Lichtzufälle im Fotostudio

Hallo. Schön, dass Du wieder hier reinschaust. Dass ich kürzlich ein Testshooting angesetzt hatte, habe ich ja vor ein paar Tagen schon einmal berichtet. Während es in dem dortigen Blogpost um die vier von mir getesteten Varianten ging, wie man einen weißen Studiohintergrund bekommt, geht es heute mal wieder um die Unvorhersehbarkeiten und Zufälle bei einem Fotoshooting.

Wir hatten ziemlich zu Beginn des Shootings alles für ein einfaches „One-Light-Setup“ vor weißem Hintergrund eingerichtet, also ein oder zwei Blitze auf den Hintergrund gerichtet und als einziges Licht auf dem Model eine relativ große Octabox. Beim Fotografieren dieses Sets stellte sich aber heraus, dass der Aufbau mit dem Hauptlicht von links für unser Model seitenverkehrt war. Zwecks Ausrichtung zum Hauptlicht musste sie sich aus ihrer Sicht nach rechts drehen. Ihr „natürliches“ Standbein war aber ihr linkes Bein, so dass sie zunächst immer das aus Sicht der Kamera hintere Bein – also ihr rechtes – beugte. Und das ist ja aus Blickrichtung der Kamera dann ja tendenziell unvorteilhaft. Wir mussten bei dieser Ausrichtung also ständig darauf achten, dass sie ihr rechtes Bein zum Standbein machte und das linke Bein beugte. 

Also haben wir das Setup umgedreht, damit die Pose ihrer natürlichen Haltung besser entsprach und wir nicht ständig auch auf dieses Posingdetail achten mussten. Ich habe also meinen Assistenten, Jörn, gebeten, die Octabox rechts vom Model (aus Sicht der Kamera) zu positionieren. Jörn rollte das Stativ mit der Octabox auf die andere Seite und richtete es zu Sandra hin aus. Das führte dann zu einem intensiven Helligkeitsanstieg in Sandras Gesicht und auf ihrem Körper. 

Wie das? 

Naja, ganz einfach: Wie Du letzte Woche vielleicht schon gelesen hast, konnte ich den Raum nicht abdunkeln, und hatte jede Menge Tageslichteinfall durch Oberlichter. Und nun traf durch die neue Ausrichtung der Octabox eine Menge Sonnenlicht auf den weißen Frontdiffusor der Octabox und verwandelte sie so in einen großen Reflektor. Und damit hatte ich plötzlich eine ganz tolle Lichtsetzung mit dem Tageslicht in meinem „Fotostudio“.

Und dann habe ich natürlich das Naheliegendste gemacht: Den Blitzauslöser von der Kamera gezogen, und mit dem von der Octabox reflektierten Sonnenlicht fotografiert, solange es eben da war.

Et voilá: Available Light im Studio.

Das war zwar nicht unbedingt im Sinne der für das Shooting geplanten Tests, versprach aber gute Fotos. Blitzsetups konnte ich dann auch weiter testen, wenn die Sonne weitergewandert oder hinter der nächsten Wolke verschwunden war.

In diesem Sinne: Augen offen halten und bereit sein, Pläne umgehend an die Realitäten anzupassen. Kann helfen, zu guten Fotos zu kommen.

Hier nochmal das Resultat in voller Größe:

Soweit für heute. Viel Spaß weiterhin beim Fotografieren. Und es würde mich freuen, wenn Du diesen Blogpost mit Deinen Freunden und Fotobuddys teilst. Die entsprechenden Social-Media-Buttons dafür findest Du gleich hier unten unter dem Blogpost. 

Bis bald.

Vom weißen Studiohintergrund…

Also, es gibt ja echt mehrere Arten, bei einem Portrait im Fotostudio einen weißen Hintergrund hinzubekommen.

Ein paar davon habe ich bei einem Testshooting mit Sandra mal ausprobiert. Als Basis für den Hintergrund gab es natürlich erstmal die Mutter aller Studioaufbauten: Eine Rolle weißen Hintergrundkarton auf Füßen, siehe nebenstehend, rechts außen im Übersichtsbild.

Ganz normaler Tetenal-Karton. Aber wie Du sicherlich weißt, wird weißer Karton im Foto nicht weiß dargestellt, wenn er nicht gezielt aufgehellt wird. Denn das (Blitz-)Licht, mit dem man das Model beleuchtet, ist ja in aller Regel um ein Vielfaches heller, als das Umgebungslicht. Daher wird der eigentlich weiße Karton, wenn er eben nur vom Umgebungslicht beleuchtet wird und maximal etwas Streulicht der Hauptlichtquelle für das Model abbekommt, eben ein mehr oder weniger dunkler #Shade of Grey Gray. (‘Tschuldigung. Ich konnte einfach nicht widerstehen…)

AAAAAAlso muss da irgendwie Licht auf den Hintergrund. Und das geht zum Beispiel so:

Methode 1: einen Blitz aus zentraler Position auf den Hintergrund feuern

Eine klassische Methode ist sicherlich, einen Blitz auf den Hintergrund zu richten und dessen Leistung solange erhöhen, bis der Hintergrund schön weiß ist. Mit nur einem Blitz, der zentral vor dem Hintergrund positioniert und im späteren Foto durch das Model verdeckt wird, bekommt der Hintergrund typischerweise einen je nach Reflektor mehr oder weniger großen Hotspot und zu den Rändern hin nachlassende Helligkeitswerte. Für eng geschnittene Fotos – oder wenn mir der Helligkeitsverlauf zu den Rändern hin egal ist, komme ich also mit nur einem Blitz durchaus gut hin.

Der Hintergrund auf diesem Bild hier links wurde zum Beispiel genau so gemacht. Der Blitz steht auf einem Bodenstativ hinter dem Model und ist mit einem 120° Weitwinkelreflektor versehen. Ergebnis: Der Hintergrund des Fotos weist links nach rechts und oben nach unten eine nahezu gleichmäßige Helligkeit auf. Es gibt nur ein minimalen, nicht wirklich störenden Helligkeitsverlust von ein bis zwei Prozent.

Der große Vorteil dieser Methode ist – neben dem minimalistischem Materialeinsatz-, dass ich mir aufgrund der Ausrichtung des Blitzes ziemlich sicher sein kann, keine Probleme mit Flares oder Kontrastminderung durch direktes Blitzlicht zu bekommen.

