Die Micro-Four-Thirds-Kamera und das Vollformat

Moin. Schon laaaaange trage ich mich immer mal wieder mit dem Gedanken, eine kleine Systemkamera als Ergänzung zum Spiegelreflexsystem zu kaufen. Hier hatte ich ‘damals’ (in 2014) schon mal ein paar Gedanken dazu aufgeschrieben.

Jetzt ist es endlich soweit: Ich habe zugeschlagen.

Im Prinzip bin ich meinen damaligen Überlegungen gefolgt, und habe mich aus Gründen des Miniaturisierungspotenzials – und zwar nicht nur bei der Kamera, sondern vor allem auch bei den Objektiven – für eine Kamera mit MFT (“Micro-Four-Thirds”) Sensor entschieden. Und zwar für die Panasonic GX-80. Zusammen mit einem Allround-Zoom, dem Panasonic 14-140mm f/3.5-5.6 OIS, und zweier Festbrennweiten, dem Panasonic 25mm f/1.7 und dem M.Zuiko 45 f/1.8 von Olympus, habe ich nun ein super portables und in der Tat recht kompetentes Kamerasystem èn Miniatur.

Aber erstmal zurück auf Start, zur Ausgangssituation:

Ich fotografiere an und für sich mit einem ziemlich kompletten Vollformat-Spiegelreflex-System: Einer Nikon D800 und einem ganzen Haufen von Objektiven: einen Ausschnitt aus dem Objektivpark hatte ich auf dem Foto links mal für einen Blogbeitrag versammelt. Was sich halt bei ernsthaftem Gebrauch einer kompetenten Kamera über die Jahre so ansammelt.

Der Vorteil des Vollformatsystems: Excellente Bildqualität, Bedienbarkeit und Leistungsfähigkeit in jeder denkbaren fotografischen Situation. Der Nachteil: Gewicht und Packmaß. Natürlich verbietet es sich, über Gewicht und Packmaß zu jammern, wenn es um Auftragsarbeiten geht. Aber im Urlaub oder bei einem Familienausflug? Selbst mit einer minimalen Objektivauswahl zerrt ein ordentliches Gewicht an der Schulter. Und das nervt. “Kleiner und leichter” bedeutete im hiesigen Haushalt bis Dato entweder eine etwas ältere “Profi-Kompakte” von Nikon, eine P7000 – oder eben gleich das Smartphone. Für gelegentliche Schnappschüsse beides ganz OK, aber von der Bildqualität her eben eher für Tageslicht und kleine Ausgabeformate geeignet. Also war eben oft die D800 mit dem 28-300 Suppenzoom doch die Ausflugskamera der Wahl, oft ergänzt – eine Tasche musste ich ja sowieso mitnehmen – durch ein 50er oder mein 85er als Portrait-Spezis und gelegentlich mein 16er Fischauge.

Und mit dem oben genannten Objektiv-Set habe ich nun genau so ein Allround- + Portrait-Setup im MFT-Format griffbereit. Nur der Weitwinkel-Bereich ist (derzeit :-)) noch unbesetzt.

Was ich daran schon mal gleich absolut liebe: Das komplette System passt in eine kleine (Gürtel-)Tasche, die ich einst als Zubehörtasche für die DSLR gekauft hatte. Und dann ist da noch genügend Raum für Geldbörse, Mobiltelefon und Taschentücher. Als kleinen optischen Vergleich habe ich oben im Beitragsbild mal die beiden Kamerasysteme mit den jeweils korrespondieren Objektiven nebeneinander gestellt. Links die Panasonic GX-80 mit dem 14-140, dem 25er und dem 45er, rechts die Nikon D800 mit dem 28-300er, dem 50er und dem 85er.

Aber wie ist es denn nun mit der Bildqualität?

Also erstmal vorweg: Ich bin kein Testlabor. Ich habe jetzt ein bißchen mit der MFT-Kamera fotografiert und schreibe hier einfach mal meine Eindrücke nieder. Wer valide Vergleichsdaten sucht, die auf ausgeklügelten Teststrategien beruhen, wird das hier nicht finden; aber es gibt ja genug Stellen im Internet, die das anbieten.

