Und es ward Licht…

Hallo liebe Blogleser.
Heute schreibt hier Thorsten Kleemann einen Gastbeitrag auf diesem Blog. Mehr über Thosten erfahrt ihr hier auf Facebook oder hier auf seiner Website. So, und nun halte ich die Klappe bzw. die Finger, und übergebe den Blog an meinen Gastwriter:

Als mich mein Freund und Fotobuddy Jörg gefragt hatte, ob ich nicht mal einen Gastbeitrag für seinen Blog schreiben möchte, um aus meiner Sicht das Fotoshooting mit Kim und Sven zu beschrieben, habe ich spontan zugesagt. … Und nun sitze ich vor einem virtuellen ,großen, weißen Blatt, welches mit möglichst geistreichem Inhalt gefüllt werden soll. OK. Vorab, das ist mein erster Fotoblogbeitrag, also seid nachsichtig. Jörg und ich versuchen uns regelmäßig zu treffen um fotografische Themen zu besprechen und/oder in der Praxis zu treffen. Irgendwann wurde die Idee geboren mal ein Autoshooting anzugehen. Ein Bekannter baut Ford-Klassiker in feine Sportwagen um und kurzerhand hatte er sich bereit erklärt ein Fahrzeug zu Verfügung zu stellen. Ein schönes Auto ist schon cool, eine schöne Frau dazu ist aber cooler und hier konnte Jörg das fotografierende Modell Kim begeistern. Jetzt fehlte noch eine passende Location. Die hell beleuchtete Uerdinger Rheinbrücke ist ja immer ein Motiv wert und als Hintergrund zu jeder Tageszeit geeignet. Leider haben uns die Bauarbeiten am Rheindeich einen Strich durch die Rechnung gemacht, direkt am Rheinufer / der Rheinpromenade zu shooten. Ein Samstagvormittag wurde daher damit verbracht eine Alternative vor Ort zu erkunden und in der Nähe des Bayerwerkes wurden wir dann fündig.

Leider konnten wir kurzfristig nicht mehr auf einen der Fords zurückgreifen. Schade! Wir wollten schon absagen, doch Kims Kontakt zu einem Porsche Panamera Besitzer hat den Abend dann noch gerettet. Abend? Ach ja, die Idee hinter der ganzen Aktion war nämlich in der blauen Stunde – also kurz vor bis kurz nach Sonnenuntergang zu fotografieren. Wenn jetzt noch das Wetter mitspielt….

So war es dann aber auch. Mit Blick Richtung Südost auf einen fast wolkenlosen Himmel konnten wir uns dann gegen 18:00 Uhr einrichten.

Kurz den Platz fegen, Auto platzieren und dann ging es los. Wo fangen wir an? Welche Blitze (Aufsteck oder Porty)? Wie viele und wohin?

Wir hatten uns zwar im Vorfeld natürlich Referenzmaterial angeschaut aber wenn es dann darum geht selber das Licht zu setzen, ist das mal was ganz anderes.

Da wir im Rücken durch eine dichte Wolkendecke kein nutzbares Licht hatten, befand sich das Fahrzeug sozusagen vor einem relativ hellen Hintergrund (auch wenn es dem Abend entgegen ging). Wurde der Hintergrund richtig belichtet, erscheint das Fahrzeug also als Silhouette. Wird das Fahrzeug richtig belichtet überstrahlt der Hintergrund. Das galt es nun ausgewogen auszugleichen, denn wir wollten ja sowohl Hintergrund als auch Fahrzeug harmonisch abgebildet haben. Try and Error lautet die Devise und so wurde nach und nach das Licht mit Aufsteckblitzen und Lichtstativen im Halbkreis um das Fahrzeug gesetzt, bis jeder Blitz die richtige Leistung und Position hatte die uns gefiel. Probebilder haben ungemein geholfen, das ganze zu beurteilen und hier gilt ein Hoch auf die Digitale Spiegelreflexfotografie. Analog wäre das echt ein Glücksspiel geworden.

Die Idee eine Unterflurbeleuchtung hinzubekommen, war zum frühen Zeitpunkt nicht so erfolgreich. Dadurch das das Fahrzeug sehr tief lag und eine Streuung unter dem Fahrzeug nicht richtig geklappt hat, haben wir die Idee verworfen. Für einen späteren Zeitpunkt wäre das vielleicht effektiver gewesen, allerdings haben wir dann schlicht nicht mehr daran gedacht.