Ist mehr Hintergrund im Bild, lohnt es sich vielleicht eher zwei Blitze von der Seite auf den Hintergrund zu richten, daher nun also:

Methode 2: mehrere Blitze von links und rechts auf den Hintergrund setzen

Wenn Helligkeitsverläufe stören, oder größere Bildausschnitte nötig sind, setzt Du am Besten mindestens 2 Blitze auf den Hintergrund, einen von links und einen von rechts. Wenn Du die Blitze so ausrichtest, dass sich die “Lichtkegel” kreuzen, der rechte Blitz also auf die im späteren Foto linke Hälfte des Hintergrund gerichtet ist und der links stehende Blitz auf die rechte Hälfte des Hintergrund, bekommst Du nahezu automatisch eine ziemlich gleichmäßige Ausleuchtung hin.

Exkurs: Ich kontrolliere die Gleichmäßigkeit meiner Hintergrund-Ausleuchtung übrigens nicht mit einem Blitzbelichtungsmesser (habe ich ganz einfach – noch – nicht), sondern indem ich ein Foto des gesamten Hintergrund mache und den dann in Lightroom mit der Maus abfahre. Im Entwicklungsmodul von Lightroom werden nämlich unterhalb des Histogramms die Helligkeitswerte der RGB-Farbkanäle an der Position des Mauszeigers in Prozent angezeigt. So kann man auch ohne Handbelichtungsmesser die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ziemlich gut überprüfen. Zurück zum eigentlichen Thema.

Der Vorteil dieser Methode der Ausleuchtung ist ganz klar eine größere Fläche mit gleichmäßiger Ausleuchtung.
Der Nachteil ist, dass durch die seitliche Positionierung der Blitze unter Umständen von den Reflektorkanten direktes Blitzlicht in Richtung Kamera geworfen werden kann. Hier drohen Flares und Kontrastverluste. Nicht, dass das in jeder Konstellation auftreten muss oder man das nicht einfach durch ein paar Abschatter (notfalls aus Klebeband, oder einer Jacke, die auf ein Stativ gehängt wird…) beheben könnte, aber man sollte sich der “Gefahr” bewusst sein, das Setup daraufhin überprüfen und nötigenfalls Gegenmaßnahmen ergreifen können.

Ach und noch etwas: Die auf den Hintergrund gerichteten Blitze sollten tendenziell ein Stück höher positioniert sein, als die Kopfhöhe des Models, und leicht nach unten gerichtet werden – jedenfalls wenn es “nur” 2 Blitze sind. Denn je nach Abstand vom Model zum Hintergrund reflektiert der Hintergrund ja das auf ihn geworfene Licht zurück auf das Model und sorgt damit für eine Lichtkante z.B. an Schultern, Hals und Wangen. Und damit dabei nicht Teile der Kleidung (Kragen etc.) für aufwärtsgerichtete Schatten sorgen, sollte das vom Hintergrund auf das Model reflektierte Licht tendenziell leicht von oben kommen.

Soweit, so bekannt. Dann habe ich beim Testshooting aber noch eine Methode ausprobiert, die mir niemals in den Sinn gekommen wäre, wenn ich nicht einen gewissen Herrn Krolop auf einem Workshop davon hätte reden hören, bzw. seine Demonstration dieser Methode in seiner Videostrecke WMMFOEBNTS (was das heißen soll könnt ihr hier nachschauen…) gesehen hätte:

Methode 3: einen Blitz von hinten DURCH den Hintergrund feuern

Ja, so habe ich wohl auch geschaut. Freut mich, dass ich nicht der Einzige bin, der da erstmal gestutzt hat. Aber es ist völlig logisch: Mit genug Lichtleistung kommt man durch alles durch. Es gibt keine Probleme mit Flares dank direkter Blitzlichteinstrahlung und bei in der Breite beengten Verhältnissen ist das eine klasse Lösung für einen weißen Hintergrund.

Aber das klappt nur, wenn man einen hinreichend starken Blitz hat und/oder das Umgebungslicht im Raum beeinflussen kann.

Schau nochmal auf das iPhone-Foto ganz oben vom Setup. Was siehst Du? Genau, jede Menge Tageslicht kommt durch Oberlichter (und eine auf dem Bild nicht sichtbare, riesige Fensterfront) in den Raum hinein. Die Räumlichkeit, die ich bei meinem Testshooting nutzen konnte (ich habe kein eigenes Studio), ließ sich nicht halt nicht abdunkeln. Für ein Studioshooting nicht unbedingt schlimm, denn bei ISO 100, Blende 11 und 1/125 sec. bleibt auch in einem hellen Raum nicht viel Umgebungslicht im Foto übrig. Aber mein 500ws-Blitz aus zentraler Position hinter dem Hintergrund mit dem 120° Reflektor lieferte dann zunächst mal das hier:


Interessantes Ergebnis, oder? Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mittels eines durch den Hintergrundkarton geschossenen Blitzlichts aus einem weißen Hintergrundkarton einen grau-marmorierten Hintergrund zu machen. Das ist gleich mal “für später” gespeichert.
Im Sinne des Experimentes (weißer Hintergrund) fehlen hier aber noch einige Blenden Lichtleistung.
Nungut, dann also ISO rauf und Blende runter. Ergebnis bei ISO 200 und Blende 5.6:

Ergebnis: Es reicht nicht. Unnötig zu erwähnen, dass der Blitz hierbei auf maximaler Leistung, also 500ws, stand. Was aber jetzt schon klar wird: Es fehlen immer noch mindestens 2 Blenden bis ich wenigstens in der Bildmitte in die Region von “weiß” gekommen wäre. Ich hab das mal in Lightroom simuliert: Um einen flächendeckend weißen Hintergrund zu bekommen, musste ich den Belichtungsregler um sage und schreibe 4 Blenden hochziehen

Damit hätte ich mir dank des großzügigen und unkontrollierbaren Tageslichts im Raum die Lichtsetzung auf mein Model nicht nur sparen können, es wäre sogar schon prächtig überbelichtet gewesen.