Das vorausgeschickt, muss ich echt sagen, dass sowohl von den Features als auch vom Handling und nicht zuletzt der Bildqualität sehr angenehm überrascht bin.

Zum Beispiel beim Thema Bildrauschen.

ISO-Reihe mit 100%-Ausschnitten Anklicken zum Vergrößern

Ich hatte im Vergleich mit meiner D800 durchaus sichtbar schlechtere Fotos erwartet, schließlich war der Sensor kleiner…. Hätte ich aber beizeiten mal das Gehirn eingeschaltet, wäre schon vorher klar geworden, dass es soooo viel schlechter nicht sein konnte, denn die Pixeldichte auf dem Sensor der GX-80 mit ihrer moderaten Auflösung von 16 MPix ist nur um den Faktor 1,77 höher. Bei der D800  sind nämlich auf 36x24mm Sensorfläche 36 Mio. Pixel versammelt. Die GX80 hat etwa ein Viertel der Sensorfläche, was bei der D800 also 9 Mio Pixel bedeuten würde. Die GX80 versammelt auf dieser Fläche aber 16 Mio. Pixel, also um den Faktor 1,77 mehr als die D800. Klar soweit?

Das Rauschverhalten konnte daher tendenziell nicht soo dramatisch schlechter sein. Und auch ohne jetzt einen echten Laborvergleichstest zu betreiben kann ich sagen, dass ISO 3.200 für mich bei der GX-80 absolut akzeptabel aussieht und auch ISO 6.400 gut brauchbar ist. Also gibt es in dem Belang gibt es meinerseits ‘nen dicken Daumen nach oben; das sieht deutlich besser aus, als ich es zunächst erwartet hatte.

Hier noch ein 100%-Ausschnitt aus einem Foto aus der echten Welt:

100%-Ausschnitt eines Fotos bei ISO 3.200

Einstellräder

Die Kamera hat zwei Einstellräder, was mir durchaus wichtig und ein Entscheidungskriterium war. Als besonderer Clou ist das hintere Rad klickbar, d.h. man kann es wie eine Taste eindrücken. Dann liegt in den automatischen oder halbautomatischen Betriebsmodi (A, S) auf dem hinteren Rad die Belichtungskorrektur und auf dem vorderen Rad die Blitzbelichtungskorrektur.

Zusätzlich kann man noch eine der Funktionstasten so programmieren, dass nach einem Druck die Einstellräder wieder andere Funktionen übernehmen. Das habe ich mir so eingerichtet, dass das hintere Rad die ISO-Einstellung und das vordere Rad die Weißabgleicheinstellung ändert.

So hat man viele Grundparameter auch ohne viele Extra-Drehräder ziemlich direkt verfügbar, was ich echt gelungen finde.

Klar: Nichts ist besser als ein dediziertes Bedienelement für eine Funktion, jedenfalls dann, wenn man sie an der Kamera in ergonomischer Weise untergebracht bekommt. Aber wenn man aufgrund eines kleinen Gehäuses – das war ja meine grundsätzliche Zielvorgabe – eben nicht tonnenweise Knöppe und Räder an- und einbauen kann, ist die hier gewählte Lösung schon sehr praktikabel, um auf die wesentlichen Einstellungen eben doch ziemlich direkt zugreifen zu können.

EVF gegen OVF

Für den Fall, dass Du gerade nur Bahnhof verstehst:

EVF = electronic Viewfinder, also elektronischer Sucher, d.h. beim Blick in das Sucherkästchen schaust Du auf einen kleinen Monitor
OVF = optical Viewfinder, also optischer Sucher, das heißt Du schaust je nach Kameratyp entweder via Spiegelmechanismus “in echt” durch das Objektiv oder durch die vordere Sucherscheibe “in echt” durch die Messsucher … klar soweit?

Sehr überraschend für mich war jedenfalls, wie schnell man sich an das Fotografieren via Display oder dem EVF gewöhnen kann. Ich hatte mich selbst eher so eingeschätzt, dass mir der Verzicht auf einen echten optischen Sucher eher schwer fallen würde, doch Pustekuchen. An das “What you see ist what you get” des elektronischen Suchers/Displays kann man sich verdammt schnell gewöhnen. Farbgebung durch Weißabgleich, Helligkeit, Kontraste etc… alles schön vor dem Auslösen sichtbar und somit kontrollierbar. Sehr kommod.