Das Licht steht nun am Fahrzeug. Jetzt kommt die Hauptdarstellerin: Kim.

Jörg hat mit dem Shooting begonnen und angefangen die erste Bildidee umzusetzen. Dabei musste nun das Licht für das Fahrzeug mit Licht für Kim kombiniert werden und das ist gar nicht so einfach. Wir mussten nun darauf achten, dass Kim ein schönes Licht bekommt, ohne Schatten oder Lichtern aus anderen Lichtquellen. Damit das gut funktioniert wurden wieder eine Reihe Referenzbilder gemacht. Jörg bleibt an der Kamera und dirigiert die helfen Hände um das Licht (die Blitze) in Leistung und Richtung zu positionieren. So wurde also schrittchenweise Kim in die richtige Pose gebracht und anschließend das Licht gesetzt bzw. korrigiert.

An der Stelle auch nochmal herzlichen Dank an Kim, die sehr viel Geduld mit uns hatte.

Dann kam ich „an die Reihe“. Mein Bild im Kopf zeigte ein Pose frontal vor dem Fahrzeug und hartes Licht. Das erste Outfit bot sich dafür auch gut an.

Der Porsche hatte die Scheinwerfer an und so kam eine krasse Gegenlichtstimmung auf, bei dem ordentlich Leistung beim Hauptlicht für Kim gefordert war. Zudem haben wir noch einen engen Reflektor mit einer Wabe eingesetzt, um eine Streuung zu verhindern. Ich habe mich etwas tiefer positioniert und so entstanden heftige Lensflares, die dem Ganzen eine sehr interessante Stimmung verliehen haben.

Lensflares Deluxe – Foto: Thorsten Kleemann

Gerne wollte ich zu dieser Szene ein Foto mit wehenden Haaren schießen. Leichter gesagt als getan – mangels Windmaschine! Kurzer Hand hat Jörn, der uns an dem Abend tatkräftig unterstützt hat, einen Sunbounce-Rundreflektor umfunktioniert und kräftig gewedelt :-D. Was für ein Spaß! So ein Reflektor erzeugt zwar ordentlich Wind, ABER diesen dann so zu lenken, dass auch die Haare wehen ist nicht nur unglaublich schwierig, sondern auch richtig anstrengend…. Wie gut, dass ich nur das Knöpfchen an der Kamera drücken musste. Es hat aber geklappt und das gewünschte Bild war im Kasten.

Was übrigens auch nicht zu vernachlässigen und unbedingt zu berücksichtigen ist: dem Modell wird nicht unerheblich kalt (je nach Outfit und Umgebungstemperatur) UND, der Wedler muss recht nahe an das Modell ran, was dann auch schon mal einen verwischten Reflektor im Bild zu Folge hat. 😉

Die nächste Folge war dann mit elegantem Outfit und etwas höherer Position, so dass auch keine ohne Flares entstanden sind. Hier reichen teilweise schon ein paar Zentimeter Variationen in der Höhe.

etwas höhere Kameraposition – kein Lensflare Foto: Thorsten Kleemann

Nachdem sich die blaue Stunde dann in die Nacht verabschiedet hatte, blieb die Kamera die ganze Zeit auf dem Stativ. Die Belichtungszeit war recht hoch – wie auch die ISO um noch Umgebungslicht einzufangen. Aber ich wollte das nicht zu sehr überstrapazieren, denn das Rauschen ist dann bei der D300s doch nicht zu vernachlässigen. Der Vorteil ist aber meiner Meinung nach, dass Du – nachdem alles eingestellt ist und wenn das Modell nicht wild in der Gegend herumspringt, so dass ständig der Ausschnitt und der Fokus neu eingestellt werden müssen – auch mal den Blick über die Kamera wagen kannst. Ich finde, dass so eine bessere Kommunikation stattfindet und die Regie besser funktioniert. Wenn richtig Action stattfindet und die Kamera ohne Stativ auf der Hand liegt, geht das natürlich nicht.

