Fotopraxis: Crosslight

Sommerabend, so richtig mit tiefstehender Sonne der Marke “ich-bin-gleich-mal-weg”, ein Freund, der den Assistenten mimt und den Blitz hält, und natürlich Desi, eine Freundin jenes Freundes, die gerne auch schon mal vor der Kamera steht.

Das wären dann auch schon die Zutaten für dieses eigentlich einfache, aber nette, sommerliche Foto.

Wir waren im Rheinhafen Krefeld an der alten Drehbrücke verabredet. Der Rhein, die Uerdinger Brücke und die Hafengebäude bildeten den Hintergrund und schon konnte es losgehen. Desi lehnte sich gemütlich – naja jedenfalls so gemütlich es halt ging – an das Geländer oben an der Brückenzufahrt und die Sonne zauberte ihr einen wunderbaren goldenen Schimmer und Lichtkanten ins Gesicht und an den Arm. Genau in der Verlängerung der Linie Sonne-Desi stand mein Freund +Thorsten Kleemann und hielt das Licht am Stiel. Das war genauer gesagt ein portabler Studioblitz, der DC-600 von Jinbei, den ich vor nicht allzu langer Zeit bei +Foto-Morgen GmbH gekauft hatte, und der sich hier excellent bewährte. Einfach durch einen Schirm geschossen und schon war das Kreuzlicht aus Sonne und Blitz fertig.

Worauf habe ich insbesondere geachtet? Neben der Balance der Lichtintensität von Sonnenlicht und Blitzlicht vor allem auf den Einschlagwinkel des Blitzes. Der durfte nicht zu weit nach vorne kommen. Schaut mal in Desi’s linke Gesichtshäflte. Seht ihr den Schatten zwischen dem schmalen Streifen goldenen Sonnenlichtes und dem Blitzlicht, das von rechts kommt? Wäre der Blitz zu weit herum gekommen in Richtung Fotograf, wäre der Schatten kleiner geworden oder gar ganz verschwunden.

Hätte ich gerne noch etwas anders gemacht? Naja, ich hätte gerne die Blende weiter zumachen können, damit die Uerdinger Brücke noch etwas mehr verschwimmt. Aber da war dann meine Blitzsynchronzeit davor. Meine ISO war schon im Keller, meine Belichtungszeit kürzestmöglich bei 1/250 sec. . Und da das Umgebungslicht hier ja einen erheblichen Anteil an der Belichtung ausmacht, musste ich meine Belichtung hierauf eben über die Blende einstellen.

Ja ich weiß: Graufilter. Lag zu Hause. Davon ab habe ich aber eh’ nur einen 1.000er-Graufilter, also 10 Blenden Abdunklung; das wäre dann vielleicht doch etwas zuviel des Guten gewesen. Vielleicht sollte ich mal einen leichteren Filter auf meine ewige Foto-Wunschliste setzen….

Bis bald.

Das 20-Sekunden-Shooting

Neulich in einer Unterführung – der schiere Zufall.

Es war ein ganz normaler Bürotag. Im Außendienst. Ich hatte spaßeshalber für die Mittagspause meine Kamera dabei. Und ich hatte einen Kollegen dabei, der durchaus fotogen sein konnte. Wenige Tage zuvor hatte ich die erste LIVE-Sendung von Martin Krolop mit Patrick Ludolph gesehen, in der unter dem Stichwort “Tunnellicht” auf einfachste Weise total coole Fotos entstanden.
Und dann kam er, der Tunnel. In der Mittagspause, mit Kamera dabei, und einem netten Kollegen.
Eigentlich sollte das ja nur ein schneller Test der in der LiveShow gezeigten Vorgehensweise werden. Schließlich war Mittagspause, und der Fokus lag auf Nahrungsaufnahme. Genau sechs Fotos habe ich gemacht. Den Kollegen dabei immer ein Schrittchen vorrücken lassen, aus dem Tunnel heraus in Richtung Licht. Ich wollte nachher halt mal sehen, wie sich das Licht verändert.
Und dann hat der Kollege an der lichtmäßig genau richtigen Stelle auch noch einen richtig coolen Anblick draufgehabt. Sehr geil. Portfolio-Bild in ca. 20-Sekunden Fotoshooting.
Danke, Chris, für das Foto und die Zustimmung zur Verwendung.
Danke, Patrick Ludolph für den coolen Tip.
Danke, Krolop-Gerst, für die Live-Show.