Ja, bei Serienaufnahmen flackert es ganz schön vor den Augen und bei schnellen horizontalen Bewegungen schwankt die eine oder andere vertikale Linie im Sucher ein wenig. Das ist mir dann ein optischer Sucher doch noch lieber. Aber für Porträt-Aufnahmen und andere eher ruhige Aufnahmesituationen komme ich mit dem EVF jedenfalls deutlich besser klar, als ich dachte.

Update: Anzumerken habe ich inzwischen, dass die Monitore auf der Kamerarückseite und der im Sucher eingebaute durchaus merklich  unterschiedlich sind. Das Monitörchen im Sucher scheint mir etwas heller, deutlich kontrastreicher und etwas kühler in den Farben zu sein, als der Monitor auf der Rückseite der Kamera. Und zwar durchaus in einem Maße, dass ich bei der Einstellung der Belichtung mit Blick durch den Sucher die Kamera anders einstellen würde, als anhand des Blicks auf den großen Monitor. Die Justagemöglichkeiten für die Monitoranzeige sind zwar sehr weitreichend – nicht nur Helligkeit, auch Farben, Kontraste und Co können geregelt werden – aber diese Einstellung gilt dann für beide Monitore gleichermaßen. Das löst also das Problem nicht. Gut, muss man halt dran denken….

Fokus

Schnell gewöhnen kann man sich auch an einen Autofokus, der sich recht zuverlässig Gesichter und sogar das darin nächstgelegene Auge automatisch sucht und darauf scharf stellt. Überhaupt hat es erheblichen Charm, einfach auf dem Touchscreen mit dem Daumen auf den Punkt zu patschen, auf den fokussiert werden soll, statt mittels mühsamer Knöpfchendrückerei den Fokuspunkt durchs Bild zu rücken.

Generell ist alles da, was man sich in Sachen automatischer Fokussierung nur wünschen kann: FaceDetection, Verfolger-AF, Einzelfeld-AF, Gruppen-AF, selbst individuelle Feldgruppen kann man definieren. Zur Qualität des Verfolger-AF kann ich jetzt mal nicht viel sagen, Sport gehört jetzt einfach nicht zu meinen Fotografischen Bereichen.

Und dann gibt es da ja noch die technischen Gimmicks wie die 4K-Aufnahme (die Kamera macht im Prinzip ein Mini-4K-Video, aus dem man dann die beste Aufnahme heraussuchen kann) und den Post-AF (die Kamera macht eine Fokusreihe, so dass man im Nachhinein den optimalen Fokuspunkt setzen kann). Ob das in meiner fotografischen Praxis überhaupt eine Rolle spielen wird, kann ich nicht sagen; würde ich jedenfalls erstmal nicht vermuten. Aber die Gesichtererkennung, Mehrfeld- und Einzelfeldfokussierung geht nach meinem Eindruck jedenfalls schon mal echt ordentlich und mit guter Erfolgsrate.

Erstmalig in Kontakt gekommen bin ich jetzt auch mit dem sogenannten Focus-Peaking. Hierbei wird dort, wo die Kamera scharf fokussierte Bereiche (also starke Kontrastkanten) erkennt, ein  in der Färbung einstellbares Flimmern eingeblendet. Das ist mal eine sehr praktische Sache beim manuellen Fokussieren und könnte selbst MF-Rookies wie mich dazu bringen, das mal verstärkt auszuprobieren und so die Tür zu den MF-Objektiv-Schätzchen vergangener Tage oder aus aktueller Produktion öffnen. Im echten Portrait-Betrieb habe ich das bislang noch nicht eingesetzt, das werde ich aber sicherlich noch ausprobieren.