Und noch eine Erkenntnis: Mein Hintergrundkarton bekommt beim Durchleuchten einen wirklich fiesen Gelbstich, solange man jedenfalls nicht in den Bereich der Überbelichtung auf allen Farbkanälen kommt. Das wäre dann wohl ohnehin eher was exklusiv für SW-Fotos.

An der Stelle jedenfalls, also in diesem hellen Raum und mit den mir zur Verfügung stehenden Blitzen, war das Experiment Hintergrundbeleuchtung mittels “Durchschießen” gestorben. In Räumen mit kontrollierbarem Umgebungslicht, oder mit erheblich(!) stärkeren Blitzen, oder wenn man den Hintergrund auf einem SW-Bild mal nur grau marmorieren will ist das aber eine valide Option.

An dieser Stelle darf ich übrigens noch Jörn vorstellen, siehe obige Fotos. Er hat mir an dem Tag beim Testshooting als Assistent geholfen.

So. Eine Variante für einen weißen Hintergrund habe ich noch ausprobiert:

Methode 4: Große Softbox als Hintergrund nutzen

Ganz einfache Sache: Du stellst Dein Model einfach vor eine möglichst große Softbox, die von einem Blitz befeuert wird. Et voilá: Ein gleichmäßig reinweißer Hintergrund.

Der Vorteil: Wenig Arbeit beim Aufbau. Kein Hintergrundsystem, keine Kartonrolle, keine Blitze zur Aufhellung des Hintergrund, die auch noch bestmöglich ausgerichtet werden müssen. Stattdessen einfach ein niedriges Stativ, ein Blitz und eine große Softbox.

Der Nachteil: Selbst wenn man die Softbox in einem 45°-Winkel nach oben strahlen lässt fängt man sich natürlich prächtig viel Licht und damit Kontrastminderung ein. Das lässt sich in aller Regel durch eine Absenkung der Schwarzwerte und eine Anhebung des Kontrastes in der Bildbearbeitung aber wieder einfangen. Man braucht aber wirklich eine ziemlich große Softbox. Mit meiner 150cm Octabox bin ich für ein Kopf-Schulter-Porträt von Jörn gerade so ausgekommen.

 

So, das waren sie dann auch schon. Diese vier Methoden, einen weißen Hintergrund im Studio hinzubekommen habe ich da mal ausprobiert. Teilweise mit Erfolg, teilweise mit überraschenden Erkenntnissen. Ich hoffe, Du konntest hiervon etwas mitnehmen. Viel Spaß weiterhin mit der Fotografie und “Bis bald”.

Ach, und wenn Du bitte diesen Blogbeitrag hier in den diversen sozialen Netzwerken teilen könntest, wäre ich höchst hingerissen. So gerne ich den Beitrag für Dich geschrieben habe, freue ich mich doch immer, wenn Dein Fotobuddy ihn auch liest. Ich habe deshalb extra für Dich die passenden “social-media-Knöppchen” gleich hier am Ende des Beitrags eingebaut. Klick! Danke!!

Videoschnitt in Photoshop

Moin. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber mir als Fotograf ist Videobearbeitung echt ein Graus. Nicht, dass ich es nicht versucht hätte.

Mehrfach.

Mit unterschiedlichen Softwarelösungen.

Und immer überkam mich das nackte Grauen, oft schon kurz nach dem Start der jeweiligen Schnittsoftware. Denn da musste man meist eine ganze Reihe Einstellungen auswählen, die mich als definitiver Video-NOOB schlicht rettungslos überforderten – und zwar oft, bevor sich auch nur die Benutzeroberfläche komplett geöffnet hatte:

Was für ein Projekt soll es denn sein?
Welche Bitrate für Video?
Interlaced oder nicht?
Wieviel kHz für die Audiospur?
Welches Audioformat?
Und so weiter, und so weiter….

Ahhhhhhh!!!!!!!

Meine innere Antwort auf diese ganzen Dinge, war eigentlich immer:
“Ja, was weiß denn ich! Video halt, möglichst in HD mit vernünftigem Bild und Ton und überall abspielbar. Aber lasst mich mit diesem ganzen Codec-Gefasel in Ruhe, ich habe doch eh’ keine Ahnung davon, was ich da gerade auswählen soll…”

Ich habe dann auch mal den halbherzigen Versuch gemacht, mich in diese Welt der Codecs und Einstellungen vorzutasten, aber das Ergebnis war stets das gleiche: Frustration nach stundenlanger Internetrecherche, welche Einstellungen denn nun für meine Zwecke wohl die geeigneten sein könnten.

Und dann die schönen Überraschungen, wenn man denn mal ein paar Clips seiner Kamera zu einem Minifilmchen zusammentüdeln wollte:

Ausgabe als mpeg2? Ja, dann aber bitte erst mal den Codec kaufen. WTF!!! Wofür habe ich denn das Geld für die Software ausgegeben, wenn da so ein Allerweltscodec nicht drin ist.

HD-Ausgabe? Ja, das geht leider erst mit der nächsthöheren Version der Software. Bitte hier entlang zum kostenpflichtigen Upgrade…. Und dann bitte bedenken, dass man die HD-Fassung des Codecs auch noch dazukaufen muss und den Kauf beim nächsten Vollmond (in der Zeitzone des Softwareherstellers, natürlich!) tätigen muss, nachdem man zunächst das Blut des geopferten Huhns über die Grafikkarte…  oder so ähnlich jedenfalls.

Ich bin halt kein Videomensch, und habe schlichtweg nicht die Zeit und Energie, mich komplett in dieses Metier einzuarbeiten. Am Ende habe ich “Video” ganz einfach gelassen.

Bis ich eine Folge des Fotopodcasts “The Grid” der Kelbymediagroup gesehen habe, und zwar diese hier.

Den wesentlichen Ausschnitt daraus hat der Kelbyclan auch gesondert veröffentlicht, das Video habe ich unten mal eingebettet. ES IST JA SO EINFACH. Jedenfalls, wenn man Photoshop CS6 oder höher (also CC) hat und sich als Fotograf sowieso grundsätzlich in Photoshop auskennt. Schaut euch das einfach mal an. Für mich war dieses Video der Startpunkt, Screencasts für meinen Blog zu “produzieren”.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
http://www.youtube.com/watch?v=9-GdOBA9z-I

Ein Kommentar noch in Ergänzung zum Video: Diese Eröffnungszeremonie zum Laden der Videos mache ich regelmäßig nicht. Ich gehe einfach in die Timeline, lege per Klick auf das Filmsymbol eine neue Videogruppe an, und füge dann per erneutem Klick auf das Filmsymbol meine Clips hinzu.