Abschließend kann ich das Experiment als gelungen abschließen. Die gewünschten Aufnahmen sind gelungen und wir haben echt viele neue Erfahrungen machen können. Das ist auch Dank des guten Teams an diesem Abend geglückt. Die geduldige Kim mit konstruktiven Beiträgen, der spontan eingesprungene Sven mit dem klasse Auto, der immer eine helfende Hand frei hatte, Jörn „die Windmaschine“ der auch überall zur Stelle war und uns mit Bildern vom Making of versorgt hat und nicht zuletzt, Jörg „der Blogger“ mein Freund und Fotobuddy!

Girl + Car + Night + Flash = Foto

Es war für mich ein ziemlich besonderes Shooting, denn sowas in der Art hatte ich noch nie gemacht.
Angefangen hatte es, als mein Fotobuddy Toto (Facebook) meinte, er hätte Kontakt zu jemandem, der einige ältere, gepflegte Fahrzeuge habe, und ob wir nicht mal damit ein paar Fotos machen sollten.

Klar doch, machen wir.

Also haben wir uns ein Model organisiert, Kim. Gut, also eigentlich ist Kim selber Fotografin, hat aber auch mal gemodelt, würde gut ins Thema passen und hat auf die Anfrage hin “Ja” gesagt.

Wobei “Thema” sich so leicht sagt. Die Stichworte “Auto + Mädel” bedeutet ja – jedenfalls in einer Google Bildersuche – oft eher grobe Geschmacklosigkeit bis Porno.

Also mal ehrlich: Die Menge schlechtestens fotografierter Bilder von weit überwiegend nackten Frauenkörpern in oft ziemlich merkwürdigen bis obszönen Posen vor, in, an oder auf Fahrzeugen jeglicher Gattung und jeglichen Pflegezustandes ist einigermaßen erschlagend. Es ist ja echt nichts dagegen zu sagen, wenn so ein Bild ein wenig knistert oder dezent(!) vorhandene(!) körperliche Vorzüge betont, aber was man in dem Kontext so im Internet zu sehen bekommt, tut gelegentlich schon einigermaßen weh.
Und wenn es dann unbedingt Porno sein soll, kann man auch dieses Sujet (das Wort wollte ich schon immer mal benutzen…) doch bitte sorgfältig und mit Sachverstand fotografieren…

OK, Tschuldigung für den kleinen Exkurs, zurück zum Thema.
Thema sollte also bei uns halt nicht die bloße plakative Darstellung des weiblichen Körpers (und auch nicht die plakative Darstellung des bloßen weiblichen Körpers) vor einem Fahrzeug sein, sondern es sollte eben ein bißchen in Richtung “Lifestyle” gehen. Und da das für uns das erste Mal war, das wir uns an ein solches Thema gewagt haben, firmierte das Ganze bei uns absolut als Testshooting. Um es ‘noch einfacher’ zu machen, haben wir das Shooting für den Abend, zur blauen Stunde, angesetzt. Mit anderen Worten: Wir wussten, dass wir mit rapide nachlassendem Umgebungslicht während des Shootings zu tun haben würden, und dass wir mit unseren Blitzen ein Auto sowie das Model gezielt aus der immer dunkler werdenden Umgebung würden beleuchten müssen.

Es würde – da waren wir uns einig – entweder eine coole Sache oder eine wertvolle Erfahrung werden. Am Ende war es beides – aber ich will ja nicht vorgreifen.

Eine Woche vor dem Termin ist uns nämlich zunächst mal das Auto abhanden gekommen, weil der Besitzer leider verhindert war. Aber unser Model hat den Termin gerettet, indem sie meinte, sie könne da vielleicht was organisieren. Und das hat sie dann auch. Gut, es war dann kein Ford Capri aus den 80ern ….. aber zu einem saucoolen Porsche Panamera sagt man ja wohl nicht gerade nein, oder ;-)? Jedenfalls hat ihr Kontakt zu Sven und dessen spontane Bereitschaft, sein Auto zur Verfügung zu stellen, heftig zum Gelingen des Abend beigetragen. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an alle beide!

Es ist schlußendlich ein lustiger Abend geworden – und das allein ist ja bei einem Shooting schon mal mindestens die halbe Miete. Zudem sind bei Toto und bei mir ein paar wirklich nette Bilder entstanden – jedenfalls nach meiner unmaßgeblichen Einschätzung. Und das ist gerade für ein „erstes Mal“ sicherlich nicht ganz schlecht. Hier mal ein kleiner Eindruck:

Was also gab es an diesem Abend an Erkenntnissen?

