Instagram. Das ist doch diese Plattform wo Unmengen von Handyschnappschüssen hochgeladen werden. Und als wäre das noch nicht Grund genug, dieses spezielle soziale Netzwerk zu meiden, werden diese Schnappschüsse dann auch noch mittels hochgradig merkwürdig zusammengestellter Ein-Klick-Filter verschönert.
Das jedenfalls war bis vor kurzem meine Sicht auf Instagram. Ich kann noch nicht einmal sagen, dass sie auf eigener Anschauung beruhte. Mit wenigen Ausnahmen – die allerdings allesamt in das oben gezeichnete Klischee passten – hatte ich noch keine Einblicke in Instagram erhalten. Woher meine Vorverurteilung von Instagram also kam, kann ich nicht genau sagen. Jedenfalls nicht aufgrund der wirklichen Faktenlage.
Denn kürzlich habe ich mich bei Instagram angemeldet (klick mich) und festgestellt, dass dort eine ganze Menge wirklich erstklassiger Fotografie gezeigt wird. Ja, es gibt auch tatsächlich die meinem Vorurteil entsprechenden Schnappschüsse, teils sogar in den schillerndsten Farben. Das Schlüsselwort an dieser Stelle ist aber halt das Wörtchen „auch“. Daneben gibt es aber zuhauf richtig gute Fotografie, die zwar über das Smartphone hochgeladen wird, aber offenkundig zuvor professionell angefertigt wurde. Das Smartphone ist in diesen Fällen nicht zugleich das Aufnahmemedium, sondern nur die Vermittlungsstelle zwischen den Fotos und dem Instagram-Account. Denn das ist nach wie vor so: Man kann ein Instagram-Profil zwar auch im Internetbrowser anschauen, Bilder hochladen und den vollen Funktionsumfang nutzen geht ausschließlich über Smartphone- bzw. Tablett-Apps.
Was meinen Sinneswandel ausgelöst hat?
Nun, ich schaue (edit: schaute) gelegentlich in die Fotografie-Talkshow „The Grid“ von und mit Scott Kelby rein. Und eine der Folgen dieses Podcasts befasste sich halt mit Instagram, und räumte mit meiner bisherigen Anschauung über diese Plattform gründlich auf.
Das aus meiner inzwischen aktualisierten Sicht Interessante sind – neben der Schlichtheit der Bedienung – die Möglichkeiten, die eigenen Fotos über Hashtags gezielt zum passenden Publikum zu bringen. Auf diese Weise kann man im Zweifel auch potenziellen Kunden begegnen. Anscheinend tummeln sich – diesen Eindruck macht jedenfalls mein Feed – auf Instagram eine ganze Menge Dienstleister aus der Hochzeits-Industrie und eben auch deren Kunden. Mit ein paar gezielten Hashtags kann man da eigentlich ganz gut auf sich aufmerksam machen.
Daneben sind als eigene Inspirationsquelle auch die diversen “Repost”-Seiten ganz interessant. Hier sammeln – anscheinend zu jedem nur denkbaren Thema – die Betreiber von Instagram-Accounts Bilder anderer Instagramer und reposten diese (meist inklusive Markierung der Urheber und Beteiligten) auf ihrem Account. Im Prinzip entstehen so von Editoren geführte thematische Sammlungen, die ja nach Güte und Thema auch eine sehr hohe Aufmerksamkeit der Instagram-Gemeinde erhalten. Da macht es natürlich Sinn, geeignete Fotos durch entsprechende Hashtags diesen Editoren zur Aufmerksamkeit zu empfehlen.
Desweiteren nutze ich Instagram auch um auf meine Blogposts hinzuweisen. Ich bin gespannt, ob sich dadurch ein Zuwachs in der Leserschar ergibt, das bleibt noch abzuwarten.
Nunja, im Moment stehe ich in Sachen Instagram noch ziemlich am Anfang. Aber es macht Spaß, und man sieht eine Menge interessante und richtig gute Fotos – und als Fotograf trifft man hier auf viele Kollegen, Modelle und (vermutlich) einen weiteren Ausschnitt potenzieller Kundschaft.
Solltest Du daher noch nicht auf Instagram aktiv sein, aber Interesse an Fotografie haben, wäre es vielleicht keine ganz schlechte Idee, da einfach mal reinzuschauen. Man muss ja keinen öffentlichen Account führen, sondern kann dies auch “privat” halten und über jede Follower-Anfrage individuell entscheiden. Und vor allem MUSS man ja auch nicht die allzu schrägen Farbfilter benutzen. Im Zweifel geht es auch ganz ohne. Wobei der eine oder andere Filtereffekt schon ganz schön ist.
Also: Würde mich freuen, Dich demnächst auch auf Instagram zu treffen. HIER ist mein Profil-Link.
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