Und ja, man kann auch Bewegung in Texte oder Bilder bringen. Das kann dann schon mal etwas fummelig werden, aber das ist es ja sowieso in jedem Video-Editor. Und ja, man kann auch die nötigsten Bearbeitungen der Audiospuren von den jeweiligen Clips machen, also Lautstärke, Fade in, Fade Out.

Geht alles. Alles rudimentär, aber eben genau das ist der Knackpunkt: Es ist nicht überladen und unübersichtlich. Für ein kurzes Filmchen ist alles da, was man braucht. Keine tausend verschiedenen Videoübergänge, wo man ja doch immer nur Crossfade, Fade über Schwarz oder Fade über weiß braucht. Keine tausendfachen Optionen für Bitraten und was nicht alles, sondern gut funktionierende Presets für die Anwendungsbereiche, die man eben so typischerweise hat.

Also, ich wünsche viel Spaß bei der Videoproduduktion.

Lightroom: Bildbearbeitung von Anfang bis Ende

Hallo liebe Leserinnen und Leser.

Ich habe (schon wieder) ein kleines Videotutorial für euch aufgenommen, in dem ich mal die Entwicklungsschritte des obigen Fotos für euch nachvollzogen habe. Einen Mini-Blogpost zur Entstehung des Fotos hatte ich ja hier schon einmal geschrieben, aber darin geht es ja nunmal nicht um die Bildentwicklung in der digitalen Dunkelkammer.

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http://www.youtube.com/watch?v=8gDe3eFnelM

Hier nun also die Bildbearbeitung von A bis Z. Ich wünsche viel Spaß beim Anschauen und würde mich freuen, wenn ihr dieses Video und den Blogpost fleißig in den sozialen Netzwerken teilt.

Bis bald.

Lightroom: Tipps zum Korrekturpinsel

Moin.

Der Korrekturpinsel in Lightroom ist ja unbestritten ein recht wesentliches Werkzeug, erlaubt er doch lokale Änderungen im Bild vorzunehmen. Ich habe mal ein kleines Video aufgenommen, in dem ich den einen oder anderen Tipp rund um dieses Werkzeug habe.

Vielleicht ist ja für euch etwas Neues dabei. Ich wünsche viel Spaß beim Anschauen, und würde mich freuen, wenn ihr das Video und diesen Blogpost fleißig teilt.

Rückfragen könnt ihr mir gerne in die Kommentare schreiben.

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http://www.youtube.com/watch?v=A9Oq8Oy7b_s

Sensorreinigung – mit Lightroom dem Dreck auf der Spur

Tach zusammen.

Jeder, der eine digitale Kamera mit Wechselobjektiven besitzt, hat ja früher oder später die zweifelhafte Ehre, sich mit dem Themenkomplex “Sensorreinigung” auseinanderzusetzen. Jedenfalls dann, wenn man die diversen Flecken nicht zur Kunst erheben und mit den Staubflecken in jedem Bild seiner inneren punktuellen Unzufriedenheit mit den Unzulänglichkeiten der digitalen Aufnahmetechnik Ausdruck verleihen möchte …  oder so ähnlich 😉

Damit man nun weiß, ob der Sensor gereinigt werden muss, macht man ja typischerweise bei ziemlich geschlossener Blende ein Foto von einer weißen, unstrukturierten Oberfläche, und schon sieht man die potenziell bildrelevanten Staubkörner – oder eben auch nicht.

Denn der eine oder andere Sensordreck ist vielleicht gerade in den zarten Anfängen seiner Entfaltung und deshalb auch bei Blende 22 noch nicht als dunkler Punkt sichtbar, sondern nur als leichte – und daher leicht übersehbare – Abdunklung.

Ich möchte euch deshalb hier zeigen, wie ihr mithilfe von Lightroom auch die nicht so gut sichtbaren Staubflecken auf dem Sensor aufspüren – bzw. wie ihr mit Lightroom das Ergebnis eurer Reinigung überprüfen könnt.

Und tut mir bitte einen Gefallen: Teilt doch den Blogpost über die sozialen Netzwerke. Das hilft mir, die Leserzahl langsam aber stetig zu erhöhen. Die dafür nötigen Buttons findet ihr gleich unter dem Video.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
http://www.youtube.com/watch?v=5z3uHbRpOhs

 

Abstand + Blende * Brennweite = “guter” Hintergrund

Ja doch, ich kann das “Och nöööö!” schon hören. Nicht schon wieder irgendwelche Weihnachtsbaumbokehbilder. Ich geb’s ja zu: Weihnachten ist gerade vorbei, und vermutlich könnt ihr vor lauter weihnachtlich angehauchter Fotos kaum noch geradeaus schauen.

ABER mir sind gerade vom just vergangenen Weihnachtsfest ein paar wunderbar geeignete Beispielbilder in die Hände geraten, und da wollte ich mal was zu den Zusammenhängen zwischen Blende, Abständen, Brennweite und der Wiedergabe des Hintergrundes in einem Foto sagen. Und da eignen sich nunmal Fotos mit Weihnachtsbaumbeleuchtung im Hintergrund ganz prima als einprägsames Beispiel. Denn anhand der Größe der Lichtkreise, die die einzelnen Lämpchen der Weihnachtsbeleuchtung ergeben, kann man eindrücklich die Veränderung des Hintergrunds sehen.

Hier also erstmal eine kleine Bildreihe als Beispiel mit ein paar zufällig im Haus anwesenden Models. Der Abstand zwischen meinen Modellen und dem Weihnachtsbaum blieb immer gleich. Nur die Brennweite, die Blende und mein Abstand zu den Modellen (und damit meine Fokusdistanz) hat sich verändert.

links: 60mm f/2.8 // rechts oben: 85mm f/2 // rechts unten: 85mm f/1.8 + kurzer Abstand

Und was sagt uns das?