Ein Auto in der Dämmerung auszuleuchten kann materialintensiv und schwierig sein.

Zeitweise waren 4 bis 5 Blitze nur damit beschäftigt, das Auto aus seiner Umgebung zu schälen. Die Blitze waren in aller Regel mit ziemlich engen Reflektorstellungen eingestellt, damit nicht das gesamte Auto einfach in Licht gebadet würde, sondern dessen Formen durch Licht- und Schatten herausgehoben wurden. Dazu gehörte mit fortschreitendem Abend auch ein Blitz IM Auto, der dafür sorgte, dass dort nicht einfach nur ein schwarzes Loch hinter der Windschutzscheibe entstand.

Ein gescheiterter Ansatz des Abends war es übrigens, Licht UNTER das Auto zu bekommen. Was wir auch versuchten führte bestenfalls zu eng begrenzten hellen Spots unter dem Auto. Eine flächige Lichtverteilung, die das Auto vom Boden trennte haben wir nicht hinbekommen. Letztlich völlig logisch, denn der Unterboden des Autos eignete sich ebenso wenig als Reflektionsfläche, wie der relativ dunkle Asphalt an unserer Location.

Fokussieren ist ganz schön schwierig, wenn das Abblendlicht des Autos prächtig in die Frontlinse leuchtet.

Klar: Auto am Abend bedeutet ‚Licht an‘. Das haucht dem Auto Leben ein und macht mitunter nette Strahlenkränze um die Scheinwerfer. Nur: Durch die Kamera schauen und irgendetwas anderes als den Scheinwerfer erkennen war dann kaum noch drin. Kim war machmal nur noch als Schemen erahnbar. Entsprechend hatte auch der Autofokus Mühe, am Model Kontraste zum Arbeiten auszumachen. Angesichts dieser Verhältnisse war die fokusbedingte Ausschussquote bei den entsprechenden Bildern noch erstaunlich gering. Zwar saß der Fokus nicht immer 100-prozentig, aber nur wenige Bilder waren richtig daneben. Überraschend.

Fokussieren ist auch ganz schön schwierig, wenn es dunkel wird.

Nicht wirklich überraschend, oder? Das das Problem vorhersehbar war, ging einfach der Griff zur nächstgelegenen Taschenlampe, mir der dann das Model zum Fokussieren angeleuchtet wurde. Vorher hieß es natürlich „Bitte Augen schließen!“ – oder es wurde nur auf das Kleid geleuchtet, denn das vom Kleid in Gesicht reflektierte Licht reichte zum Fokussieren meist schon aus.

Du musst Dich entscheiden…

… und zwar, welches Übel das Geringere ist. Beim ersten Set des Abends, wo das Model auf dem Boden (aber natürlich auf einem Kissen!) neben dem Porsche saß, hatte ich vom Stativ aus fotografiert. Warum? Nun, weil ich – wenn der Abend dunkler und die Belichtungszeit mithin länger werden würde – mir keine Verwacklungen einfangen und zudem die Kamera auf dem „bestmöglichen“ Blickwinkel auf Auto und Model festnageln wollte. Ist mir auch gelungen – aber zu gut. Ich war sozusagen in die typische Stativfalle getappt: Steht das Stativ erstmal, muss man schon aktiv daran denken, es auch mal umzusetzen, sonst bleibt es einfach stehen und man fotografiert die ganze Zeit von der gleichen Stelle mit dem gleichen Blickwinkel. Und wenn es halt so viele andere Dinge zu bedenken gibt und insbesondere umgebungslichtmäßig die Uhr tickt, kann das auch schon mal untergehen. Ich habe das erste Set jedenfalls in der Tat nahezu durchgängig aus unveränderter Position fotografiert. Doof.