Auslöser und Geräuschkulisse

Richtig schön sind die überraschten Gesichter, wenn man einfach durch ein Tippen auf dem Display die Kamera völlig unverhofft auslöst…. Man kann nämlich auch einstellen, dass die Kamera nicht nur via Touch-AF fokussiert, sondern auch gleich auslöst. Schaltet man dann noch den Piepton zur Fokusbestätigung aus und wechselt vom mechanischen (Verzeihung: magnetischen) auf den elektronischen Verschluss, gibt die Kamera beim Fotografieren nicht den leisesten Mucks von sich. Dagegen ist die Geräuschkulisse des Spiegelschlags (vor allem bei der dafür zu Recht berüchtigten D800) ein regelrechter Donnerschlag.

Bei der GX-80 herrscht – auch schon mit dem mechanischen Verschluss – bis auf ein wohlklingendes leises Klicken wohltuende Ruhe beim Fotografieren.

WIFI

Eine Sache noch, über die ich auch vor Freude aus dem Häuschen bin: integriertes WIFI. Warum so erfreut? Naja, hast Du schon mal die Preise der WIFI-Module für die Profikameras bei Nikon nachgeschaut? Der für meine D800 soll so zwischen 750 und 1.000 € kosten. Schnäppchen, quasi :-/ .

Und wer sich mit der Funktionstüchtigkeit des integrierten WIFI (bei den wenigen Modellen, die Nikon damit überhaupt anbietet) auseinandergesetzt hat, der wird wohl verstehen, warum ein funktionierendes WIFI, mit dem ich über eine (kostenlose) Smartphone-App von Panasonic die Kamera komplett (und ich meine wirklich komplett) steuern und auslösen kann, mit dem ich Bilder übertragen kann und noch einiges mehr, blankes Entzücken auslöst. Und es ist ja sooo praktisch. Beim Kurzurlaub mit Freunden einfach mal eben ein paar Bilder von der Kamera direkt aufs iPhone holen und ein Online-Album bestücken, dass noch vor Ort geteilt werden kann? Besser geht’s doch nicht. Das damalige Jammern jedenfalls ist damit erledigt…

Und das sind jetzt nur mal ein paar Schlaglichter auf das völlig überladene Feature-Set dieser Kamera. Klar, einiges ist echt Spielerei, die vielleicht ganz lustig ist (wie zum Beispiel der in Größe und Position editierbare Sunflare, den mal als Bildstil einstellen kann, und der dann direkt ins Bild gerechnet wird), aber Vieles – wie der Touch-AF –  ist auch ganz einfach von echt praktischem Nutzen.

Viel Licht also. Wo ist der Schatten?

Naja, Blindbedienung ist jetzt nicht die Stärke der Kamera. Gut, das liegt womöglich auch (noch) an mir, denn sooo lange habe ich die Kamera ja noch nicht, und ich bin ja durch jahrelange Praxis einfach mal total auf das Nikon-Bedienkonzept gedrillt.

Aber wo ich bei meiner DSLR die Knöppe am Gefühl unterscheiden und durch ihre Form im Kameragehäuse blind aufspüren kann, hat so eine kleine Kamera naturgemäß ergonomische Schwächen. Die Tasten unterscheiden sich vom Tasteindruck her im Prinzip überhaupt nicht voneinander und stehen so gut wie gar nicht über die Gehäuseoberfläche hervor. Insbesondere z.B. die AE-L-Taste sitzt so plan im Gehäuse, dass man schon sehr konzentriert nach ihr tasten muss. Zudem sitzt halt alles recht eng beeinander.

Auch der Umstand, dass bei Blendenpriorität (A-Modus) bzw. der Zeitpriorität (S-Modus) BEIDE Einstellräder die jeweilige Einstellung (Blende bzw. Zeit) beeinflussen, finde ich etwas unglücklich. Mehrfach habe ich schon unbeabsichtigt die Blende verstellt, weil ich versehentlich an das hintere Einstellrad gekommen bin. Allerdings kann man einstellen, dass das hintere Rad grundsätzlich und unmittelbar (also auch ohne vorheriges Anklicken) die Belichtungskorrektur steuert, und dann im A-  bzw. S-Modus nur das vordere Rad die jeweilige Einstellung vornimmt. Ob es aber am Ende besser ist, versehentlich die Belichtungskorrektur anstelle der Blende zu verstellen, weiß ich dann auch nicht. Generell finde ich es ganz schick, dass man zum Verstellen der Belichtungskorrektur das hintere Rad erstmal anklicken muss, eben gerade weil diese Einstellung auf diese Weise geschützt ist. Ich werde da wohl noch ein bißchen herumprobieren.