Ganz einfach: Es sagt uns, dass der Hintergrund bei sonst gleichbleibenden Gegebenheiten tendenziell immer unschärfer wird,

  1. je größer die Blendenöffnung ist (also je kleiner die Blendenzahl ist),
  2. je länger die Brennweite ist und
  3. je geringer die Distanz zwischen Fotograf und Modell – und folglich die Fokusdistanz – ist.

Für wen das nun keine wirkliche Überraschung ist, darf an dieser Stelle gerne aus dem Blogpost aussteigen. Ich bitte trotzdem darum, den Post zu teilen, denn möglicherweise ist das hier für den einen oder anderen in eurem Social-Media-Freundeskreis doch noch eine Neuigkeit.

Und hier noch die Erläuterungen zu den drei obigen Punkten:

zu 1. – die Sache mit der Blendenöffnung:

Bei Blende 2.0 habe ich eine viel geringere Schärfentiefe als bei Blende 5.6. Der unscharfe Bereich hinter meiner Fokusebene beginnt also deutlich früher, weshalb bei gleichbleibenden Abständen der im Foto sichtbare Hintergrund bei offeneren Blenden schon deutlich mehr weichgezeichnet wird, als bei mittleren oder gar ziemlich weit geschlossenen Blenden. Hier einmal ein paar Bildbeispiele, bei denen außer der Blende nichts verändert wurde:

85mm f/5.6
85mm f/2

Wenn ich also so richtig unscharfe Hintergründe haben möchte, komme ich an richtig offenblendigen Objektiven im Zweifel nicht vorbei. Und mit “richtig offenblendig” meine ich Festbrennweiten mit Offenblende 1.8 oder größer (bzw. kleiner; je nachdem ob die Blendenöffnung oder die Blendenzahl gemeint ist). Denn wenn ihr mal ganz oben im linken Beispielbild nachschaut, ist selbst bei Blende 2.8 und mittlerer Brennweite der Hintergrund noch nicht wirklich sehr weich, sondern hat noch viel Struktur.
Auf einigermaßen verlorenem Posten ist man hier jedenfalls mit den typischen Consumer-Kitobjektiven, die am Tele-Ende regelmäßig f/5.6 als Offenblende haben. Da muss ich schon sehr weit in den Telebereich gehen, und eine ziemlich große Distanz zum Hintergrund haben, damit der dann einigermaßen weichgezeichnet wird.

zu 2. – die Sache mit der Brennweite

Durch eine längere Brennweite wird – wiederum bei gleichbleibenden Abständen – der Hintergrund deutlich unschärfer, insbesondere, wenn ihr richtig in den Telebereich reingeht. Auch hierzu habe ich ein Bildbeispiel für euch mit meinem 70-200er gemacht. Ich stand bei beiden Fotos an der gleichen Stelle, ca. 4m vom Weihnachtsbaum entfernt, und habe manuell auf ca 1.5m Distanz fokussiert. Das eine Bild ist mit 70mm Brennweite aufgenommen, das andere mit 200mm.

70mm f/2.8

Aber Achtung: Dabei verkleinert sich natürlich auch der aufgenommene Bildausschnitt, je weiter ihr in den Telebereich geht. Entsprechend enger ist das Bild um euer Model geschnitten. Wird euch Bildausschnitt dann zu eng und müsst ihr entweder wieder etwas mehr in der Brennweite zurückgehen oder mit eurer Kameraposition zurückweichen. Mit beidem wirkt ihr allerdings der Weichzeichnung des Hintergrunds aufgrund der Brennweite natürlich wieder entgegen.

Willkommen im Land der tausend Kompromisse: der Fotografie.

zu 3. – die Sache mit der Fokusdistanz

Verkürze ich den Abstand zur fotografierten Person, verringere ich natürlich entsprechend meine Fokusdistanz. Bei gleichbleibend weit entferntem Hintergrund wird dieser dann deutlich unschärfer dargestellt. Auch dazu ein Beispiel mit gleichem Abstand zum Weihnachtsbaum, mein Modell soll hier mal der Blitz sein (die Kinder waren im Bett). Für das zweite Bild bin ich einfach näher herangegangen und habe – bei gleicher Brennweite, gleicher Blende und gleichem Abstand zwischen “Model” und Weihnachtsbaum – eine entsprechend kürzere Fokusdistanz gehabt.

Wie ihr seht hat sich dabei natürlich auch wieder mein Bildausschnitt verkleinert – logisch bei gleichbleibender Brennweite.

Im Prinzip sieht das hier bei Nr. 3 (Fokusdistanz) ähnlich aus, wie bei Nr. 2 (Brennweite), wenn auch die Unterschiede zwischen den beiden Bildern nicht ganz so krass sind wie bei den Beispielbildern zu Nr. 2. Aber die Ähnlichkeit ist auch wieder einigermaßen logisch, beim Fokussieren werden ja Linsengruppen des Objektivs verschoben. Entweder durch eine Auszugänderung, d.h. ein Tubus mit Linsen wird nach vorn heraus geschoben, oder es wird innerhalb des Objektivs eine Linsengruppe verschoben (oder eine Kombination aus beidem). Jedenfalls bewirkt dies letztlich eine Änderung der Brennweite. So gesehen führt die Verkürzung der Fokusdistanz bei dem Objektiv zu einem Zoomeffekt.
Probiert’s mal aus: Nehmt ein beliebiges Objektiv (am Besten sieht man es aufgrund des langen Fokuswegs bei einem echten Makro), und dreht einfach mal manuell den gesamten Fokusbereich durch, während ihr durch den Sucher auf ein beliebiges Ziel schaut. Ihr werdet sehen, dass sich der Bildausschnitt verengt, je näher ihr in Richtung Naheinstellgrenze kommt.

Sodele. Hab ich was vergessen? Naja, ihr könnt natürlich noch den Abstand zwischen Model und Hintergrund vergrößern, was diesen auch wieder unschärfer werden lässt. Allerdings müssen dazu natürlich entsprechend Raum verfügbar und der gewünschte Hintergrund breit genug sein. Denn je weiter ich den Hintergrund ja von meiner Kameraposition entferne, desto mehr davon landet bei gleichem Bildwinkel ja im Bild.