Aber wenigstens ist mir das rechtzeitig vor dem nächsten Set noch ein- und aufgefallen, so dass ich dieses Set dann mal aus der Hand fotografiert habe. Folge: viel mehr Auswahl, was den Blickwinkel angeht – sehr angenehm. Nachteil allerdings: es war inzwischen so dunkel, dass ich bis auf 1/6 sec. Belichtungszeit runtergehen musste, um die Hafenlichter im Hintergrund mit einzufangen. Da aber in unserer Nähe auch die Straßenbeleuchtung aktiv war, fingen sich durch die Lange Belichtungszeit auch das Model und Auto das eine oder andere Photon aus dem Umgebungslicht ein. Zwar bestimmte weitestgehend das Blitzlicht die Belichtung von Model und Auto, so dass die Aufnahmen aufgrund der kurzen Abbrenndauer des Blitzes im Wesentlichen unverwackelt waren, aber dort, wo der Pegel des Blitzlichtes nachließ, sieht man durchaus leichte Verwacklungen bzw. Bewegungsunschärfen.

Sellerie, wie der Franzose sagt. Man kann in so einer Situation eben nicht beides gleichzeitig haben: uneingeschränkte Beweglichkeit und völlige Verwacklungsfreiheit. Mal wieder hat sich gezeigt, dass beim Fotografieren fortlaufend Kompromisse geschlossen werden müssen.

Manchmal ist das Leben einfach.

Zurück zum ersten Set. Wir hatten ja zuallererst die Ausleuchtung des Autos eingerichtet. Dann hatten wir unser Model ins Bild gebracht und dabei deren Sitzposition so gewählt, dass Sie von dem leicht herausstehenden Vorderrad nicht verdeckt wurde. Dann folgte ein kleiner Testschuß und BINGO. Einer der für das Auto zuständigen Blitze gab völlig automatisch ein wunderbares hartes Hauptlicht auf unser Modell. Wir mussten nur noch einen Blitz auf der anderen Seite des Autos tiefer positionieren, weil der über die Motorhaube hinweg auf unser Model strahlte und dadurch eine unschöne Schattenkante entlang ihrer Wange produzierte. Dann noch den für die Felge zuständigen Blitz ein bißchen gedreht und in der Leistung angepasst, und schon hatten wir unser Aufhelllicht. So gelang die Ausleuchtung von Kim ganz ohne zusätzlichen Blitz.

Die einzige “Schwierigkeit” dabei war nur, herauszufinden, welcher Blitz für welches “Problemchen” verantwortlich war. Es standen ja genug Kandidaten herum…

Übrigens: Wenn ihr sowas macht und Helfer vor Ort habt: Bleibt bei eurer Kamera und dirigiert eure Helfer, um die Blitze einzustellen. Hatte ich bei der Gelegenheit auch gemacht, später allerdings bin ich dann auch selber mal von der Kamera zum Blitz gehüpft und wieder zurück. Bringt nix außer Hektik. Wenn ihr bei der Kamera bleibt und von dort aus dirigiert, ist das alles viel entspannter. Und wir hatten an dem Abend an Helfern keinen Mangel. Neben meinem Fotobuddy Toto waren ein weiterer Freund und natürlich noch der Besitzer des Porsche vor Ort.

Vorbei ist vorbei.

Eigentlich war das Licht schon echt weg. Also, so richtig weg, im Sinne von kohlschwarzer Himmel. Trotzdem hatte ich die Idee, noch ein Set auszuprobieren, bei dem das Model im Auto sitzen sollte (Model warm = Model glücklich!). Meine Vorstellung war, dass das Foto rein mit künstlicher Ausleuchtung durch die Blitze zustandekommen sollte, und von daher das fehlende Umgebungslicht irrelevant wäre.

Die dezenten Einwände meiner Helfer ignorierte ich dabei völlig, denn schließlich wollte ich ja FOTOS MACHEEEEEEENNNNNNN….

Nunja, was soll ich sagen: Nach dem ersten Testschuß ereilte mich dann aber doch sehr schnell die Einsicht, dass ich da auf einem Irrweg war, und dass ich mir diese Bildidee mal für später aufbewahren sollte. Wenn es vorbei ist, ist es auch einfach mal gut.