Der Touch-AF hat ebenfalls so seine Tücken. Zum Beispiel wenn man mit Blick durch den Sucher fotografiert und dann die Nase oder andere Gesichtspartien versehentlich den Monitor berühren und infolgedessen der AF-Punkt verspringt. Klar, man kann – sollte man dann wohl auch – den Touch-AF dann wohl besser ausschalten.

Gelegentlich stehe ich auch mit dem Augensensor neben dem Sucher auf Kriegsfuß, der für das Umschalten von Display auf den Suchermonitor (und zurück) zuständig ist. Selbst bei niedriger Empfindlichkeit des Sensors passiert es mir häufiger, dass ich auf dem Display nix mehr sehe, weil meine linke Hand (oder was auch immer) einen Schatten auf den Augensensor geworfen hat. Auch hier muss ich mich nochmal im Detail mit der Technik auseinandersetzen. Nervt es auf Dauer zu sehr, muss ich die Umschaltung zwischen EVF und Display eben von “Sensor” auf “Knopfdruck” umstellen.

Vieles von den hier aufgeführten “Problemchen” fällt wahrscheinlich einfach mal in die Kategorie der Eingewöhnungsschwierigkeiten nach jahrelangem DSLR-Gebrauch. Die Handhabung eines so kleinen Kameraleins will schließlich auch erstmal in den Kopf und die Finger einwachsen. Insofern bin ich optimistisch, dass einiges von dem, was mir jetzt noch gelegentlich aufstößt sich durch Zeitablauf erledigt.

Also ersetzt jetzt die MFT-Kamera die Vollformat-DSLR?

Also, was Familienausflüge und Urlaub angeht: Ja, das ist bei mir ziemlich sicher. Auch freie Portraitshootings werde ich sicherlich (auch mal) mit der “Kleinen” machen. Jobs – im Sinne von Familienshootings, Hochzeiten und Co – werden sicherlich (vielleicht erstmal) der DSLR vorbehalten bleiben. Und zwar ganz einfach deshalb, weil die Ergonomie des DSLR-Boliden doch in einer ganz anderen Liga spielt. Ganz zu schweigen von der Lebensdauer einer Akkuladung.

Man muss sich halt darüber klar sein, was welches System kann und was es nicht kann. Zum Beispiel in Sachen Schärfentiefe. Aufgrund des größeren Sensors bekomme ich mit meinem 85 1.8 an der D800 halt erheblich flachere Schärfebereiche hin, als mit dem 45 1.8 an der GX-80. Und nachdem ich gerade im Weitwinkelbereich von meinem 24/1.4 an der D800 so mit Weitwinkelaufnahmen mit flacher Schärfentiefe verwöhnt bin, sind das einfach mal Dinge, die mit der MFT-Kamera einfach nicht umsetzbar sind.

Auf der anderen Seite ist eine etwas höhere Schärfentiefe ja im Portraitbereich mit natürlichem Licht durchaus nicht verkehrt. Denn mitunter ist der Schärfebereich eines 85/1.8 an einer Vollformatkamera ja bei Blende 1.8 ja schon zu flach, so dass auch bei nur leicht schräger Kopfhaltung nur das vordere Auge scharf ist und das hintere die Schärfeebene bereits verlassen hat. Da hat dann das kleinere Sensorformat seine Vorteile, eben weil ich bei Blende 1.8 schon einen etwas größeren Schärfebereich habe, aber trotzdem in Sachen Belichtungszeit mehr Spielraum verbleibt.

Also ganz klare Sache: Das MFT-System ist eine Ergänzung, kein Ersatz der DSLR. Für den familiären Bereich und auch ein Porträtaufnahmen ist es ein solides System im Miniformat. Für vieles andere wird sicherlich die Spiegelreflex das Mittel der Wahl bleiben.

Ich bin gespannt, wie sich das noch entwickeln wird und werde dann berichten…

Also: Bis bald.

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