Eine wichtige Sache zum Abschluss:
Ob nun ein mega-unscharfer Hintergrund ein “guter” Hintergrund ist, hängt natürlich ganz von euch und euren Bildvorstellungen ab. Deshalb auch die Anführungsstriche im Titel dieses Posts. Wichtig zu wissen ist, dass es mehrere Stellschrauben gibt, mit deren Hilfe ich einen Hintergrund verschwimmen lassen kann – oder eben nicht. Das ist und bleibt Geschmackssache. Bei den Eingangs als Beispiel verwendeten Bildern mit der 85mm-Brennweite habe ich mir prompt ein “Ich dachte, man kann den Baum auch noch erkennen.” eingefangen. Und ich hatte mich so darüber gefreut, dass ich trotz des knappen Raums so ein nettes Weihnachtslichterbokeh hinter die Kinder gezaubert hatte…

Also: Geschmackssache! Wichtig. Nicht vergessen.

Belichtung angleichen in Lightroom – Videotutorial

Tach auch.

Man lernt ja immer wieder was dazu. Kürzlich zum Beispiel habe ich gelernt, dass es in Lightroom eine Funktion gibt, mit der man die Belichtung ausgewählter Fotos automatisch aneinander angleichen lassen kann. Das kann unter Umständen sagenhaft praktisch sein, zum Beispiel dann, wenn der Blitz beim Fotografieren nicht mitgekommen ist. Oder ein nervöses Zucken in Zeigefinger oder Daumen beim Shooting unbemerkt die Belichtung verdreht hat. Oder man bei einem Portraitshooting leider erst nach drei Minuten merkt, dass man das Bracketing von den HDR-Landschaftsaufnahmen am Abend vorher noch nicht ausgeschaltet hat (habe ich mal gehört, dass sowas passieren kann…). Oder was auch immer.

Belichtungsmäßigen Korrekturbedarf gibt es ja jedenfalls bei einzelnen Fotos eines Shootings immer mal. Und dass man das vollautomatisch erledigen lassen kann, finde ich einfach klasse. Traurig ist nur, dass ich dass jetzt erst erfahren habe, was die Software in dieser Beziehung so kann. Aber ich nutze Lightroom ja auch erst seit Version 3…..  😉

So jedenfalls geht das:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
http://www.youtube.com/watch?v=tJkMdIqo_mA

Ich hoffe, ich konnte euch damit etwas Neues und Hilfreiches erzählen.
Schreibt mir doch mal eure Lieblings-Lightroom-Tipps in die Kommentare, ich lerne ja doch immer wieder gerne was Neues…

Bis bald

Weihnachtskartenhintergründe….

Hallo miteinander.

Wir stecken ja mitten in der Vorweihnachtszeit, und daher an dieser Stelle ein kleiner weihnachtlich angehauchter Fototip für diejenigen, die ihre Weihnachtskarten an die liebe Verwandschaft selbst gestalten oder vielleicht auch mal einen weihnachtlichen Hintergrund für das Familienjahrbuch benötigen:

Kennt ihr das? Die Geschenke sind ausgepackt, dass Festessen ist bereits hinreichend inhaliert, die Kinder sind im Bett und eine gemütliche Schläfrigkeit beginnt sich auszubreiten? Ihr habt noch die Kamera in der Hand, mit der ihr den ganzen Tag lang eure Familie bedroht habt, und wisst jetzt echt nichts mehr damit anzufangen? Und dann macht ihr vielleicht etwas Unerhörtes: Ihr schaltet den Autofokus aus und versucht, mit euren 1.5 Promille manuell auf die Nadelspitzen des Weihnachtsbaumes zu fokussieren und die dann bei ISO 200.000 mit 1/5 sec. aus der Hand zu fotografieren?

Lasst es doch gar nicht erst soweit kommen. Stellt den Fokus lieber gleich so unscharf wie möglich, und seht zu, dass ihr einige Lämpchen der Lichterkette vom Weihnachtsbaum im Bild habt. Schon habt ihr einen potenziellen Weihnachtskartenhintergrund im Kasten. Sowas wie das Beitragsbild oben.
So. Jetzt gibt es genau zwei Möglichkeiten:

Entweder ihr fühlt eine spontane weihnachtskitschbokehbedingte Übelkeit in euch aufsteigen – dann würde ich euch raten, das Weiterlesen des Blogs vorerst einzustellen, auf dem nächstliegendem Weihnachtsmarkt zwei bis sieben Glühwein zu kippen und dann erst weiterzulesen (wenn das dann noch geht…)  ODER
ihr seid sowieso schon in weihnachtsseliger “Ach wie schööön”-Stimmung, dann geht es jetzt direkt weiter, denn der Weihnachtskitschfaktor ist noch steigerungsfähig.

WENN IHR NÄMLICH aus simpler Pappe einen Kreis ausschneidet, der eure Frontlinse abdeckt, und dahinein (also in die Pappe, nicht in die Frontlinse) einen nicht zu großen Stern malt und ausschneidet, und diese Schablone dann vor euer Objektiv haltet, während ihr mit größtmöglicher Unschärfe die Lichterkette knipst, dann ergibt das sowas hier:

Wie bitte? Ja, ganz recht: Unübertrefflich…..   kitschig. Aber Weihnachten ist halt zum großen Teil auch Kitsch und damit passt es also ganz hervorragend.

So jedenfalls bekommt ihr euer Custom-Homemade-Weihnachtskartenhintergrundkitschmotiv. Ihr dürft natürlich auch andere Formen als Schablone verwenden. Stern ist halt der weihnachtliche Klassiker….

Viel Spaß damit und bis bald.

Girl + Car + Night + Flash = Foto

Es war für mich ein ziemlich besonderes Shooting, denn sowas in der Art hatte ich noch nie gemacht.
Angefangen hatte es, als mein Fotobuddy Toto (Facebook) meinte, er hätte Kontakt zu jemandem, der einige ältere, gepflegte Fahrzeuge habe, und ob wir nicht mal damit ein paar Fotos machen sollten.

Klar doch, machen wir.

Also haben wir uns ein Model organisiert, Kim. Gut, also eigentlich ist Kim selber Fotografin, hat aber auch mal gemodelt, würde gut ins Thema passen und hat auf die Anfrage hin “Ja” gesagt.

