit-of-Zingst-Schnuppern und natürlich dem Besuch eines Workshops. Wieder (wie schon in 2014) bei Krolop-Gerst, wieder mit großen AHA-Effekten, wieder mit einem tollen Model und wieder mit einer netten abendlichen After-Workshop-Runde an der Sunbounce-Lounge.
Was das Fotofestival in Zingst aus meiner Sicht so ausmacht kannst Du hier nachlesen. Speziell zum Workshop dieses Jahres hatte ich hier ein paar Worte verloren.

Und sonst?

Naja, eigentlich war das ja schon ganz schön reichlich. Daneben gab es noch das eine oder andere technische Spielzeug. Ich habe mir endlich Striplights gekauft (Blogpost) und ich hatte in 2015 die Gelegenheit, eine kleine Nikon-Objektiv-Sammlung aus einem Nachlass aufzukaufen. Davon ist das 16mm Fisheye sicherlich mein Lieblingsob-jektiv. Das Ding macht einfach Spaß und wurde im Sommer an der Nordsee auch reichlichst eingesetzt. Ob ich jetzt mein altes 70-200 VR I oder das hinzugekaufte 70-200 VR II behalte. ist immer noch nicht entschieden. Dafür muss ich mal noch gezielt ein Testshooting ansetzen.

Insgesamt also ein gut gefülltes Jahr, in dem es eine erfreuliche Mischung aus Bewährtem und Neuem gab. Wenn das in 2016 so weitergeht, freue ich mich auf viele nette Fotoshootings und Du kannst Dich auf den einen oder anderen Blogbeitrag freuen.

In diesem Sinne: Komm gut rüber in das neue Jahr. Ich würde mich freuen, Dich nächstes Jahr wieder zu meinen Lesern zählen zu können.

Bis dahin: Alles Gute.