Putzen, bis der Arzt kommt…

Man sollte sich echt nicht täuschen lassen: Auch ein super gepflegtes und auf den ersten Blick sehr sauberes Auto sollte man wohl nochmal intensiv im Hinblick auf restliche Wasserflecken unter die Lupe nehmen. Was habe ich mich bei der Nachbearbeitung geärgert. Dabei sah der Porsche so top gepflegt aus. War er auch. Aber trotzdem habe ich Wasserflecken wegstempeln müssen wie ein Weltmeister. Anscheinend kommen die bei Beschuss mit Blitzlicht nochmal besonders gut zur Geltung.
Und es ist ja nicht so, als hätte ich nicht vorsorglich ein bißchen Material zur Autopflege dabei gehabt. Ein Kanister mit Wasser, ein Eimer und diverse Lappen; hatte ich alles im Kofferraum. Aber als Sven mit dem Auto ankam, sah das so picobello sauber aus, so dass wir uns da nicht weiter drum gekümmert haben. Alles gut.
Bis zur Nachbearbeitung der Fotos.

Nunja, beim nächsten Shooting mit Autobeteiligung wird das Auto vorher definitiv nochmal genauestens unter die Lupe genommen und porentief gereinigt.

Also, viel gelernt, viel gelacht und ein paar nette Fotos gemacht. Insgesamt also ein gelungenes Shooting, das in jedem Fall irgendwann nochmal neu aufgelegt wird.

Es kommt immer anders, als man denkt…

Wir waren für ein kleines Fotohooting verabredet. Desi, +Thorsten Kleemann und ich.
Der Plan: Ein paar coole indurstriell angehauchte Locations in Krefeld aufsuchen und dort mit Desi ein paar Fotos machen.

Ein guter Plan.

Leider waren die Locations 1 bis 3 dann direkt mal nicht verfügbar, weil bisherige Brachflächen plötzlich eingezäunt waren, oder Tore geschlossen waren, die sonst immer offen standen. Anscheinend tut sich da was, was ja vermutlich auch so sein Gutes hat für die wirtschaftliche  Entwicklung der Stadt. Nur für uns war das dann mal großer Käse, aber das interessierte  ja niemanden.

Die nächste vorgesehen Location war dann aber a) noch da und b) noch mehr oder weniger zugänglich. Und los ging es.

Ein Blitzchen wurde aufgebaut, denn geplant war u.a. einen richtig knackigen Porty-Look zu erzeugen, also in Bezug auf das Umgebungslicht etwa eine bis zwei Blenden zu knapp zu belichten und Desi mit dem Porty vor diesem abgedunkelten Hintergrund erstrahlen zu lassen. Hat an und für sich auch geklappt, nur habe ich dann – so zwischendurch mal – einfach mal den Blitz ausgeschaltet und nur das Umgebungslicht genutzt. Und siehe da: das war für mich sozusagen das “Setup” des Abends. Irgendwie passte es besser zur Stimmung, zu Desi und zur Location.

Wieder einmal hat sich der immer wiederkehrende Leitsatz der Fotografie bewahrheitet: Es kommt wirklich immer anders, als man denkt.

PS: Auch diese Location ist (natürlich) inzwischen Geschichte…

Bis bald.

Das 20-Sekunden-Shooting

Neulich in einer Unterführung – der schiere Zufall.

Es war ein ganz normaler Bürotag. Im Außendienst. Ich hatte spaßeshalber für die Mittagspause meine Kamera dabei. Und ich hatte einen Kollegen dabei, der durchaus fotogen sein konnte. Wenige Tage zuvor hatte ich die erste LIVE-Sendung von Martin Krolop mit Patrick Ludolph gesehen, in der unter dem Stichwort “Tunnellicht” auf einfachste Weise total coole Fotos entstanden.
Und dann kam er, der Tunnel. In der Mittagspause, mit Kamera dabei, und einem netten Kollegen.
Eigentlich sollte das ja nur ein schneller Test der in der LiveShow gezeigten Vorgehensweise werden. Schließlich war Mittagspause, und der Fokus lag auf Nahrungsaufnahme. Genau sechs Fotos habe ich gemacht. Den Kollegen dabei immer ein Schrittchen vorrücken lassen, aus dem Tunnel heraus in Richtung Licht. Ich wollte nachher halt mal sehen, wie sich das Licht verändert.
Und dann hat der Kollege an der lichtmäßig genau richtigen Stelle auch noch einen richtig coolen Anblick draufgehabt. Sehr geil. Portfolio-Bild in ca. 20-Sekunden Fotoshooting.
Danke, Chris, für das Foto und die Zustimmung zur Verwendung.
Danke, Patrick Ludolph für den coolen Tip.
Danke, Krolop-Gerst, für die Live-Show.