Wobei “Thema” sich so leicht sagt. Die Stichworte “Auto + Mädel” bedeutet ja – jedenfalls in einer Google Bildersuche – oft eher grobe Geschmacklosigkeit bis Porno.

Also mal ehrlich: Die Menge schlechtestens fotografierter Bilder von weit überwiegend nackten Frauenkörpern in oft ziemlich merkwürdigen bis obszönen Posen vor, in, an oder auf Fahrzeugen jeglicher Gattung und jeglichen Pflegezustandes ist einigermaßen erschlagend. Es ist ja echt nichts dagegen zu sagen, wenn so ein Bild ein wenig knistert oder dezent(!) vorhandene(!) körperliche Vorzüge betont, aber was man in dem Kontext so im Internet zu sehen bekommt, tut gelegentlich schon einigermaßen weh.
Und wenn es dann unbedingt Porno sein soll, kann man auch dieses Sujet (das Wort wollte ich schon immer mal benutzen…) doch bitte sorgfältig und mit Sachverstand fotografieren…

OK, Tschuldigung für den kleinen Exkurs, zurück zum Thema.
Thema sollte also bei uns halt nicht die bloße plakative Darstellung des weiblichen Körpers (und auch nicht die plakative Darstellung des bloßen weiblichen Körpers) vor einem Fahrzeug sein, sondern es sollte eben ein bißchen in Richtung “Lifestyle” gehen. Und da das für uns das erste Mal war, das wir uns an ein solches Thema gewagt haben, firmierte das Ganze bei uns absolut als Testshooting. Um es ‘noch einfacher’ zu machen, haben wir das Shooting für den Abend, zur blauen Stunde, angesetzt. Mit anderen Worten: Wir wussten, dass wir mit rapide nachlassendem Umgebungslicht während des Shootings zu tun haben würden, und dass wir mit unseren Blitzen ein Auto sowie das Model gezielt aus der immer dunkler werdenden Umgebung würden beleuchten müssen.

Es würde – da waren wir uns einig – entweder eine coole Sache oder eine wertvolle Erfahrung werden. Am Ende war es beides – aber ich will ja nicht vorgreifen.

Eine Woche vor dem Termin ist uns nämlich zunächst mal das Auto abhanden gekommen, weil der Besitzer leider verhindert war. Aber unser Model hat den Termin gerettet, indem sie meinte, sie könne da vielleicht was organisieren. Und das hat sie dann auch. Gut, es war dann kein Ford Capri aus den 80ern ….. aber zu einem saucoolen Porsche Panamera sagt man ja wohl nicht gerade nein, oder ;-)? Jedenfalls hat ihr Kontakt zu Sven und dessen spontane Bereitschaft, sein Auto zur Verfügung zu stellen, heftig zum Gelingen des Abend beigetragen. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an alle beide!

Es ist schlußendlich ein lustiger Abend geworden – und das allein ist ja bei einem Shooting schon mal mindestens die halbe Miete. Zudem sind bei Toto und bei mir ein paar wirklich nette Bilder entstanden – jedenfalls nach meiner unmaßgeblichen Einschätzung. Und das ist gerade für ein „erstes Mal“ sicherlich nicht ganz schlecht. Hier mal ein kleiner Eindruck:

Was also gab es an diesem Abend an Erkenntnissen?

Ein Auto in der Dämmerung auszuleuchten kann materialintensiv und schwierig sein.

Zeitweise waren 4 bis 5 Blitze nur damit beschäftigt, das Auto aus seiner Umgebung zu schälen. Die Blitze waren in aller Regel mit ziemlich engen Reflektorstellungen eingestellt, damit nicht das gesamte Auto einfach in Licht gebadet würde, sondern dessen Formen durch Licht- und Schatten herausgehoben wurden. Dazu gehörte mit fortschreitendem Abend auch ein Blitz IM Auto, der dafür sorgte, dass dort nicht einfach nur ein schwarzes Loch hinter der Windschutzscheibe entstand.

Ein gescheiterter Ansatz des Abends war es übrigens, Licht UNTER das Auto zu bekommen. Was wir auch versuchten führte bestenfalls zu eng begrenzten hellen Spots unter dem Auto. Eine flächige Lichtverteilung, die das Auto vom Boden trennte haben wir nicht hinbekommen. Letztlich völlig logisch, denn der Unterboden des Autos eignete sich ebenso wenig als Reflektionsfläche, wie der relativ dunkle Asphalt an unserer Location.

Fokussieren ist ganz schön schwierig, wenn das Abblendlicht des Autos prächtig in die Frontlinse leuchtet.

Klar: Auto am Abend bedeutet ‚Licht an‘. Das haucht dem Auto Leben ein und macht mitunter nette Strahlenkränze um die Scheinwerfer. Nur: Durch die Kamera schauen und irgendetwas anderes als den Scheinwerfer erkennen war dann kaum noch drin. Kim war machmal nur noch als Schemen erahnbar. Entsprechend hatte auch der Autofokus Mühe, am Model Kontraste zum Arbeiten auszumachen. Angesichts dieser Verhältnisse war die fokusbedingte Ausschussquote bei den entsprechenden Bildern noch erstaunlich gering. Zwar saß der Fokus nicht immer 100-prozentig, aber nur wenige Bilder waren richtig daneben. Überraschend.

Fokussieren ist auch ganz schön schwierig, wenn es dunkel wird.

Nicht wirklich überraschend, oder? Das das Problem vorhersehbar war, ging einfach der Griff zur nächstgelegenen Taschenlampe, mir der dann das Model zum Fokussieren angeleuchtet wurde. Vorher hieß es natürlich „Bitte Augen schließen!“ – oder es wurde nur auf das Kleid geleuchtet, denn das vom Kleid in Gesicht reflektierte Licht reichte zum Fokussieren meist schon aus.

