Also, eigentlich hat das ganz schön lang gedauert. Denn schon als ich mich daaaaaamals – das war so
vor etwa drei Jahren – in ernsthafter Kaufabsicht mit der erstmaligen Anschaffung von Studioblitzen und natürlich den zugehörigen Lichtformern beschäftigt habe, hatte ich sie schon auf der Liste:
Vor ein paar Wochen sind dann endlich zwei Stück davon in meinen Materialschrank eingezogen.
Was das eigentlich ist?
Nein, das sind keine speziellen Gerätschaften, die eigens zum Beleuchten von sich allmählich im Takte eingängiger Musik entkleidenden Mitmenschen hergestellt werden. Es sind ganz einfach rechteckige Softboxen, die eine sehr kurze und eine sehr lange Seite haben und so das Licht in Form eines Streifens – eines “Strip” eben – von sich geben – siehe Bild..
Wofür man so etwas braucht?
Daran arbeite ich noch… Naja, das ganze Brimborium, das um die Wahl des bestmöglichen Lichtformers gemacht wird, hat ja einen Grund: Als Fotograf hat man ja einen gewissen Kontrollfimmel, was die Lichtverteilung im Bild angeht (jedenfalls sollte man den haben). Oft genug leiden Fotos ja ganz einfach darunter, dass zu viel Licht da ist. Oder genauer gesagt: Licht dort ist, wo besser Schatten sein sollte. Denn die Schatten sind ja grundsätzlich der beste Freund des Fotografen, helfen sie doch, dem Fotosubjekt Räumlichkeit und Tiefe zu verleihen, obwohl man es auf ein zweidimensionales Medium gebannt hat.
Und gerade Striplights haben ja die herausragende Eigenschaft, dass sie in einer Achse groß genug sind, um weiches, schmeichelndes Licht zu spenden, die andere Achse aber schmal genug ist, um ungewolltes Streulicht zu vermeiden. Sie sind also hervorragend geeignet, die Verteilung von Licht und Schatten auf einem menschlichen Körper zu kontrollieren. Oder anders gesagt:
Weil Striplights in ihrer Form in etwa der eines Menschen entsprechen – eher schmal, aber hoch (…also, jedenfalls meistens…) – sind sie eben besonders gut zur gezielten Ausleuchtung derselben geeignet. Und dass es im Zweifel immer gut ist, wenn die Lichtquelle der Grundform des Fotosubjekts folgt, ist einer dieser Grundsätze eines gewissen Joe McNally, die sich bei mir im Kopf richtig festgekrallt haben.
Nun ja, und so habe ich dann kürzlich mal zugeschlagen und zwei Striplights gekauft. Da ich seinerzeit bei meiner Studioausstattung was Blitze und Lichtformer angeht zur Marke Jinbei gegriffen habe – bekommt man hier in Deutschland bei meinem Studiotechnik-Lieblingsshop Foto-Morgen – habe ich da natürlich auch wegen der Striplights zugeschlagen. In meinem Fall sind es Striplights von Jinbei (also Bowens-Bajonett) mit Schirmmechanik für den einfachst- und schnellstmöglichen Aufbau im Format 30cm x 140cm. Der Vollständigkeit halber habe ich die dann gleich mal mit Waben eingekauft, damit die bestmögliche Lichtkontrolle zur Verfügung steht. Und ehrlich gesagt ist so eine Wabe von Jinbei mit nichtmal 20 € nun echt kein Kostenfaktor.
Inzwischen war ein Striplight auch schon mehrfach im Einsatz, zum Beispiel bei einem Boudoir-Shooting mit Christin und einem Babybauchshooting. In beiden Fällen war nämlich – wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten – das Herausarbeiten der jeweiligen Formen des Körpers durch gezielten Einsatz von Licht und Schatten der Schlüssel zu guten Fotos. Das gleiche Prinzip eines hohen aber schmalen Lichtformers hatte ich ja schon bei diesem Babybauchshooting hier verfolgt; nur eben ohne Striplight (hatte ich da noch nicht), sondern mittels einer Zimmertüre.
Ging auch, aber jetzt geht’s eben auch unabhängig von den baulichen Gegebenheiten.
Auf dem Foto von Christin kannst Du den “Effekt” des Striplight daran erkennen, dass die weiße Decke, auf der sie liegt zum linken unteren Bildrand hin dunkler wird und nicht weiß ausgebrannt ist, obwohl in dieser Richtung ja der Blitz stand. Der Blitz ist von seiner Ausrichtung also genau auf ihre Körperachse gerichtet, und hält so das Licht von der Decke fern. Trotzdem hat ihr Körper an seiner oberen Kante schon wieder den Anflug eines Schattens. Das ist das, was ich weiter oben im Blogpost mit Kontrolle des Lichtes meinte: Das Striplight mit Wabe ermöglicht eben einen sehr schmalen Lichtkegel, gibt aufgrund seiner Länge aber dennoch weiches Licht. Mit einer breiteren Softbox wäre so eine kontrollierte Ausleuchtung nicht möglich gewesen oder hätte zusätzlicher Tricks mit Abschattern bedurft, damit die Decke zu hell wird und so die Aufmerksamkeit von Christin ablenkt.
Ist doch immer wieder schön, mit neuem Material zu arbeiten. Vor allem, wenn es ausnahmsweise mal wirklich sinnvolle Anschaffungen waren 😉
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