Du musst Dich entscheiden…

… und zwar, welches Übel das Geringere ist. Beim ersten Set des Abends, wo das Model auf dem Boden (aber natürlich auf einem Kissen!) neben dem Porsche saß, hatte ich vom Stativ aus fotografiert. Warum? Nun, weil ich – wenn der Abend dunkler und die Belichtungszeit mithin länger werden würde – mir keine Verwacklungen einfangen und zudem die Kamera auf dem „bestmöglichen“ Blickwinkel auf Auto und Model festnageln wollte. Ist mir auch gelungen – aber zu gut. Ich war sozusagen in die typische Stativfalle getappt: Steht das Stativ erstmal, muss man schon aktiv daran denken, es auch mal umzusetzen, sonst bleibt es einfach stehen und man fotografiert die ganze Zeit von der gleichen Stelle mit dem gleichen Blickwinkel. Und wenn es halt so viele andere Dinge zu bedenken gibt und insbesondere umgebungslichtmäßig die Uhr tickt, kann das auch schon mal untergehen. Ich habe das erste Set jedenfalls in der Tat nahezu durchgängig aus unveränderter Position fotografiert. Doof.

Aber wenigstens ist mir das rechtzeitig vor dem nächsten Set noch ein- und aufgefallen, so dass ich dieses Set dann mal aus der Hand fotografiert habe. Folge: viel mehr Auswahl, was den Blickwinkel angeht – sehr angenehm. Nachteil allerdings: es war inzwischen so dunkel, dass ich bis auf 1/6 sec. Belichtungszeit runtergehen musste, um die Hafenlichter im Hintergrund mit einzufangen. Da aber in unserer Nähe auch die Straßenbeleuchtung aktiv war, fingen sich durch die Lange Belichtungszeit auch das Model und Auto das eine oder andere Photon aus dem Umgebungslicht ein. Zwar bestimmte weitestgehend das Blitzlicht die Belichtung von Model und Auto, so dass die Aufnahmen aufgrund der kurzen Abbrenndauer des Blitzes im Wesentlichen unverwackelt waren, aber dort, wo der Pegel des Blitzlichtes nachließ, sieht man durchaus leichte Verwacklungen bzw. Bewegungsunschärfen.

Sellerie, wie der Franzose sagt. Man kann in so einer Situation eben nicht beides gleichzeitig haben: uneingeschränkte Beweglichkeit und völlige Verwacklungsfreiheit. Mal wieder hat sich gezeigt, dass beim Fotografieren fortlaufend Kompromisse geschlossen werden müssen.

Manchmal ist das Leben einfach.

Zurück zum ersten Set. Wir hatten ja zuallererst die Ausleuchtung des Autos eingerichtet. Dann hatten wir unser Model ins Bild gebracht und dabei deren Sitzposition so gewählt, dass Sie von dem leicht herausstehenden Vorderrad nicht verdeckt wurde. Dann folgte ein kleiner Testschuß und BINGO. Einer der für das Auto zuständigen Blitze gab völlig automatisch ein wunderbares hartes Hauptlicht auf unser Modell. Wir mussten nur noch einen Blitz auf der anderen Seite des Autos tiefer positionieren, weil der über die Motorhaube hinweg auf unser Model strahlte und dadurch eine unschöne Schattenkante entlang ihrer Wange produzierte. Dann noch den für die Felge zuständigen Blitz ein bißchen gedreht und in der Leistung angepasst, und schon hatten wir unser Aufhelllicht. So gelang die Ausleuchtung von Kim ganz ohne zusätzlichen Blitz.

Die einzige “Schwierigkeit” dabei war nur, herauszufinden, welcher Blitz für welches “Problemchen” verantwortlich war. Es standen ja genug Kandidaten herum…

Übrigens: Wenn ihr sowas macht und Helfer vor Ort habt: Bleibt bei eurer Kamera und dirigiert eure Helfer, um die Blitze einzustellen. Hatte ich bei der Gelegenheit auch gemacht, später allerdings bin ich dann auch selber mal von der Kamera zum Blitz gehüpft und wieder zurück. Bringt nix außer Hektik. Wenn ihr bei der Kamera bleibt und von dort aus dirigiert, ist das alles viel entspannter. Und wir hatten an dem Abend an Helfern keinen Mangel. Neben meinem Fotobuddy Toto waren ein weiterer Freund und natürlich noch der Besitzer des Porsche vor Ort.

Vorbei ist vorbei.

Eigentlich war das Licht schon echt weg. Also, so richtig weg, im Sinne von kohlschwarzer Himmel. Trotzdem hatte ich die Idee, noch ein Set auszuprobieren, bei dem das Model im Auto sitzen sollte (Model warm = Model glücklich!). Meine Vorstellung war, dass das Foto rein mit künstlicher Ausleuchtung durch die Blitze zustandekommen sollte, und von daher das fehlende Umgebungslicht irrelevant wäre.

Die dezenten Einwände meiner Helfer ignorierte ich dabei völlig, denn schließlich wollte ich ja FOTOS MACHEEEEEEENNNNNNN….

Nunja, was soll ich sagen: Nach dem ersten Testschuß ereilte mich dann aber doch sehr schnell die Einsicht, dass ich da auf einem Irrweg war, und dass ich mir diese Bildidee mal für später aufbewahren sollte. Wenn es vorbei ist, ist es auch einfach mal gut.

Putzen, bis der Arzt kommt…

Man sollte sich echt nicht täuschen lassen: Auch ein super gepflegtes und auf den ersten Blick sehr sauberes Auto sollte man wohl nochmal intensiv im Hinblick auf restliche Wasserflecken unter die Lupe nehmen. Was habe ich mich bei der Nachbearbeitung geärgert. Dabei sah der Porsche so top gepflegt aus. War er auch. Aber trotzdem habe ich Wasserflecken wegstempeln müssen wie ein Weltmeister. Anscheinend kommen die bei Beschuss mit Blitzlicht nochmal besonders gut zur Geltung.
Und es ist ja nicht so, als hätte ich nicht vorsorglich ein bißchen Material zur Autopflege dabei gehabt. Ein Kanister mit Wasser, ein Eimer und diverse Lappen; hatte ich alles im Kofferraum. Aber als Sven mit dem Auto ankam, sah das so picobello sauber aus, so dass wir uns da nicht weiter drum gekümmert haben. Alles gut.
Bis zur Nachbearbeitung der Fotos.

Nunja, beim nächsten Shooting mit Autobeteiligung wird das Auto vorher definitiv nochmal genauestens unter die Lupe genommen und porentief gereinigt.

Also, viel gelernt, viel gelacht und ein paar nette Fotos gemacht. Insgesamt also ein gelungenes Shooting, das in jedem Fall irgendwann nochmal neu aufgelegt wird.